22.12.05
Feurige Debatte in Frankreich zu EUCD
26.11.05
Oh Oh XML
25.11.05
Kommentar von der UN veröffentlicht
Eine Wiki-Perle jetzt auch für Windows
5.11.05
Klappern gehört zum Handwerk
Winner CNET Outstanding Contribution to Software Development 2005
So sehr auch ich mich gelassen über die Auszeichnung freue, glaube ich doch nicht, dass ich da mitmachen werde. Ich bin der Meinung, man sollte endlich mal wieder Orden einführen. Da hat man jedenfalls etwas konkretes, was man sich auf die Brust heften kann und in Krisenzeiten auf dem Flohmarkt verkaufen.
4.11.05
Tschüss "Internet Governance"
the coordination of the Implementation and Follow-Up process. Friday 28 October 2005
According to the draft oral report of the rapporteur of Commission V (17 October 2005), the paragraph 22.6 related to Internet Governance was deleted.
So einfach geht das.
24.10.05
18.10.05
Wie Ebay den Rupert Murdoch verkauft
Infotrucker
16.10.05
10.10.05
Kleinwächter erwacht
7.10.05
Cicero auf Juristenjagd
Im Abschnitt über die „Auslese der Führerschaft“ erkennt Weber, dass nicht das ethische Profil über den Einzug ins Kabinett entscheidet, sondern die „Macht der demagogischen Rede“.
"Geht wählen und zwar die Juristen".
In einer vom Spiegel vorgestellten Liste der Kabinettsanwärter in einer großen Koalition erreicht die Union eine Juristenquote von 64 Prozent...
5.10.05
Logos OpenSource
Saudi
4.10.05
Maueröffnung auf dem Mars
Kleinwächter über WSIG
Bastelei macht Aufnahmen kputt.
2.10.05
Bericht von der WIPO
Xena beisst Pluto
Wollen wir wirklich in einem Sonnensystem mit fünfzig oder hundert Planeten leben? Deren Namen auch kein astronomisch Interessierter mehr alle parat hat?
Warum eigentlich nicht?
30.9.05
Broadcast Treaty
Eolas für Kelten
I reach into the air, the knowledge is there, once it is mine, it is mine for all time.
Schlimme Nachrichten: Eolas
Es ist sehr traurig/fürchterlich für das Internet, wenn sich Eolas doch mit seinem Browser-Plugin-Patent durchgesetzt hätte. Microsoft hatte erst eine 500 Mio$+ Schlappe gegen Eolas hinnehmen müssen, war dann aber erfolgreich gegen das Eolas-Patent vorgegangen. Ich habe einen Rapid Response Artikel gebaut. Wir werden in den nächsten Tagen hoffentlich eine Klärung sehen, was das wirklich bedeutet.
29.9.05
Naguine
Hoch auf den Parlamentarismus
28.9.05
PA Horns entdeckt EPO Reformvorschlag
Riesenkalmar
Vielen Dank für die Blumen
Florian just called to say that FFII and NSP has received the CNET award in the category "Outstanding Contribution to Software Development".
Zum Hintergrund findet man hier bei CNET die Übersicht. "Outstanding Contribution to Software Development", vielen Dank an CNET. Wir sind Outstanding Contribution.
27.9.05
Privacy Override Indicator
Realexistierende EU-Demokratie
25.9.05
Hexenwahn in Nigeria
Entwickler zurück an die Macht bei Microsoft
Apparently, this C9 interview with a member of the MS-CRM team got killed, because he admitted that they "watch what they [their CRM competitors] do closely." Needless to say, I'm very disappointed with MS legal and-or marketing. Lawyers/marketing 1, transparency 0.
Und wie geht das mit den videos?
... my videos have this signoff process:
1) Me.
2) The Channel 9 team.
3) The person being interviewed.
4) Our PR team.
Man sieht, es bleibt noch Raum für weitere Öffnung.
Günter G. muss Günter G. bleiben
24.9.05
In die Satzung geschaut
:-)
23.9.05
Laura Veirs in Hamburg
22.9.05
Paradoxe Wahl
Wissen schaffen bei der EU-Kommission
In den letzten 50 Jahren ist der Anteil Europas an der Schaffung von Wissen langsam zurückgegangen. Dies zeigt sich z.B. darin, dass der relative Anteil europäischer Nobelpreisträger abgenommen hat.
So heisst es in einer Papier der EU-Kommission. Es geht noch seltsamer weiter:
Wenn wir z.B. die Patentämter der EU mit denen der USA in den Jahren zwischen 1992 und 2001 vergleichen, sehen wir, dass der relative Anteil von Patenten, die EU-Unternehmen bewilligt wurden, zurückging, während sich der Anteil für US Firmen erhöhte
Wer es nachlesen will... kann sich auch gleich an der Konsultation beteiligen, und den Praktikanten bei der Kommission erklären, wo ihr Denkfehler lag.
Menschenrechte im WSIS-Land
"Unter dem Titel "Ist Tunesien noch ein Rechtsstaat?" haben gestern mehrere Nichtregierungsorganisationen (NGO) in Genf eine Konferenz über die Einschränkung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Tunesien"
Möglicherweise hat das obstruierende Eingreifen der so genannten Tunesischen Zivilgesellschaft bei den Vorbereitungssitzungen zur Verhinderung einer Debatte dieser Fragen eher einen negativen Effekt gehabt. Er erinnere mich noch gut an das unmögliche Auftreten der Tunesier in Berlin. Astroturfing lohnt sich nicht.
Florian Müller nominiert
21.9.05
Symposium bei der GI
18.9.05
Katalanendomain
Das neue Word
In other words, the huge swath of gray colors is not final, and the icons will be dramatically improved with photo-realistic graphics as the product is developed. I had a nice look at a much more recent build of the product than the versions that were shown at PDC, and was told it had a ways to go. What Microsoft was really revealing was that the menu/toolbar interface in Office is dead, as obsolete as the folder/file system we use in Windows is today, ... So Office 12 will include a "ribbon" interface with tabs and groups of commands, and so on, but it will be much prettier and better looking than what was shown this week.
Ich frage mich allerdings, ob solche radikalen Änderungen an der Bedienung wirklich von den Kunden akzeptiert werden. In der Vergangenheit wurden immer die Migrationskosten betont und ein wichtiges Argument für Word war der Lock-in bezüglich der Bedienung. Mich erinnert die präsentierte Oberfläche entfernt an gescheiterte Wettbewerber Ende der 90er Jahre. Es ist schön zu hören, dass weitere Verbesserungen geplant sind. Mit seinem neuen Bedienkonzept geht der Softwarehersteller volles Risiko ein. Wenn es dann nicht klappen sollte beim Anwender, ist Holland in Not.
