22.12.08

FF CSS validator

Essential firefox: CSS validator plugin

17.12.08

Ancient Greek Computer reconstructed

14.12.08

Reifende Phrasen

Für die Finanzmarktkrise taucht nun in den Publikationen eine eingängigere Bezeichung auf: "Credit Crunch". Stabreime mochten schon die alten Germanen gern. Mal sehen, ob sich so etwas auch in unserer Sprache finden lässt.

Gorilla als Wallpaper

Ein Gorilla als Wallpaper für den Desktop. Nicht nur verfügbar in hochauflöslichen Formaten, sondern sogar mit Unterstützung von zwei Bildschirmen.

11.12.08

MP3 als Medium für Virtuelle Audiodrogen?

Was man nicht alles findet, die Kommission DG InfoSoc als Drogenberater für Dateninhalation:

Parlamentarische Anfragen 10. November 2008
E-6069/08 SCHRIFTLICHE ANFRAGE von Cristiana Muscardini (UEN) an die Kommission: Virtuelle Drogen: eine ernste Gefahr oder übertriebene Panikmache?

Seit einigen Monaten verbreiten sich von einem Massenmedium zum anderen Meldungen über das Phänomen „I-Doser“. Es handelt sich um eine ungewöhnliche Drogenart: Sie wird weder geraucht noch eingenommen noch inhaliert, sondern sie wird gehört. „I-Doser“ ist nämlich eine MP3-Datei, die aus dem Internet heruntergeladen werden kann. Es handelt sich nicht um eine beliebige Musik, sondern um besondere Schallwellen auf der Basis binauraler Töne extrem niedriger Frequenzen, von 3 bis 30 Hertz, die bestimmte Regionen des Hirns stimulieren. Damit die virtuelle Droge funktioniert, müssen diese Dateien mittels Kopfhörer abgehört werden, da die Drogenwirkung anscheinend durch den Frequenzunterschied und nicht wahrnehmbare Töne verursacht wird, die keinen psychedelischen Effekt erzeugen, wenn sie nur auf einem Ohr gehört werden. Der Handel verläuft ähnlich wie beim Markt herkömmlicher Halluzinogene: Zunächst werden Dateien kostenlos angeboten, und anschließend folgen zahlbare Lieferungen, zusammen mit praktischen Gebrauchsanweisungen. Außer etlichen Forschern befassen sich offensichtlich auch die italienischen Polizeibehörden mit dieser neuartigen Cyber-Droge. Da noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber vorliegen, welche Schäden durch Software wie „I-Doser“ angerichtet werden und inwieweit sie abhängig machen können, wird von vielen die Möglichkeit eines Telematikbetrugs angenommen. Den Blogs nach zu urteilen scheinen nämlich die meisten, die die virtuelle Droge ausprobiert haben, enttäuscht gewesen zu sein, da sie außer Reizbarkeit und starken Kopfschmerzen keine besondere Nebenwirkung festgestellt haben.

1. Könnte die Kommission unter Verweis auf eventuelle wissenschaftliche Daten und Studien Aufschluss darüber geben, ob es sich um übertriebene Panikmache, um eine bloße kommerzielle Erfindung handelt, oder ob hingegen diese neuen virtuellen Drogen eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen?

2. Welche Maßnahmen wird die Kommission zur Überwachung des Phänomens treffen, dessen Opfer vor allem Minderjährige sind, die sich leichter beeinflussen lassen?


Die Kommission scheint es für einen hoax zu halten:

E-6069/08EN
Answer given by Ms Reding
on behalf of the Commission
(9.12.2008)


In response to the Honourable Member's question, there is no specific EU regulation concerning the products or services referred to. The Commission is not aware of any study or other evidence that would demonstrate that these products and services have a negative effect on public health, other than the temporary bad headaches referred to by the Honourable Member. Against this background, there is currently no intention to regulate these products or services at EU level.

9.12.08

Urteil zum Wilhelmshavener Sargbetrug

Richterin Judith Henke bringt meine Stadt mit Negativschlagzeilen in die Öffentlichkeit.. Das Urteil gegen die Sargbetrüger wird nur auf Bewährung ausgesetzt, obwohl in 20 Fällen quasi gewerbsmässig betrogen wurde, dazu gibt es 40/60 Sozialstunden bzw. 600/200 Eur Strafe. Der Staatsanwalt Bernhard Lucks hatte jeweils Haftstrafen von über zwei Jahren vor Gericht gefordert. Ich frage mich, ob diese Kriminellen wohl ihr Gewerbe fortsetzen dürfen und wie die Branche das Vertrauen ihrer Kunden zurück gewinnen will! Dissuasiv sind solche Strafen jedenfalls nicht zu nennen und der Fall scheint nur die Spitze des Eisberges in diesem Bereich zu sein. Vielleicht sollten wir einfach damit aufhören zu sterben. Das wäre ein schwerer Schlag für diese Branche!

Übrigens Henke kommt wahrscheinlich von henken. Dort bei Woxikon findet sich:
Wörter, die henken enthalten: wiederschenken, Glauben schenken, Beachtung schenken, beschenken, Menschenkenntnis, ausschenken, wegschenken, Aufmerksamkeit schenken, weiterschenken, schenken

7.12.08

Geld vom Bund für Schulen?

Mein lieber Schavan. Aus dem Süddeutsche-Ticker:
Nach [Bundesbildungsministerin Schavan] soll jede Schule in Deutschland 100 000 Euro und jede Hochschule 500 000 Euro vom Staat erhalten, um schnell notwendige Renovierungen und Modernisierungen anzustoßen.


Und ich dachte immer Schulen seien Ländersache. Mal sehen, was das BVerfG dazu sagen würde.

5.12.08

„Dissent on Development“ Revisited

Ein Diskussionspapier von Stefan Hielscher (Halle) zur Sachs-Easterly-Kontroverse: „Dissent on Development“ Revisited.

Karl Rove: Obama's gold rules

Karl Rove writes in a WSJ article:

Rather than showing the success of a new style of post-partisan politics, Mr. Obama's victory may show the enduring truth of the old Chicago Golden Rule: He who has the gold rules.

1.12.08

Entzug des Patentes

Das wäre beim EPA nicht passiert:

Nach dem strafrechtlichen Verfahren erwartet den Kapitän noch eine Verhandlung vor dem Seeamt in Kiel. Im schlimmsten Fall droht ihm der Entzug seines Patentes.

Weihnachtswünsche 2008

(14:54:10) Mario: jo, aber wir kriegen wir 1000 Leute in die Gruppe?
(14:54:43) Mario: ich wuensch mir 1000 Leute in der Facebook-Gruppe zu Weihnachten

Die bahn.bonus Zeit des Jahres

Jetzt kommt wieder die Zeit, in der kleine und große Wünsche wahr werden – mit den wunderbar festlichen Aktionsprämien von bahn.bonus. Haben Sie bereits alle Weihnachtsüberraschungen für Ihre Liebsten zusammen? Falls nicht, dann lassen Sie sich im bahn.bonus-Prämienshop von unseren weihnachtlichen Aktionsprämien inspirieren. Da finden Sie bestimmt das Richtige, um anderen oder vielleicht sogar sich selbst eine Freude zu bereiten.


Hmm...

Papastamkos draft report trade and internet

Papastamkos draft report trade and internet, Nov 13 2008

Adobe Buzzword, die nächste Generation der Online-Textverarbeitung

Buzzword ist das bessere Google Docs, Flash-basiert mit zahlreichen fantastischen Innovationen in der Benutzerführung. Leider ist diese Cloud-Lösung von Adobe noch im beta Status (build 11709) und hat noch einige Ecken und Kanten. Der odf export unterstützt noch keine Tabellen, der PDF export bettet nicht die Schriften ein, mit Kommentaren liess sich bei mir gar nichts als PDF exportieren. Ein bisschen peinlich doch für den Erfinder des Portable Document Format. Auch die Gestaltung von Cut and Paste nervt noch ein wenig. Für eine zweite Beta-Version aber in Ordnung, von Adobe Buzzword wird man demnächst noch viel hören.

Cyberpatrol Hausaufgabenliste des Rates

Council Conclusions on a Concerted Work Strategy and Practical Measures Against Cybercrime 2987th JUSTICE and HOME AFFAIRS Council meeting Brussels, 27-28 November 2008:

[...]
THE COUNCIL:

1) CONSIDERS that it is important to combat the various elements of cybercrime and to invite the Member States and the Commission to determine a joint working strategy, taking into account the content of the Council of Europe Convention on cybercrime. The purpose of this strategy should be to make it possible to cope even more effectively with the multiple crimes committed by means of electronic networks. These take forms as worrying as child pornography, any form of sexual violence, and any act of terrorism – as defined by the Framework Decision 2002/475/JAI of 13 June 2002. It should also contribute to responding to the specific threats weighing on electronic networks (large-scale attacks against information systems). Finally, this strategy should tackle the means of combating the traditional forms of crime committed via the Internet, such as identity fraud, identity theft, fraudulent sales, financial offences, illicit trading on the Internet, particularly narcotics and arms dealing.

2) CONSIDERS that the search for an effective response to these various threats in relation to electronic networks must be met by such horizontal measures as:
a) strengthening the partnership between public authorities and the private sector so as to jointly design methods for detecting and preventing damage caused by criminal activities and for victimised companies to transmit relevant information concerning the frequency of offences suffered to the law enforcement agencies. In particular, it is recommended that the Commission work on the details of the guidelines adopted by the Conference on Global Co-operation Against Cybercrime, which met under the auspices of the Council of Europe on 1 and 2 April 2008, and which aimed at improving the partnership between public authorities and the private sector in the fight against cybercrime. In this context, the Council notes the recommendations made after the meeting of experts organised by the Commission on 25 and 26 September this year, attached in appendix;
b) improving knowledge and training among stakeholders involved in the fight against cybercrime in Europe. In particular, setting up a network of Heads of police against cybercrime would be appropriate. This initiative would indeed supplement the work undertaken by active expert groups in this field, which will not only take into account the future risks, but also the procedures for urgent actions with regard to severe incidents, similarly to the group set up under the auspices of Europol, or by the Joint Research Centres, set up by the Commission;
c) reinforcing technical and international co-operation with third countries, which must increasingly cope with this criminal scourge, as well as technical assistance;