17.9.05
Phishing filter beim IE7
14.9.05
Spiegel.de über das Bloggen
Im Blog ist die subjektive Sicht also eine Tugend. Warum auch nicht? Immerhin ist das ehrlich. Die so lange gepflegten hehren journalistischen Tugenden einer durch Stilformen und Handwerksregeln definierten Objektivität - Kommunikationswissenschaftler reden hier von einer "hergestellten" Objektivität - waren nie frei von Selbstbetrug
Genau. Sagen wir doch. Oder "finde ich auch".
SPAM im Wahlkampf
Und wieder
Im Urteil des LG Hamburg vom 13. November 2002 (Az 315 O 549/02) heißt es u.a.: "Bei der Erstellung von Hochrechnungen spielt die Genauigkeit und die Geschwindigkeit, mit der Ergebnisse ermittelt werden können, eine entscheidende Rolle. Zu deren Ermittlung sind aufwendige Computerprogramme und Datennetzwerke erforderlich. Wenn diese von einem bestimmten Unternehmen gestellt werden, so hat der Hinweis auf das Unternehmen einen durchaus informativen Wert und lässt sich daher als Quellenangabe rechtfertigen. Dies ist vergleichbar mit dem Hinweis auf die Quelle von Zeitmessungen oder einen Ergebnisdienst bei Sportübertragungen."Dagegen merkt der Welt-Artikel an:
Das für die ARD-Prognosen zuständige Institut infratest dimap konnte gestern keine Angaben dazu machen, welche Leistungen Microsoft für die Wahlforschung erbringt.Und ferner lohnt ein Blick in den Rundfunkstaatsvertrag, die Primärquelle:
§2 (2) Im Sinne dieses Staatsvertrages ist
6. Schleichwerbung die Erwähnung oder Darstellung von Waren, Dienstleistungen, Namen, Marken oder Tätigkeiten eines Herstellers von Waren oder eines Erbringers von Dienstleistungen in Programmen, wenn sie vom Veranstalter absichtlich zu Werbezwecken vorgesehen ist und die Allgemeinheit hinsichtlich des eigentlichen Zwecks dieser Erwähnung oder Darstellung irreführen kann. Eine Erwähnung oder Darstellung gilt insbesondere dann als zu Werbezwecken beabsichtigt, wenn sie gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung erfolgt,
7. Sponsoring jeder Beitrag einer natürlichen oder juristischen Person oder einer Personenvereinigung, die an Rundfunktätigkeiten oder an der Produktion audiovisueller Werke nicht beteiligt ist, zur direkten oder indirekten Finanzierung einer Sendung, um den Namen, die Marke, das Erscheinungsbild der Person oder Personenvereinigung, ihre Tätigkeit oder ihre Leistungen zu fördern,
§8 Sponsoring
(6) Nachrichtensendungen und Sendungen zum politischen Zeitgeschehen dürfen nicht gesponsert werden.
In der Tat sollte jeder Ansatz von Sponsoring oder "Schleichwerbung" im Rahmen der Wahlkampfberichterstattung nichts zu suchen haben. Dass der NDR sich hier auf ein Urteil beruft, ist schwach. Denn was möglicherweise erlaubt ist, muss noch lange nicht getan werden. Weil alle Werbeaktionen der Firma Microsoft die Kritik anziehen wie die Fliegen, könnte sich der NDR und sein Sprecher Gartzke hier eine blutige Nase holen.
13.9.05
Defend the right to be offended says Rushdie
Naumann geht von Blog
German election called off by od editor ...well not really. But this blog has been. Michael Naumann got sick of the election, got married, and sailed away. Call it real-time political disenchantment if you will, brought to you exclusively by openDemocracy.
Oje, der Arme, was hat er geschrieben? Für einen Diplomaten so richtig schon unstaatsmännisch, erst der Jammerton:
No, the Germans are not very interested in this election campaign. The alienation of citizens from politics goes on: a phenomenon with many faces.
und dann wird Paul Kirchhof auch noch zum Witzvorschlag erklärt:
Then came Merkel’s second joke-proposition: she introduced the former supreme-court judge, Paul Kirchhof, as her future finance minister. He is an eccentric and avid fan of flat taxes who advocates a top income tax rate of 25% for everybody.
Mehr Meinungen von ihm über den Wahlkampf und das deutsche unWesen gibt es in dem Naumann Blog zu lesen. Muss man denn erst auf Englisch bloggen, um gerade heraus seine Auffassung in Wahlkampfzeiten kund zu tun? Und ist es fair gegenüber einem Dienst wie OpenDemocracy einfach sich davon zu stehlen... ?
Vernehmlassung
8.9.05
2.9.05
Operation Vollmeise
Hundreds of National Guardsmen hardened on the battlefield in Iraq have landed in New Orleans. ``They have M-16s and they're locked and loaded,'' she [Gov. Kathleen Blanco] said. ``These troops know how to shoot and kill, and they are more than willing to do so, and I expect they will.''
Operation Vollmeise? Nicht ganz
But when some hospitals try to airlift patients, Coast Guard Lt. Cmdr. Cheri Ben-Iesan said, ``there are people just taking potshots at police and at helicopters, telling them, `You better come get my family.'''
Was ist eigentlich ein Blog?
ein austausch... ein Forum .. wo ist der Unterschied von einem forum ... ich kenn ja Gesundheitsforum... zu einem forum
Okay, ich versteh nichts. Aber natürlich findet man solche Informationen wie alles andere im Internet.
Wipotreffen in Genf
Veni, vidi, vici. Wie so oft.
Schule der Nation
Was habe ich dort gelernt? a) Liberale Grundwerte sind ein dünnes Eis b) Ich bin protestantisch geprägt, nach dem Prinzip der persönlichen Verantwortlichkeit, was in einer militärischen Organisation nichts zählt c) Es gibt Formen der Organisation, die suboptimal funktionieren. Nicht nur im Realsozialismus, auch in unserem Staat d) bestimmte psychologische Mechanismen, die einfach funktionieren, aber häufig nicht einmal reflektiert werden von denen, die sie einsetzen. e) das Lebensmotto meines Opas verstehen: "Alles gut, alles bestens". f) "institutionalisierte Interessen" g) Prozessorientierung ist wichtig in hierarchischen Strukturen
Und vieles mehr. Ich glaube es ist wichtig, dass es auch weiterhin die Möglichkeit zur Wehrpflicht in Deutschland gibt. Den Wehrdienst sollten auch Frauen ableisten.
Lehman in WSJ: Keine Angst
Zur Verfassung
And second, that it captured beautifully the single most important thing that I learned from my years working on “constitutionalism” in Eastern Europe: That 90% of the challenge is to build a culture that respects the rule of law, and that practices it. A document doesn’t build that culture. And no one has a formula — either for building it, or preserving it.