3) INVITES, from this viewpoint, the Member States and the Commission to introduce measures based on case studies, particularly taking into account technological developments, so as to prepare tools for operational use, in the short and medium term, such as:
a) in the short term
• setting up a European platform aimed at reporting criminal acts committed on Internet;
• drafting, in consultation with private operators, of a European agreement model for cooperation between law enforcement agencies and private operators;
• finding a description of what is meant by identity fraud on the Internet, in compliance with domestic laws;
• setting up national frameworks and exchanging best practice regarding cyberpatrols, which is a modern tool against crime on Internet, enabling information on nicknames to be shared on a European scale in accordance with domestic laws on the data exchange;
• resorting to joint investigation and enquiry teams;
• finding a solution to the problems caused by electronic networks roaming and by the anonymous character of prepaid telecommunication products;
b) in the medium term
• exchanging on the mechanisms for blocking and/or closing down child pornography sites in Member States. Service providers should be encouraged to adopt these measures.
If necessary, the European platform could be a tool for establishing a common blacklist;
• facilitating remote searches if provided for under national law, enabling investigation teams to have rapid access to information, with the agreement of the host country;
• developing temporary definitions of categories of offences and statistical indicators to encourage the collection of comparable statistics on the various forms of cybercrime, taking into account the work that the European Union is presently doing in this field.
4) INVITES the Commission to assess the progress made in preparing the implementation of the actions provided for in the above mentioned points 2 and 3. Consequently, requests the Member States to inform it of the contributions they make.
5) CALLS for the setting up of additional measures in the longer term within the scope of the next long-term JLS programme (2010-2014).

28.11.08

Flowplayer 3 draussen

Flowplayer erreicht die Version 3.0. Das Produkt nutzt Flash für Videostreaming.

Closer

The failblog with a metro ad.

Lojbanalitäten

Zwei wohlbekannte Kunstsprachen werden bei EinesTages diskutiert.

De-Mail ist anders...

Preise und Modalitäten wird jeder Anbieter von De-Mail im freien Wettbewerb um die Kunden selbst festlegen. Es wird voraussichtlich ein ähnliches Prinzip wie beim Postversand gelten: der Absender zahlt ein e-Porto.


Unsere Regierung ist dabei Email neu zu erfinden.

27.11.08

Claude Lévi-Strauss 100

Claude Lévi-Strauss wird morgen 100. Herzlichen Glückwunsch!

Charles' Open XML Royday

Charles-H Schulz looks back in anger and sarkasm to the ISO OOXML standardisation process, now that the ISO standard is published:

Now that OOXML is an ISO standard, it is perhaps time to realize that it’s not just a “dirty standard”, but a standard that has shown the complete irrelevance of ISO in the matters of IT.

I find the ISO publication rather funny.

Reding: ICT research is even more important in the aftermath of the financial crisis

EU-Commissioner Reding in Lyon, Nov 25 2008: Why ICT research is even more important in the aftermath of the financial crisis

ICT research and innovation must moreover be put at the service of tackling our long-run challenges in the areas of health, energy and transport. Only then will we be able to innovate faster in vertical markets. Only then will public authorities be able to modernise services responding to challenges such as ageing populations, rising energy costs, or congested transport systems.

Let me give you an example: the development of an electronic identity management infrastructure, as a basis for trustworthy services in e-government and e-commerce. Think of the difference this would make for business efficiency and citizen-friendly services. Think what it would mean to overcome today's fragmentation, closed solutions, lack of interoperability, lack of legal transparency and limited market scale.



A background of the talk is the problems faced in the ICT sector due to the financial crisis, it looks like some help packages are beeing prepared but are sought to be tight to solving actual market problems such as lack of openness and interoperability.

Privatrecht marke Bundesbahn

In einer bunten Bahncard-Werbesendung von Bettina Marchl, der Leiterin Kundenbindung der Bahn, normalerweise wäre das allenfalls Kost für den Rundordner, findet sich zwischen allerlei kitschigen Fotos und Werbung ein Hinweis unter "kurz.notiert":
"Neue BahnCard Preise
In den vergangenen Monaten sind u.a. die Kosten für Energie überdurchschnittlich gestiegen, ... Wir möchten Sie aus diesem Anlass darauf hinweisen, dasss Inhaber einer BahnCard mit automatischer Verlängerung ein Sonderkündigungsrecht für ihre Folge-BahnCard wahrnehmen können. Dazu müssen Sie innerhalb von vier Wochen nach Zugang dieses Newsletters schriftlich beim BahnCard Service kündigen."
Mein Interesse ist geweckt, weniger dafür, ob die Bahn wohl "Signalstörungen" akzeptiert, wenn Fristen nicht eingehalten werden, sondern vielmehr wie die Situation rechtlich ausschaut bzgl. einseitige Preiserhöhungen und das vorgesehene Prozedere bei den BahnCard-Abos. Ich bin gespannt, ob Gaspreiszeloten neue Betätigungsfelder bei der Bahn finden werden.

23.11.08

Slackware unterstützt LXDE

Die Distribution Slackware hat jetzt auch LXDE für sich entdeckt. LXDE ermöglicht Anwendern eine bessere Ausnutzung der Ressourcen ihres Rechners, indem es ohne großartige funktionale Abstriche eine schlanke Umgebung bereit stellt, die zudem leichter wartbar ist, als die bisherigen komplexen Alternativen. LXDE als der Shooting-Star für Netbooks hat damit einen weiteren Verbündeten gefunden. Präzise heisst er da über LXDE:
"...xtremely faster, performing and energy saving Linux desktop environment maintained by an international community of developers. It comes with a beautiful interface, multi-language support, standard keyboard short cuts and additional features like tabbed file browsing. LXDE uses less CPU and less RAM. It is especially designed for computers with low hardware specifications like netbooks, mobile internet devices (MIDs) or older computers."

Allerdings ist LXDE auch eine Option für diejenigen Anwender, die ihre performante Hardware nicht durch die elementare Desktop-Softwareumgebung ausgebremst haben wollen und eine bessere Ausnutzung ihrer schnellen Hardware wünschen.

20.11.08

IT-Gipfel und Infrastrukturinvestitionen

Die IT-Industrie wünscht sich mehr Infrastruktur-Investitionen durch die öffentliche Hand. Sie folgt damit dem aktuellen Trend eines Rufes nach mehr Staat durch die Bankenkrise. Alle Bekenntnisse zum schlanken Staat scheinen vergessen. Die Rhetorik bleibt widersprüchlich zu diesen Forderungen.
Investitionen sind gut, aber ein Hilfsprogramm für die IT-Branche ist nach Ansicht des Branchenverbandes Bitkom nicht angesagt. "Nicht notwendig", winkt Bitkom-Präsident August-Wilhem Scheer ab.

19.11.08

Unternehmergesellschaft gründen

Die IHK Berlin bietet ein Merkblatt zum neuen GmbH-Gesetz an, mit allem, was bei Gründung einer GmbH oder Unternehmergesellschaft (UG) zu beachten ist. Die UG ist als Ersatz für die Gründung einer englischen limited in Deutschland gedacht.

14.11.08

Dog bites Kate Connolly

Kate Connolly, eine Korrespondentin für verschiedene britische Zeitungen, schreibt für den linksgerichteten britischen Guardian eine Geschichte über den Bierkonsum deutscher Truppen in Afganistan: "German troops tank up for Afghan mission" Die liberale Fraktion hat die Gunst der Stunde genutzt, in der Alkoholthemen en vogue in der Boulevardpresse sind und nun auch noch etwas bei der Bundeswehr zur Empörung gefunden.

Natürlich kommen Themen wie Alkohol bei Jungen, Schwangeren, Autofahrern und autofahrenden Poltikern zur Zeit in den Medien besser an, ganz zu schweigen die Berichte über die Verteuerung der Lebenshaltung durch Preissteigerung beim Bier. Da geht die Geschichte vom Bierverbrauch der Soldaten ganz unter. Denn es gilt im Journalismus eine gute alte Regel: "Hund beisst Mann" ist keine Nachricht.

Um so erhellender ihre eingebettete Nachricht im Artikel über die angeblichen Trinkexzesse deutscher Soldaten:
Critics of the mission who have long-argued Germany should extend its mandate from the relatively safe north of the country to the more dangerous south, say the revelation does little to boost German claims that it is taking a professional approach to the job.

Dazu die nächste Journalistenweisheit: Cite your source!
US troops face an alcohol ban when on mission while British and other soldiers are allowed to drink moderately when not on duty. This discrepancy led to the claim made at a Nato conference on Afghanistan that "some drink beer while others risk their lives".

Dazu die nämliche Journalistenweisheit: Cite your source! Soll Bundeswehrsoldaten tatsächlich die Abstinenz der Bündnispartner etwas angehen und sprechen diese anonymen emotionalen Mobbing-Botschaften auf Nato Konferenzen nicht gegen die diplomatische Geschliffenheit ihrer Urheber? Viele Leute in Deutschland zeigen sehr große Skepsis für die Präsenz unserer Verteidigungsstreitmacht in diesem fernen Lande überhaupt. Wenn deutsche Soldaten von den Bündnispartner für deren Interessen sie dort ihr Leben riskieren und einer skeptischen Bevölkerung im eigenen Lande gemobbt werden, wird das sicherlich nicht zur Moral der Truppe beitragen. Denn die Antwort "...dann gehn wir halt" auf die Sticheleien undankbarer Bündnispartner steht ja gar nicht zur Debatte. Auch der Bundestag hat für eine Verlängerung des Einsatzes gestimmt.

Meine Bekannten mit Afghanistan-Erfahrung haben mir immer wieder davon erzählt, dass die Bundeswehr in dem Lande eine positive Arbeit leistet, und das nicht nur im Sinne des Wiederkauens institutionellen Public Affairs-Sermons. Vielleicht sollten sich die von ihren afghanischen Quellen gescholtenen anderen Truppen bei einem Bier mit ihren deutschen Kollegen entspannen?

The figures suggest that the 3,600 German soldiers based in Afghanistan as part of Nato reconstruction mission, are each consuming around 278 litres (612 pints) of beer a year, as well as 128 standard measures of wine.

Dazu die Ergänzung wie der Pro-Kopf Konsum für alle Bürger zusammengerechnet in Deutschland ausschaut:
Trotzdem steht Deutschland laut dem Brauer-Bund mit einem Bierkonsum von 112 Litern Bier pro Kopf und Jahr weltweit "nur" auf Platz zwei. Spitzenreiter ist mit einem Abstand von gut 30 Litern pro Kopf Tschechien.

Wo ist also das Drama wegen zwei Bier pro Tag?
Thomas Raabe, a defence ministry spokesman said that the figures suggested soldiers were drinking "0.77 litres every day". He added that the alcohol supplies... put on sale in shops at German military bases were not just consumed by soldiers, but also by German police, diplomats and journalists.