Die irakische Verfassung auf Englisch
http://news.bbc.co.uk/2/shared/bsp/hi/pdfs/24_08_05_constit.pdf
1.9.05
Nachgerechnet
31.8.05
Horns polemische Anwandlungen
Florian Müller hat in den letzten Tagen mit ein bisschen PR aus der Sommerpause gemeldet. Über seine ehemaligen Website nosoftwarepatents.com sagte er mir mal, er wolle dafür sorgen, dass sich die Patentanwälte so richtig aufregen. Florian Müller beherrscht beides. Selbst immer schön voll auf die Kacke zu hauen, und sich dann als der angeblich seriöse Vertreter von Phantompositionen abzugrenzen.
Bei Horns scheint er mit seiner jüngsten PR sehr erfolgreich zu sein. So kommentiert Horns folgenden Ausspruch Florian Müllers:
I am generally pro-IP because I've been living off IPRs (Intellectual Property Rights) for years and (am) just against software patents." [...]" Well, I am not quite sure how to assess the scope of this statement .Ein Satz Florian Müllers, den bekanntermassen alle, die ich kenne, unterschreiben können und auch keinen überraschen dürfte. Das weiß auch Horns. Zoobab, also Benjamin Henrion, und einige andere meinen Horns Trollversuch beantworten zu müssen. Lasst es doch einfach bleiben!
Ein Paradebeispiel für Horns neue polemische Anwandlungen als weitere Verpuppung ist natürlich auch dieser Kommentar "Summer Break is Over: Rows over Patentability of CIIs Continue". Er zeigt, dass sich Leute wie Axel Horns nun in der wütend um sich schlagenden Defensive befinden (schon vor dem Sommer reagierte er äußerst nervös auf angebliches Säbelrasseln , tatsächlich mehr eine Art more of the same). Interessant nun zu sehen, was Horns nach der "summer break" für die Strategie auf europäischer Ebene hält:
Well, the idea of politically utilising the EU Community Patent project is not new. And, they should not forget that any EU Regulation on a Community Patent would not require a Common Position with the European Parliament because of such matter would not be covered by any co-decision requirements.Man sieht, Müller schafft es Horns sich so richtig aufregen zu lassen und aus dem Sessel zu katapultieren:
Ha! "Abolitionist Amendments" is a quite good language indicating in an uncensored way the very purpose for which the proposed 21+ anti-patenting amendments were drafted for. They were drafted in order to abolish granting of all patents which might, on the infringement side, potentially be used against (commercial) tinkering with software.Der Stil erinnert entfernt an Simon Gentry. PA Horns liebt seine Beschwerdekammer und insistiert:
... What should be, according to Mr. Müller, be the consequences? He seems to be silent on that question. But it might not come as a surprise if he would in fact think that those judges should be evicted from their Offices and replaced by more biased anti-patent individuals.
The EPC is interpreted authoritatively by the Boards of Appeal, and, in certain cases, by national Courts. They have, from time to time and on a case-by-case basis, cancelled patents on CIIs previously granted by the EPO because of insufficient technikcality, novelty and/or inventive step but they never have said that patents on CIIs are inadmissible in general.Was sagen wir dazu? Abgesehen von der üblichen Umkehr der Beweislast, würde Herr Horns erklären müssen, wie es sein kann, dass sich die Interpretation ein und desselben Rechtstextes um 180 Grad verändert hat. Wer hat eigentlich die EPO-Institutionen oder Horns in den Softwaremarkt eingeladen? Eine Regulierung des Marktes benötigt eine gesetzliche Ermächtigung dazu, die man sich nicht über Neuauslegung wie in IBM/computerprogrammprodukt holen darf. Wenn es dennoch geschieht, kann und soll es der Gesetzgeber korrigieren. Den aber sieht er jetzt nicht mehr zuständig, sobald der Gesetzgeber nicht mit der EPO Beschwerdekammer übereinstimmt. Sein Vorschlag eine diplomatische Konferenz einzuberufen, verdient allerdings Unterstützung. F. Müller beginnt die Initiative beim Europaparlament, das schliesst andere Wege nicht aus.
Der Versuch eine Art anti-kapitalistische Karte seinen Gegnern unterzuschieben, ist schon deshalb nicht von Erfolg gekrönt, weil Axel Horns als aufmerksamer Beobachter der Szene selbst nicht daran glauben kann. Komisch ist es dann, ihn bei seinen scheinheiligen Protesten gegen die Enttäuschung der Rollenerwartung zu beobachten.
24.8.05
Aspen
Aspen Summit 2005, schon einmal davon gehört? Ich fand den Kongress einer amerikanischen Denkfabrik zufällig im letzten Jahr und packte ihn in den FFII-Veranstaltungskalender, den ich betreue. Mit der Thematik der Adäquanz gewisser Schutzrechte für die Erfordernisse des Softwaremarktes hatte die Veranstaltung in den USA seinerzeit kaum Schnittstelle. Das änderte sich aber in der Zeit nach dem Eintrag, in der das Thema hochkochte. Nun diskutierten dort MS-Lobbyisten unter sich ausgerechnet diese Thematik und widersprachen den hauseigenen Gesetzesinitiativen in Washington. Hired Guns, die auf ihre eigenen Leute ballern. Ob sie wohl unseren Veranstaltungskalender lesen? (...mal sehen, ob sie auch bei anderen dort gelisteten Veranstaltungen wie z.b. der Speyrer Korruptionstagung vertreten sein werden; Spass beiseite, natürlich ist PFF relativ offen über seine Sponsoren)
Wie der Heise-Journalist Stefan Krempl ausführt, verkündete der "Experte" Myhrvold als keynote dort sehr bemerkenswerte Positionen. Patent-Trolle gebe es nicht usw. Krempl erwähnt süffisant auch die leichten Widersprüche. Die üblichen Verdächtigen wie ACT usw. waren natürlich auch im Schlepptau von Myhrvold dabei. Nach Krempls Ansicht handelt es sich bei dem PPF, die den Aspen Summit ausrichtet, um eine "neoliberale" Denkfabrik.
Mit Neoliberalismus haben allerdings diese Positionen nichts gemein. Es ist schon eine Schande auf welche Art und Weise neoliberale Gedanken pervertiert werden, und dann möglicherweise von Kritikern auf dem Neoliberalismus eingedroschen wird.
19.8.05
Die Dosis macht das Gift
Nun lese ich in der Online-Presse (Spiegel, Heise), dass eine Veranstaltung für MS von Pleon (sehr professionelle PR-Agentur) von Grünen Nachwuchspolitikern für ihre Zwecke instrumentalisiert wurde. Siehe auch das Blog Netzpolitik. Es geht um Berlin, dort hatte der Senator Harald Wolf (Kommunist) schon einigen Wirbel mit dem Abgeordnetenhaus gehabt. Linux in der Verwaltung wird heiss und kontrovers diskutiert, manche Politiker wünschen eine Migration auf die alternative Plattform, so auch die Grüne Jugend. Und Microsoft setzt ein massives Lobbyaufgebot dagegen, das nicht selten Gift für nahestehende Politiker ist. Sehr dick aufgetragen sicherlich den Vorgängersenator Branoner in den Bereich Public Affairs zu holen... Auch die ungeschriebene Lobbyregel Abstand von Kommunisten zu wahren, wurde beim Wirtschaftssenator notwendigerweise durchbrochen. Harald Wolf wurde in den letzten Jahren eine intensive Aufmerksamkeit durch die Lobbymaschinerie geschenkt. Die FDP machte Krawall im Senat letztes Jahr als der Senator Befindlichkeiten erregte, die Medien berichten ätzend. Der nächste Public Affairs GAU bahnte sich schon damals an.
Auf den Bildern, welche die Gegenveranstalter schossen, sieht man, dass MS-Lobbyisten die Nationalisierungsstrategie fahren. Microsoft soll als deutsches Unternehmen in Deutschland wahrgenommen werden. Dazu muss natürlich auch lokales Engagement demonstriert werden. Solche Überlegungen kursierten auch in Lobbyingkreisen in Brüssel. Meiner Ansicht nach verfehlen diese Anstrengungen aber den Punkt, weil ihre Analyse falsch ist.
Man sieht auch den allgemeinen Trend, dass herkömmliches Lobbying durch unerwartete kreative Aktionen Dritter an seine Grenzen geführt wird und sich wandeln muss. Hände aber weg vom Astroturfing!
18.8.05
"die Jugendlichen"
Ich sauge, ganz unkatholisch wie ich bin, dieses Wissen auf, aber sollte ich das? Vor allem, wenn man eigentlich nur sein Buch lesen will und gar nicht hören möchte, was "die Jugendlichen" von dem Papst erwarten und warum "die Jugendlichen" so begeistert sind. Ich werd da röööömisch-kathoooolisch und verordne mir Zwangsmaßnahmen. Die guten alten gelben Ohrstöpsel. Da können die Nachbarn gerne den Berichten über "die Jugendlichen" und lauschen und ich im Garten mein Buch lesen. Soweit mein pragmatischer Beitrag zur Ökonomene... Konzentration garantiert.
entwurmung
"Likely this is an isolated event, which became newsworthy because CNN got infected," wird das Internet Storm Center von Miller zitiert.
Ist das schön!
Und beim Pumpwerk gibt es jetzt wohl jeden Mittwoch ein Fest.
So so, die EPO
Wer mehr Ressourcen und Informationen zur Verfügung hat, kann natürlich die Kosten leichter tragen. Dies gilt aber generell für den Erwerb eines Vermögenswertes oder den Eintritt in ein Verfahren und ist kein spezifisches Merkmal des Patentierungsprozesses. Zudem weist so gut wie nichts darauf hin, dass Patente für KMU nicht von Nutzen sein können, im Gegenteil: für innovative KMU und Start-up-Unternehmen, die weder über die notwendigen Finanzmittel noch über einen großen Marktanteil verfügen, sind Patente oftmals die einzige Möglichkeit, sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten.Tatsache ist und bleibt, dass KMU allgemein zu wenig patentieren gemessen an ihrer Marktbedeutung. Dieser empirische Befund ist klar. Das Rechtsinstrument ist wenig geeignet für Märkte, die mittelständische Strukturen haben. Die EPO macht es sich hier zur einfach. Insbesondere kehrt sie die Beweislast um. Denn ein Markteingriff will gerechtfertigt durch Vorteile sein. Diese sind zu belegen, plausible Aussagen genügen nicht. Niemand muss deshalb darauf hinweisen, dass etwas nicht von Nutzen sein kann. Hingegen müsste die EPO den Nachweis einer Vorteilhaftigkeit führen um die Anwendung, d.h. die Beschränkung des Freien Marktes, zu rechtfertigen.
17.8.05
CNN wurmt es
16.8.05
Abgedreht
Alter, Krankheit und Tod sind für ihn vermeidbare "Tragödien", wie der Erfinder im Gespräch ein halbes dutzend Mal wiederholt. "Der Tod ist ein profunder Verlust an Wissen, Erfahrung, an Fähigkeiten und zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Menschheit hat einen Großteil ihres Denkens in Philosophie und Religion darauf verwendet, diese Tragödie zu rationalisieren."Das erste Mal, dass wir bei Technology Review ein wenig Ironie finden. Kurzweil auf dem Weg ins Universum:Kurzweil hingegen verbringt seine Zeit damit, Daten zu sammeln und auszuwerten, um jede nur denkbare Entwicklung als eine exponentielle Wachstumskurve darzustellen, die ausnahmslos dem von ihm formulierten "Gesetz der sich beschleunigenden Erträge" gehorchen. Dazu beschäftigt er einen Stab von zehn Mitarbeitern, die mathematische Modelle bauen und mit Daten füttern.
Aber wieso will er überhaupt ewig leben? Kurzweil ... antwortet: "Das einzige, was bleibenden Wert hat, ist Wissen. Solange die Komplexität neuen Wissens zunimmt, ..., solange gibt es keinen Grund zu sterben. Wenn sich unser Wissen nicht immer weiter ausdehnte, bis wir schließlich unser Sonnensystem und das gesamte Universum mit unserer Mensch-Maschinen-Intelligenz erhellt haben, wäre die Aussicht auf ewiges Leben wirklich deprimierend. ..."
Jimbo frei
Law. Not just in terms of access to laws, but access to writing them. Why can’t we all write the laws we live by, via a wiki? I know, it’s a radical proposal, but I expect it would lead to simplified, common-sense laws, and a lot less of the weird-arse “you can’t sell cabbage on a tuesday while wearing brown shoes” nonsense that gets pushed through by special-interest groups or lingers for decades/centuries after cultural expectations have changed.Bei der Bundeswehr wünschte ich mir eigentlich nur eine Telefonnummer unter jeder Dienstvorschrift. Die Frage "Wer ist dafür verantworlich?" und "An wen kann man sich wenden?" könnte sicherlich bei jedem staatlichen Dokument beantwortet werden. Wie Software ist Recht und ein bürokratischer Apparat fehlerbehaftet und muss entwanzt werden. Die Softwareentwickler haben gezeigt, was bug reporting-Werkzeuge zur Softwarequalität beitragen können. Ein Feedbacksystem für Gesetze, Dienstvorschriften und Behördenkommunikation - das wär doch was. Was dann "frei" oder "unfrei" ist, darüber kann man streiten. Mit der Freiheit wollen wir es mal nicht so ernst nehmen.
Als ich meinen Jurastudierenden im Hause vom Vorschlag mal erzählte, orakelten die was von Verfassungsbeschwerden und Rechtssoziologie usw. Man kann viel vom Softwareentwicklungsprozess lernen, aber wie erklärt etwas Menschen, die eine Art kulturelle Barriere haben die Sache zu verstehen?