11.11.08

Google Pack ohne StarOffice

Google bietet nicht mehr StarOffice 8 als Teil seines Google Packs an. Über die Gründe werden Mutmaßungen angestellt. Seit einigen Tagen ist OpenOffice 3.0 erhältlich, auf dem die nächste StarOffice Version von SUN aufbauen wird. Mario Behling schickt mir diese Bilder von der OpenOffice.org Konferenz 2008 in Peking.

23.10.08

Hu Jia erhält Sacharow-Preis

Der Chinese Hu Jia erhält den Sacharow-Preis des Europaparlamentes für Gedankenfreiheit 2008.

22.10.08

Sanktionen gegen Oasen?

Was machen eigentlich die angestammten Kritiker der Finanzmärkte zur Zeit? Eigentlich müssten die doch Konjunktur haben. Und in der Tat, es werden knallige Lösungen vorgeschlagen:

Attac forderte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück auf, ab sofort Banken zu sanktionieren, die in Steueroasen Niederlassungen haben oder Geschäfte mit dort ansässigen Instituten machen. "Die Umsetzung ist denkbar einfach: Schließlich benötigen alle Banken eine Lizenz", sagte Detlev von Larcher.


Wie so etwas wohl im EU-Rat ankommen würde. Fragt sich nur noch wann militärische Sanktionen ins Spiel kommen. Es sieht fast so aus, als sei der Finanzsektor der neue Iran oder das neue Cuba. ;-) Minister Steinbrück scheint nicht so weit von Ex-Parteigenosse von Larcher entfernt zu sein. Da wurde gar der deutsche Botschafter von der Schweiz seinetwegen einbestellt.

Öffentlich-Rechtliche Sender im Internet

Der Lackmus-Test für die Sender, Interview in Spiegel Online mit Krautscheid von der CDU:

Richtigerweise hat die Europäische Kommission uns dazu gezwungen, die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks insbesondere im Internet schärfer zu definieren. Das Ergebnis sind völlig neue Spielregeln für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Rishab's tender argument and OpenOffice adoption

What is the difficulty of Office suite migration, I mean, to switch from one product to another? SUN Microsystem's Simon Phipps recently claimed, the challenge of office software migrations is not about "interoperability" anymore but "substitutability”. An Italian article takes a rather sour view about the SUN backed OpenOffice as a Microsoft Office replacement.

...in many ways, success [of OO.org 3.0] teaches us nothing; what is far more revealing is failure.


The reason mentioned are user dependencies on the legacy product such as macros and office productivity integration. What is often described as a lock-in concerns migration scenarios of Office installations in general. Can you take the freedom to switch to another product? OpenOffice is just one option. Just think of the recent industry trend to migrate to Cloud Computing solutions, Google Docs etc. In the article Rishab is quoted and he highlights alleged public tender discrimination of alternatives as OpenOffice:

"Many people assume there is level playing field and that measures to promote Open Source are no longer needed. In fact, there is widespread bias in favour of proprietary applications" ...According to Gosh, software tenders often have either implicit or explicit bias for software brands or even specific applications.


Those product preferences Rishab Ghosh often talks about are strictly incompatible with existing public procurement laws and of course it is just a matter of enforcement of procurement rules. Public procurement applies only for those parts of the market driven by administrative decision making: governmental institutions. The enforcement of the tender rules is a matter of sound non-discriminatory procurement procedures but does not address the real user needs because products are different and unique. And for the public sector the market leader offers very cheap license fees. As a public administration you have to consider to migrate to alternative products and make much fuzz about it in order to reduce your software procurement costs. Migration scenarios are always part of a procurement negotiation strategy. Public adminstrations have here far more experience to build up procurement pressure.

How does migration affect users? Office migration means migration of trained users from existing Office 2000 - 2003 installations. Users do not really care if the source code of a product is made available or not as Open Source proponents argue. The main reason why persons want to migrate now to alternative products is that they cannot stand the revamped Microsoft Office 2007 interface and a migration to the new generation would cause the institution high retraining costs. As an Office user you don't want to switch to the new unfamiliar MS-Office 2007 product series.

The reason why Office users have to think about migration is that others use MS-Office 2007 and it has a new file format. Files you get sent and you need to be able to read. The cumbersome Word 07 file format docx can be read by older versions of Microsoft Office with a plugin. User need to install a plugin. Here the SUN Microsystems product OO.org comes again into play again. Why download a free plugin when you can download a free next generation office suite that can read the new format. As of the version 3.0 it is able to read DocX, Pptx etc. So the convenient choice is to stay with Office 2003 and have OpenOffice 3.0 installed for reading the docx files your Office 2007 colleagues submit to you. Microsoft seems to understand that docx is not the future format and merely a tool to force users in a maturated market to switch to their new version, and they are nit satified with their format themselves and announced to switch to the international standard ODF file format in the next Office generation that is already supported by OpenOffice.

These are some of the options for Office users:
  1. Stay with Office 2003 and install a Microsoft plugin for dealing with the new 2007 file format.
  2. Stay with Office 2003 and install the free OpenOffice 3.0 for the new 2007 file format, ODF and PDF export
  3. Switch to Office 2007 and try to migrate existing dependencies as Macros and get retrained to abandon the user interface of Office 2003
  4. Switch to OpenOffice 3.0 and try to migrate existing office productivity solutions
  5. Switch to the Cloud.
As we see a gradual transition scenario with parallel installations is the most likely one. Think back how Firefox broke the solid Internet Explorer dominance. You don't need to uninstall the product you were used to but users will gradually switch to what serves them best and find out that they don't need the legacy product anymore. Sure institutional migration works differently and parallel installation is often not considered.

16.10.08

Robin Oakley explains Sarah Palin

Robin Oakley explains Americans why the Alaskan candidate for the American vice presidency does not appeal well to a European audience. Of course that is a way to praise the candidate. He puts forward all the sound bites. I find his analysis of the imaginary European view of Palin like what he described the European view on Sarah Palin: half-baked.

For Europeans, who were alienated during George W. Bush's first four years by a president who showed little interest in their continent and patently cared nothing for the opinions of its leaders, the turning point probably came with the appearance on the Katie Couric show when Palin confessed to not having had a passport until 2006.


A few days ago I got me a passport again. It is about 60 Euro and you need ugly biometric images. As a German you hardly need to provide a passport, most states accept identity cards and within the Schengen area you get hardly checked. That is why my citizen office advised against a pass port. For me a pass port is old fashioned tradition. For Palin a passport is a symbol of foreign experience. I think no one in Europe would even care. And diplomats get their own diplomate passports, right? The ones where the police cannot stop the drunk driving (Russian) diplomates.

But something else sounds frightening and naive and Americans just don't seem to care. Asked about the role of the foreign policy of her state she described the United States as a force for good in the world, as a beacon of light. While Americans hate their state bureacracy the appreciation for their foreign policy and their state sounds like a Monty Python joke for European listeners. John Cleese mocked Palin as a parrot. This may be true for all of the candidates. The question is what he or she does parrot. You won't find a European who regards "good" and "evil" as categories of professional foreign policy. The notion of realpolitik is just too strong as is the scepticism of the Levithan. [insert European state] as a force for good? Sounds like a defamatory joke.

European probably also understand the strategic cold war role of Alaska and the battles over the Arctic Sea. It sounds stupid why a person who is qualified to lead a gigantic state should not be qualified to run the United States. After all most EU member states are much smaller. US interiour policy is not that much different from pan-European foreign policy. For foreign policy all you need to understand is that the policy field requires you to play conservative. And when powerful parties do freaky stuff the diplomats call that a 'doctrine'.

Her real strategic problem for the elections is one of self-presentation. Palin's team presented her as the 'hockey mum', the Washington outsider. Her problem is not an alleged lack of qualifications but that her team was so cynical to present her as an unqualified person, as "one of them" to appeal to voters. A rhetorical understatement on purpose which leads to silly and disrespectful questions like which newspapers she reads.

12.10.08

OpenOffice 3.0

Mein Freund Charles richtet morgen in Paris die Veröffentlichungsfeier für OpenOffice.org 3.0 aus.

Das Officepaket OpenOffice ist schon zum Herunterladen in der Version 3 verfügbar. OpenOffice basiert auf dem Code der Hamburger Firma StarDivision und wurde von SUN als Open Source vor ein paar Jahren freigeben. Seitdem wurde die Software signifikant verbessert. Mit Version 3 erreicht sie eine bisher nicht gekannte Stabilität. Selbst Entwicklerversionen waren hervorragend zu benutzen. Auch unter MacOS X wird nun eine native Benutzeroberfläche bereitgestellt, was zu größerem Interesse von Mac-Nutzern führen dürfte, die bislang den Fork Neooffice genutzt haben.

Währenddessen kritisiert Michael Meeks von Novell den Entwicklungsprozess und weist auf einen schleichenden Rückzug von SUN aus dem Projekt hin, ohne dass der Entwicklungsprozess sich liberalisiere. Novell hatte dieses Jahr OO.org geforkt.

9.10.08

Vernunftsorientierung

Matthias Wissmann war mal Verkehrsminister. Jetzt arbeitet er für den Verband der Automobilindustrie. In der NWZ vom 29. September gibt es auf Seite 2 ein Interview:

Das Signal aus dem Umweltausschuss des Europaparlamentes [bzgl. CO2 Emissionen] ist kontraproduktiv - für den Klimaschutz wie für die Industrie. ... Die Bundesregierung muss nun zusammen mit allen vernunftsorientierten Partnern in Europa auf eine sinnvolle Balance zwischen Ökonomie und Ökologie drängen.


So weit mir der Prozess des Europaparlamentes bekannt ist, werden alle Ausschussvorlagen im Plenum abgestimmt. Die Bundesregierung hat im innerparlamentarischen Prozess auf supranationaler Ebene natürlich überhaupt keine Rolle.

8.10.08

Offical translation of Article 10 German Basic Law

Article 10
[Privacy of correspondence, posts and telecommunications]
(1) The privacy of correspondence, posts and telecommunications shall be inviolable.
(2) Restrictions may be ordered only pursuant to a law. If the restriction serves to protect the free democratic basic order or the existence or security of the Federation or of a Land, the law may provide that the person affected shall not be informed of the restriction and that recourse to the courts shall be replaced by a review of the case by agencies and auxiliary agencies appointed by the legislature.


Now compare this with Amendment 138 of the Telecom package...

7.10.08

Sarkozy letter regarding Amendment 138 written by Henrard?

Benjamin analysed the respective letter that was sent by Sarkozy to Barroso.