Mir ist persönliche Verantwortlichkeit und Ansprechbarkeit in der Bürokratie wichtig und meine privaten kafkaeske Alpträume mit der Bürokratie sind möglicherweise persönliche Unfreiheiten, sie belasten mich. Es reicht mir nicht, wenn theoretische Möglichkeiten bestehen, die real kaum beschritten werden und Wissensklüfte unnötig bestehen bleiben lassen. Politik kann sich um das Management von Interessen bemühen. Informationsbarrieren abzubauen dagegen hat nicht direkt etwas damit zu tun. Softwareentwicklung mit Fehlerberichtssystemen sehe ich als best pratice. Auch Transparenz ist hilfreich. Ein Lernprozess in Behörden, der gerade erst beginnt. Andere Länder sind mit eGovernment und Transparenz schon weiter.
Irrelevanz der Neuheit
the vast majority of software patents, on general purpose computers (networked or not, devices, servers or desktop), are "obvious to one skilled in the art." This is one of the phrases that the USPTO uses to reject patent applications and its application in software patents is insufficiently broad. Here's why. Solutions to new applications are inevitable. They are the product of the general purpose computer in the hands of an individual using well-know principles that have inevitable consequences. Just because you were the first to consider the problem does not justify a patent award. The solution was the inevitable product (one of an inevitable few) of a general purpose computer architecture and a priori computer science. I hold such a patent, US Patent 6,519,771.
Lenz missversteht den wenig deutlichen Zenith und vermischt in seinem Blogbeitrag das mit der Debatte um Offensichtlichkeit, die immer als nebelnde Kerze leuchtet, und schwingt auf eine positivrechtliche Ebene. Er scheint sich an der mangelnden Tauglichkeit der Offensichtlichkeit als positivrechtliches Abgrenzungskriterium zu stören, auf die Steven Zenith selbst mit Verweis auf die Praxis des USPTO sich bezog. Lenz schreibt:
However, the question if something is obvious or not is different from the question if it is patentable subject matter or not.Ein Kernargument ist aber eindeutig die Frage, welche Relevanz Priorität in diesem Bereich besitzt. Deshalb argumentiert Lenz auch positivrechtlich aus den "patentable subject matter" heraus wie er hier etwa an dem Beispiel Bücher durchexerziert:
Books are not patentable subject matter. That is the reason that there won't be a patent on a "story about magicians' high schools" (though with recent patent inflation trends, one never knows).Freilich ist es normativ betrachtet gleichwertig zu prüfen, ob das Anreizinstrument Patentwesen für Buchideen möglicherweise geeignet ist. Eine rein positivrechtliche Argumentation greift hier zu kurz.
Bei einer normativen Betrachtung zu analysieren, ob Priorität ("der erste sein, der...") in dem Bereich überhaupt Relevanz hat, das ist selten. Dank an Steven Zenith, das er das einmal betont. In vielen Bereichen wirtschaftlichen Handelns ist Priorität vollkommen irrelevant. Etwa bei Geschäftsideen...
Chamäleon
Obwohl es nie eine endgültige Zielperspektive gegeben hat und noch immer nicht gibt, hat die Europäische Union eine große Anziehungskraft entwickelt.Wieso muss die EU eigentlich Ziele haben? Welches "Ziel" hat denn Deutschland? Das Problem der EU für liberale Geister ist dagegen, dass sie tatsächlich "Ziele" hat. Sogar in der abgelehnten Verfassung, in der Ziele nun weiss Gott nichts zu suchen haben, ist breit von den Zielen der Union die Rede. Die EU ist nicht saturiert, sondern im permanenten Fluss, "Integration" als Ziel.
Die europäische Integration ist ein Prozess:
Wer lehrt uns den Wahnsinn?
14.8.05
Angelesen
Axel Harneit-Sievers schreibt in einem kurzen Artikel über den nigerianischen Film: "Nollywood liebt langsame Inszenierungen, die von kurzen Actionszenen mit drastischen digitalen Effekten unterbrochen werden." - wie treffend!
Der Filmemacher Wim Wenders plädiert für Filmförderung und überfährt seinen Interviewer Ludwig Amman gleich zu Anfang mit der hohen Schule der Diplomatie: "So wie Sie mir die Frage stellen, kann ich sie nur als gequirlten Mist einstufen. ... Ihre Unterstellung, wir wollten "Kultur verbreiten", klingt ja schon zum Kotzen."
Wie erfrischend undiplomatisch in unserer glatt-gewischten politischen Gesprächskultur. Ich muss zugeben, die rechte Art sich Freunde zu machen, aber manchmal geht es halt nicht anders. Bravo!
"Gequirlten Mist" schreibt auch Prof. Peter Sloterdijk (ich erinnere mich an ihn als einen Riesen vom Weltgipfel in Genf, der selbst bei hohen Decken immer den Kopf einzieht) in seinem Text "Fünf Topoi und ein Versuch, uns unsere Zeit zu erklären" auf Seite 4. Brüller: Ihm wurde lt. S. 7 ein Preis für "wissenschaftliche Prosa" verliehen. Ehemm. Sloterdijk neuschöpfelt die Kulturimperialismusthese nunmehr als "reine Kolonialisierung", "bei der die Seelenformen anderer Kulturen von Grund auf durch eine Art kulturellen Kidnapping transformiert werden.". "Kulturmodelle ...werden nicht kommunikativ anderen Völkern oder Personen mitgeteilt, sondern im Modus einer infektiösen Mimesis in den anderen Kulturraum injiziert.", die "mimetische Injektion". Soso. Noch eine Kostprobe: "Globalisierung, wie wir sie philosophisch verstehen, beruht auf der Tatsache, dass heute diese Erdkugel in die Mitte unseres Weltbildes tritt und dabei schwankt zwischen Verdampfung und Vernichtung mittels neuer Weltentfernungs-, Distanzentfernungs- und Realitätsentfernungstechniken, die wir in Gestalt der Computertechnologie bedienen, und der Wiederkehr des Realen als Erde, welche unser kosmisches Exil darstellt." Welche Substanzen muss man "einwerfen" in das sinnentleerte postmoderne Subjekt, als eine Art Behälter potenzierter geistiger Umnachtung, um den narrativen Strukturen des P.Sloterdijk Gehalt im Ungehaltenen zu verleihen ohne selbst die Mimesis an die sprachliche Schlachtung der verstrahlten Vielfalt zu vollziehen?