$ pdfinfo Lettre_Barroso.pdf
Title: Cabinet de la ministre
Author: Olivier HENRARD
Creator: Writer
Producer: OpenOffice.org 2.2
CreationDate: Sun Oct 5 12:11:58 2008
Tagged: no
Pages: 2
Encrypted: no
Page size: 595 x 842 pts (A4)
File size: 45386 bytes
Optimized: no
PDF version: 1.4


He seems to be the author of the letter that had so embarrassing consequences for the French presidency: Olivier Henrard. But it only means that the PDF was generated with OpenOffice, it does not say anything about the original software used to write the letter. As the OSOR pointed out the French ministry of culture uses OpenOffice instead of Microsoft Office. OpenOffice has a pdf export functionality. Writer is the word processing component.

Others mention that the EU press release disappeared but it is still available via a direct link.

6.10.08

Reding fences off French Presidency intervention

Everybody knew that when the French under N. Sarkozy assumed Presidency of the Council strange things would happen. Indeed, Aigrain mocked it in his blog. Sarkozy intervened at Commissioner Reding or precisely at the Commission president not to accept Amendment 138 of the Trautmann report (Telecom Package) which was voted by Parliament. The Sarkozy "short circuit" didn't succeed. Good for constitutional reasons. Slashback ahead:

Press release of the spokesperson for Commissioner Reding:

Commission position on Sarkozy letter on Amendment 138 adopted by the European Parliament in plenary vote on 24 September

The Commission takes note of the letter received by President Sarkozy last Friday asking the Commission to reject Amendment 138 adopted by the plenary of the European Parliament on 24 September in its vote on the EU Telecoms Package.

The amendment referred to by President Sarkozy was initiated by several Members of the European Parliament. It was amended orally right before the final vote in order to secure a broad cross-party majority.

The amendment, in its version adopted by the plenary of the European Parliament, requires telecoms regulators to apply the principle:

“that no restriction may be imposed on the fundamental rights and freedoms of end-users, without a prior ruling by the judicial authorities, notably in accordance with Article 11 of the Charter of Fundamental Rights of the European Union on freedom of expression and information, save when public security is threatened where the ruling may be subsequent.”

This version of the amendment was adopted by the European Parliament in an open vote with a large majority of 573 votes in favour and 74 votes against.

The European Commission respects this democratic decision of the European Parliament. In the Commission’s view, this amendment is an important restatement of key legal principles inherent in the legal order of the European Union, especially of citizens’ fundamental rights. The language of the amendment is deliberately drafted in order to leave Member States scope for reaching a fair balance between several fundamental rights, namely the right for the respect of private life, the right for property and effective remedies, and the right of freedom of information and expression. The Commission can therefore accept the amendment proposed by the European Parliament.

The Commission understands that this issue is of high political importance in the domestic debate in France, where legislation is in preparation proposing the establishment of a new national Internet authority that could have a role in monitoring, and possibly restricting, internet traffic of French citizens in order to combat violations of intellectual property rights. The European Commission invites the French government to discuss its views on Amendment 138 with ministers of the other 26 Member States. As the EU Telecoms Package is decided under the co-decision procedure, agreement of Parliament and Council is required before an amendment can become law.

The Commission stands ready to act as facilitator in this debate, once the Council has also decided on its view on the matter.

26.9.08

Terrorverhaftungen Flughafen Köln-Bonn

Dieses Bild vom Flughafen hier erinnert mich irgendwie an Mekka. Die Verdächtigen

...wollten sich offenbar an möglichen Anschlägen beteiligen und im "heiligen Krieg" (Dschihad) sterben, sagte eine Sprecherin des LKA. Es bestehe aber nicht der Verdacht, dass sie das Flugzeug entführen wollten.

25.9.08

Telekom-Paket gelandet

Gestern waren die Plenarabstimmungen zum Telekompaket in der EU. Paket heisst es, weil es drei Richtlinien sind. Eine zur Regulierungsbehörde (unkritisch, die wurde schon vorher amputiert), Trautmann Bericht (Netzwerke und Dienste), und Harbour Bericht (Konsumenten- und Datenschutz).

Die Ergebnisse lassen sich sehen. Gute Arbeit! Zur meiner großen Überraschung wurde Änderungsantrag 120 angenommen. Der ist sehr wichtig. MEP Malcolm Harbour, einer der Berichterstatter schaute ein wenig säuerlich.

Für den Trautmann-Bericht wurde eine abgeänderte Fassung des Am 138 angenommen, mit dem Internetüberwachung an Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtscharter gebunden wird und richterliche Entscheidung. Aus der angenommenen Formulierung werde ich nicht ganz schlau, aber es bleibt ein Erfolg des Teams um den Franzosen Guy Bono. Vor der Abstimmung war ich sehr verwundert darüber, dass die deutsche Übersetzung des Antrags 138 merkwürdig war.

"ga) dem Grundsatz folgen, dass die Grundrechte und Freiheiten der Endnutzer, insbesondere gemäß Artikel 11 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union zur Meinungs- und Informationsfreiheit, keinesfalls ohne vorherige Entscheidung der Justizbehörden eingeschränkt werden dürfen, es sei denn, die öffentliche Sicherheit ist bedroht; in diesem Fall kann die Entscheidung der Justizbehörden im Nachhinein erfolgen."