Prof. Rainer Kuhlen schreibt mit üblichem Dualismus und reproduziert verschiedene linke Vorurteile zur Debatte um das "Geistige Eigentum" bei der Unesco. Dabei unterläuft ihm auch ein etwas leichtfertiger Umgang mit Begrifflichkeiten, der mit einer liberalen Argumentation wenig gemein hat. Er erwähnt zwar die Unesco-Bestrebungen, nicht aber den a2k-Vertrag, der weitaus bessere Chancen international hat. Wenn ich auch nicht alle Vorraussetzungen teile ist Kuhlen ein sehr interessanter Akteur auf wichtiger Mission. Und Bölls Olga Drossou schreibt einen Hurra-Google Artikel über die Digitalisierung von gemeinfreien Werken. Private Projekte wie das uralte amerikanische Projekt Gutenberg unterschlägt Olga leider. Sie spricht die Probleme der Interoperabilität und Offenheit von Formaten bei e-Texten an. Gut, dass es Erwähnung findet.
11.8.05
Sueddeutsche: Verfall von Erichs Werten
Plötzlich galten Werte nichts mehr: Die sozialistischen waren untergegangen, christliche gab es in einem weitgehend entkirchlichten Land kaum mehr. Was zählte, waren in erster Linie Erfolg und Geld. All das, was in den Zeiten des Kollektivs unter dem Stichwort Zusammenhalt, Gemeinsamkeit, Kultur lief, auch wenn es oft eine staatlich erzwungene Kultur war, wurde zur Seite gestellt wie ein altes Requisit.oder noch dümmer:
... der Niedergang [i.e. der "Aufbau Ost", AR] hat auch mental verwüstete, entzivilisierte Landschaften hinterlassen, in denen es keine soziale Kontrolle mehr gibt – vor allem auf dem flachen Land [...ungleich Bayern mit seinen Bergen, AR] .Der gute alte Wertverfall, aufgekocht und in neuen Worten aufbereitet. Nun könnte man erwägen die neue "Wertlosigkeit" des Ostens gegen die Werte der Zone, das klinge wie eine fantasielose konservative Denkfigur. Doch schleichen sich hier die Seelenforscher der Sueddeutschen auf den ostdeutschen SED-Stammtisch - ob der sich prima mit seinem oberbayrischen Pendant verträgt?
Kruzitürken. Saupreißn. Was ist eigentlich mit den Norddeutschen? Oder: Warum sollte Stoiber den Nerv der Ostdeutschen besser treffen als den der Norddeutschen?
Da legt der Edmund Stoiber auch schon mit der tönenden oberbayrischen Selbstgewissheit nach:
Wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in BayernDafür lieben den Stoiber Edmund seine politischen Gegner. Schon im letzten Bundestagswahlkampf hat ein Kandidat Stoiber mit seiner Fluthilfe überzeugt.
19.7.05
Bennhold und CHE
Was da interessanter ist: In einem Artikel einen bekannten Namen zu lesen.
Der Vortrag von Professor Martin Bennhold, Rechtssoziologe der Uni Osnabrück, brachte dies auf den Punkt. Thema:Martin Bennhold gehörte zu denjenigen, die man wohl zwangweise erimitieren musste. Ein linker Prof., der sich selbst als Marxisten bezeichnete. Ein linker Prof der sympathischen Sorte, der als Persönlichkeit sich immer für Studenten einsetzte. Und einer, der mitunter auf unvergessliche Weise "auf die Kacke haute". Als Staatssekretär Ludger Vollmer kam, da wurde dieser von Bennhold mit der faktenreich vorgetragenen deutschen Kriegaufdembalkanweltverschwörungstheorie zerlegt. Oder damals im Gespräch mit Prof. Wulf Gaertner über Studienfinanzierungsmodelle verfehlte er grandios die Debatte, indem er den renommierten Volkswirt zum Bannerträger von Adam Smith erklärte und ihn in der Kenntnis dessen Werken zu schlagen versuchte. Ich habe auch mal in dem Werk von Bennhold zur lokalen Nazijustiz geblättert, in der er das Justizwesen zerlegte. In den letzten Jahren setzte er sich für den "Gestapokeller" im Schloss ein, eine Gedenkstelle sollte daraus werden, er hatte wohl Erfolg.. Hochschulreformpolitik als Politik der Unterwerfung
Im Telepolisartikel finde ich eine interessante Schnittstelle:
Tja, richtig bemerkt. Bennhold auf dem Holzpfad. Telepolis auch ein Stück weit, ich kenne meine "Hartnacken". Menschen können noch was bewirken, auch ohne Verschwörungstheorien. Sicherlich hätten wir auch einiges über witzige Organisationen zu erzählen, aber wer glaubt denn allen Ernstes die Organisation ERT hätte bei der WTO Einfluss. Und warum auch nicht? Wir nennen das Pluralismus, ein Pluralismus, der auch exzentrische Leute wie Martin Bennhold braucht. Seine Erklärungsansätze sind nur Ohnmachtsgesten. Es steht ihm ja frei seine Interessen zu organisieren. Dazu muss man es der Bertelsmannstiftung gleich tun und vernünftige zivilgesellschaftliche Arbeit machen statt überall Verschwörungen des Großkapitals zu wittern. Als nicht ganz Unbeteiligter an der europäischen Patentdebatte würde ich Martin Bennhold gerne mal treffen und mich mit ihm austauschen. Ausserdem habe ich gehört, dass er sich für das Begräbnis von Herrn Unsöld damals eingesetzt hat. Ich hatte im Klausurenstress von den Umständen seines Krebstodes wenig mitbekommen. Robert Fong war ein hochintelligenter Berufsstudent mit einem senilen Drall zum linken Antisemitismus, mit dem man sich hervorragend über linguistische Fragen beim Mittagessen austauschen konnte.
In der Diskussion wurde dasder Softwarepatent-Richtlinie durch das EU-Parlament als Hoffnungszeichen gesehen. Bennhold vermutete hier Einzelinteressen der Abgeordneten auf freie Software als treibende Kraft neben der mittelständischen Software-Industrie. Die hartnäckige kritische Lobbyarbeit der Hackerszene war den Debattierenden nicht bekannt. Scheitern
17.7.05
Wie man sich Gegner züchtet
Zombies und Kaffeehauskultur
Im übrigen: Gegen den Zombieeffekt gibt es Workrave.
C4C macht Urlaub, erst mal Schluss mit lustig!
Ein bekannter Journalist kommentierte neulich die deutsche Pressemeldung der C4C, offenkundig sein ihr deutscher Arbeiter abgesprungen und man könne sich nur noch eine Babelfish-Übersetzung leisten. Spässchen dieser Art wird man wohl erst einmal vermissen müssen. Wachhündchen wünschen gar ihre Vertreibung aus dem Geschäft. Kampagnenmanager Simon Gentry und sein Mentor Hugo Lueders sollten die Sommerpause nutzen, um über alternative Berufsperspektiven für sich nachzudenken.
eDIT Festival
13.7.05
Kein ein
"Er wirft den Niederländern vor, die Blauhelme hätten seinen Bruder mit dem Argument von der Uno-Basis verwiesen, er habe keine eine Identitätskarte der Vereinten Nationen."
"Keen een" auf Niederdeutsch. Ich vermute, dass es das in niederländischer Grammatik auch gibt. Es wird wohl eine wörtliche niederländische Übersetzung ins Deutsche sein.
Vielleicht sollte sich Spiegel.de mit seiner Sprachpflegekolumne in Tradition des unerbittlichen österreichischen Lektors vom Dienste Karl K. etwas zurücknehmen. Peinlich ist vor allem, wenn der "Zwiebelfish" den Netznutzern vorschreiben wil, was gute und richtige Email-Konversation zu sein habe und verkehrsfremde Regeln etabliert. Auch Spiegel.de ist sterblich - aber das wissen wir ja schon lange.
24.6.05
Saddam und andere Zootiere
22.6.05
Tageszitat
"Längst nutzen nicht nur Computerfreaks das Internet."
Aus der 'Technology Review' vom Heise Verlag, der auch die Telefonbücher und die C't rausgibt.
19.6.05
Die wichtigen Dinge im Leben von Frau Wallströn
meint EU-Kommissarin Wallström. Passend kommentiert einer:
If that is what Margot Wallstrom, Vice-President of the European Commission, Inter-institutional Relations and Communications Strategy thinks is a very important event, God help us all.
Offenkundig meint Frau Wallström mit einem politischen Themenwechsel die Kritik an der Verfassung besänftigen zu können. Die "mindere Demokratie" (Spiegel) benimmt sich jedoch bei diesen Aufgaben genauso ineffizient wie man es bei anderen Themen erwarten kann. Mit weißen Bändern Armut zu reduzieren, politisches Handeln mit Pr und Sonntagsreden zu verwechseln, das sind Methoden der politischen Klasse in den Ländern, in denen Armut herrscht. Die EU beherrscht diese Methoden auch. Themen sind zweitrangig und werden auch gewechselt, wenn es gilt institutionelle Schieflagen zu verteidigen. Selbst eine Berufskommunikatorin der EU wie Wallström scheint unfähig die paternalistische Haltung aufzugeben.
10.6.05
Westerwelle gegen deutschen Sitz
29.5.05
Französisches Nein zur EU-Verfassung
Stellungnahme
Als Zeitzeuge kommentiert er mit seinen Texten das Zeitgeschehen und bezieht Stellung. Er besucht zudem die Häuser in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück, tritt dort auf, liest die örtlichen Zeitungen, sieht sich um - und was er bei uns liest und erlebt, fließt in seine Texte ein: aktuell wie das Netz selbst und höchst subjektiv.Ich schnappe "höchst subjektiv" auf, dass wir den literaturbürostigen Schreiber "Stellung beziehen" lassen und ich denke mir, hmm, warum solche Phrasen, hmm, aber - in der Tat - T.M orgelt nett stalinistisch auf der Sprache rum:
Montag, 23. Mai 2005 In der Wochenendausgabe der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung finde ich einen Bericht über die Eröffnung des neuen Terminal 1 des sich auf beschränktem Gelände und erstaunliche Weise immer wieder als erweiterungsfähig erweisenden Hamburger Flughafens Fuhlsbüttel, in dessen altem Abfertigungsgebäude, dessen langgezogener Schalterhalle, ich 1966 bis 1969, als elf- bis vierzehnjähriger Junge, mehrmals wöchentlich ein- und auszugehen pflegte.Geh aus, mein Herz und Kerz! Aus der Wikipedia erfahren wir über über seine Lebenspfade:
Thomas Meinecke (* 25. August 1955 in Hamburg) ist ein Musiker, Autor und DJ. 1977 ging er zum Studium nach München und lebt seit 1994 in einem oberbayrischen Dorf in der Nähe von Wolfratshausen.Hamburg - München - Nähe von Wolfratshausen (Oberbayern). Un jetz ins Netz.
Ernst Corinth, kein von mir geschätzter Telepolis-Journalist, kommentiert den Ausflug ins Netz treffend:
Wie das Projekt sich weiterentwickelt, ist auch aus der Sicht des Autors noch völlig offen. Man kann nur hoffen, dass die zukünftigen Netznotizen spannender oder wenigstens interessanter werden und dass sie sich vielleicht auch mal mit dem Medium auseinandersetzen, in das sich der Suhrkamp-Autor nun einmal begeben hat. Bisher jedenfalls wirken seine Notizen bemüht, wie eine leidige Pflichtaufgabe, was sie ja vielleicht auch sind.Wobei Corinth weit ausholt:
Was man zudem vermisst, ist die Möglichkeit der Leser, die Texte zu kommentieren oder über sie zu diskutieren. Zwar ist für die Veranstalter die Netzseite ein "virtueller Veranstaltungsort", den sie erstmals gemeinsam "bespielen". Aber das ist natürlich kein Grund, die interaktiven Möglichkeiten des Netzes so beflissentlich zu ignorieren – inhaltlich wie formal.Das wäre doch zuviel verlangt. Die Bosheit des Netzes ist, dass wir "höchst subjektiv" kommentieren - ob sie ihre Spielwiese uns lassen oder nicht. Corinth kommentiert in TP, ich besenftige das Projekt hier mit meinen bescheidenen Mitteln, beide Kommentare bequem einen Klick von Google entfernt. Dass man den Ernst nicht immer Corinth nehmen darf, zeigt der folgende Aufruf zur Literaturweltrevolution:
Oder gibt es da doch noch ein Literaturverständnis, das noch nicht auf der Höhe der Internetzeit ist oder das Angst davor hat, den Leser auch zu Wort kommen zu lassen?Böse, böse. Da will er die Grundfesten der Literaturbüroliteratur erschüttern. Aber es wird ihm nicht gelingen.
27.5.05
Poster Boyl
[Sie haben in Vietnam und anderswo Angehörige falsch infomiert] ...because it was easier than explaining to families what really happened.Wie viel Wahrheit darf man vertragen, wenn es um militärische Dinge geht? Gerade in der amerikanischen Demokratie wird die Schlacht offenkundig an der Heimatfront geschlagen, derzeit kippt wohl die Stimmung. Ich habe ich mich ja immer gewundert, warum die Öffentlichkeit in den Staaten diesen Kriegspathos aushält oder warum man Militär dort nicht so nüchtern darstellt wie bei uns. Die Stimmung kann schnell in das genaue Gegenteil umschlagen.
10.5.05
Nehm's Lessig mit der neuen NIN-CD
26.4.05
Das geJAUCHe der Süddeutschen Klassenlotteristen
Beim letzen Mal hatte ich einen Vollprofi am Telefon. Der erklärte mir, dass das ihm das ja leid tue, aber das Bundesverfassungsgericht wolle das so. Das habe nämlich festgestellt, dass die Praktiken legal seien. Na, wenn die das schon sagen, und der liebe Herr Jauch im Fernsehen auch dafür ist :-)
23.4.05
Oh je!
Oh je!
19.4.05
Der Ratzinger wird Vater
Und ich muss zu meiner Schande (?) gestehen, dass ich nicht einmal den Namen meines zuständigen evangelischen Bischofs kenne. Für uns ein reiner Verwaltungschef, ein Kirchenbonze - so wichtig für mich als Protestanten wie der Name des Vorsitzenden des ADAC für die Autofahrer, den ich auch nicht kenne. Da hat es ein katholischer Kirchenmonarch doch ungleich besser. Wenn der etwas äußert, ist es nicht nur Meinung, sondern hat gleich Autorität für die Gläubigen. Wir Lutheraner brauchen dafür immer unser eigenes Gewissen... Da hat man es schwer mit der "Geschlossenheit".
So sei denn als mein evangelisches Grußwort an den neuen "Heiligen Vater" das Bibelwort Jesu nach Matthäus 23 (Elberfelder Bibel) beigegeben:
23,9 Ihr sollt auch nicht [jemanden] auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, [nämlich] der im Himmel. 23,10 Laßt euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus. 23,11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. 23,12 Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.
So sei denn zu hoffen, dass Erniedrigung und Erhöhung, die der "Heilige Vater" in der Berichterstattung erfährt, nunmehr wundersam ausblanciert werden, und die gläubigen Katholiken von ihm positiv überrascht werden. Er wird ihnen wohl eine Chance geben.
5.4.05
Margot Wallström Blog
(*) It was amazing to me to listen to recording of Charlie McCreevy's pathetic speech at the Judicial Affairs Committee (2005-02-02) . A great classical rhetorical failure. The new Commissioner provoked a working group of EU-Parliament with a cloudy talk and faced substancial criticism.
It is a pleasure for me to be here today before the Legal Affairs Committee. This is my first time. And I hope that I will be invited back – not once, but many times. Your committee is at the heart of my work as Commissioner responsible for the internal market and services. It has been some two months since I started as Internal Market Commissioner. It is a fascinating job and I am learning every day. Without pretending that I know it all, let me offer you some initial views as to how I see the future of the Internal Market over the next few years, in particular in the areas you are responsible for, company law and intellectual property.
or
First, we must place greater emphasis on correct implementation and effective application of Internal Market rules. Legislating is not just about making laws – it is about making laws work.
The main paradoxon of parliamentarism: Parliament is not a debate club as critics say. In dictatorships with no working Parliament representatives of the executive branch usually hold broad and cloudy talks about "humanity" and high moral values while slaughtering people or doing nothing to improve living conditions.
4.4.05
Scott Ritter: USA wollen Iran bis Juni 2005 in die Knie zwingen
But, based upon history, precedent, and personalities, the intent of the United States regarding Iran is crystal clear: the Bush administration intends to bomb Iran.Whether this attack takes place in June 2005, when the Pentagon has been instructed to be ready, or at a later date, once all other preparations have been made, is really the only question that remains to be answered.
Wir sehen hier einen unerwarteten Seiteneffekt der Irakeroberung: Die Drohung mit einem militärischen Angriff ist deutlich glaubwürdiger. Israel habe bereits einen Angriffsplan, würde aber lieber die USA zusammen mit den Europäern eingreifen sehen um Verwerfungen in der Region zu vermeiden, so Ritter. Interessanterweise behauptet er aber eine Meinungsverschiedenheit über die EU, während die Vereinigten Staatendespite recent warm remarks by President Bush and Condi Rice, the US does not fully embrace the EU's Iran diplomacy, viewing it as a programme 'doomed to fail'.
sei die israelische Diplomatie aufgeschlossener.
'The way to stop Iran', a senior Israeli official has said, 'is by the leadership of the US, supported by European countries and taking this issue to the UN, and using the diplomatic channel with sanctions as a tool and a very deep inspection regime and full transparency.'
It seems that Tel Aviv and Washington, DC aren't too far removed on their Iranian policy objectives, except that there is always the unspoken 'twist': what if the United States does not fully support European diplomatic initiatives, has no interest in letting IAEA inspections work, and envisions UN sanctions as a permanent means of containment until regime change is accomplished in Tehran, as opposed to a tool designed to compel Iran to cooperate on eliminating its nuclear programme?
3.4.05
Russen und andere Deutsche
2.4.05
Severe power abuse of the EPO
The EPO manages the workflow from idea to invention, from invention to innovation
and from innovation to the market place"(Alain Pompidou)
This is not true. The EPO is responsible for granting patent applications only. And he further adds general reasons why he believes patents were important:
- patents are the most important transmission belt for the transfer of technology
- patents constitute the largest technology data base: They make technology transparent and inform about technical progress
- patents reward investment into innovative solutions: they secure return oninvestment
- patents support economic growth and employment
Other remarks of Pompidou relate to the Lisboa process, a kind of vapour EU strategy for the "most competitive and innovative" economy of the world. Pompidou tries to introduce general effects magically associated with patent law and breaks the instrumental view. But regarding the EPO's self-interests he draws back to a servile point of view, spreading the fiction that the EPO just obeys to the law.
The EPO has the task to grant patents in all areas of technology. It has to apply the provisions of the European Patent Convention in all cases. Dealing with computer-implemented inventions we have to implement the EPC, and the case law developed by the independent judiciary of the EPO.He is 100% right, but many scholars e.g. Prof. K.F.Lenz strongly criticised the current EPC interpretation of the Technical Board of Appeal. (for English readers: Lenz concludes that the Technical board of Appeal exceeded its competences with its reinterpretation of EPC 52.2 and the 52.3 "as such"-clause). Many European Courts did not follow the EPO line but the EPC. The EPO has to implement the EPC, and EPC 52.2 excludes programs for computers from patentability.
While the EPO is not in the position to change the law or the EPC but bound to it, the lawmaker is free to stop legal escape. Formally case law and the opinions of the EPO are irrelevant for that decision. Pompidou admits:
If the law is changed, or new law introduced by the legal system of the EU, the EPO will adjust its own law accordingly.But if it was so, why does the EPO lobby Parliament? The EPO and Mr. Pompidou have to abstain influencing the lawmaker.
Mr. Pompidou denied that there were software patents. The general public including MEPs know it better, and the GAUSS-extracts from the "largest technical documentation database" prove us the opposite. Empirical evidence that cannot be denied, so Pompidou did it anyway. Previous to the EPO lobbying event the FFII wrote a nice warning letter to MEPs where Jonas Maebe took a similar position:
The EPO lobbying politicians to promote software patents is a bit like
some Department of Housing promoting the handing out of more building permits. We hope our letter and its annexes can give MEPs more balanced information than the EPO's simplistic oneliners like "Idea + Patent = Innovation". Economic policy making should not be based on unfounded claims by the EPO and emotional pleas by its largest customers, but on sound economic evidence and the desires of the involved sectors as a whole.