Bei der Beachtung, die dem Telekompaket zu Teil wird, da wird aber ein anderes Projekt vollkommen vergessen: Der Bericht der Abgeordneten Patrizia Toia, der gestern angenommen wurde. Bei diesem Bericht geht es um die nächste Generation der Netze: Mesh-Netzwerke, Software Defined Radio, unlizenzierter Zugang zu dem so genannten "White space", das heisst frei werdenden Funkfrequenzen.

Sehr hübsch übersetzt:

ersucht die Kommission, Schritte zu einer Reduzierung der rechtlichen Verpflichtungen in Zusammenhang mit dem Betrieb drahtloser Maschennetzwerke vorzuschlagen;


Der Toia-Bericht gibt einen Vorgeschmack, was dann bei der nächsten Revision am Telekompaket angepasst werden kann.

Gelernt habe ich gerade duch den Harbour-Bericht, was Accessibility auf Deutsch heisst, nicht etwa behindertengerecht, sondern:
...Dies kann unter anderem durch europäische Normen, durch Aufnahme von Anforderungen an die Barrierefreiheit (E-Zugänglichkeit) in die Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge und die Bereitstellung von Diensten im Zusammenhang mit Ausschreibungen sowie durch Umsetzung der Bestimmungen zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen geschehen.

8.9.08

Wehlers Gesellschaftsgeschichte

Die Zeit über Wehlers letzten Band:

Hans-Ulrich Wehlers letzter Band seiner »Deutschen Gesellschaftsgeschichte«: Dem gelehrten Historiker kommt zuweilen der polemisierende Zeitgenosse in die Quere


Mit anderen Worten, der Professor hat was unterhaltsames zu sagen. Kaufen! Lesen!

7.9.08

Google Chrome in spanischem Video



Oder einfach selbst antesten.

Eskalation beim "Bundestrojaner"

Der Bundestrojaner entwickelt sich zum Bundestroll:

Durch die Infiltrationssoftware des BKA entstehe ein hohes Risiko des Missbrauchs durch Hacker, warnt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse seien gefährdet und es könnte zu Produktionsausfällen kommen.

Quelle!

Locker bleiben! Tatsächlich, des Bundestrojaners ungeachtet, ist Wirtschaftsspionage und Sabotage über elektronische Netze ein wichtiges Thema. Darüber sollte wir mehr sprechen statt den armen "Bundestrojaner" des BKA auch noch zur Bedrohung des Produktionsstandortes Deutschland zu stilisieren. Ich denke im BKA wird man schallend gelacht haben...

Spinnenfutter

Die sinnlosen Vergnügen im Netz, eine Spinne. Du drückst die Leertaste und sie kriegt was zu fressen.

Sprachmacht Padeluun

Datenschützer sind aufgeregt über ihre Privatsphäre und haben im Moment mal wieder Konjunktur. Ihre Lobby gilt als sehr sprachmächtig und sucht ironischerweise die Öffentlichkeit. Padeluun aus Bielefeld ist ein Veteran, zum Datengipfel der Bundesregierung:

Da wollte der Bock zeigen, dass er Gärtner ist und nun im Datengarten rumwildert.


oder
... dass er irgendwie in einer Parallelwelt lebt und da mal rausgucken muss...


Das ist die Art der Metaphorik, die ich mir sehr gefällt, aber meine Freunde versuchen mich immer mehr auf das Format klarer Stellungnahmen zu trimmen. Mit wenig Erfolg.

Im Original:


Padeluun: ...weil das so das Einzige ist, was den Dummköpfen einfällt.

Markus: Also mehr Datenhöflichkeit...

Internet Governanz Lernprozess

Robin schliesst sich meiner Einschätzung an:

This is a symptom of “mission creep” at ICANN over the years, expanding beyond technical and operational matters to address general public policy issues. “Internet Governance” is spilling over into the realm of General Public Governance, but there are no effective structures in place to ensure reliable processes of public accountability. The fixed ad hoc governance system set up at ICANN does not scale well to effective representation of general public policy interests. (Kernneutralitätseite)


Die Lösung ist aber sicherlich nicht diese Governanz zu schaffen. Insofern eine gute Idee, die Kernneutralität aber etwas schnell ausgeführt.

6.9.08

Möbelmalen

5.9.08

Werbung



Schockierend oder? Was geht da bei denen vor? Das ist der erste der Spots mit denen man mehr Akzeptanz für Vista erreichen will. Ich bin zufrieden mit Vista. Aber was zum Teufel ist das? Es kommt noch besser:

From: Bill Veghte
Sent: Thursday, September 04, 2008 5:37 PM
To: Microsoft - All Employees (QBDG)
Subject: Telling the story of Windows
...

Today, we are kicking off a highly visible advertising campaign. The first phase of this campaign is designed to engage consumers and spark a new conversation about Windows – a conversation that will evolve as the campaign progresses, but will always be marked by humor and humanity. ...

This first set of ads features Bill Gates and comedian Jerry Seinfeld. Think of these ads as an icebreaker to reintroduce Microsoft to viewers in a consumer context. Later this month, as the campaign moves into its next phase, we’ll go much deeper in telling the Windows story and celebrating what it can do for consumers at work, at play and on-the-go. At that time, I’ll be back to share more information about our plans to further strengthen the bond between consumers and Windows – one of the most amazing products, businesses and brands of all time, and, with the right tenacity, passion and agility from all of us, a story that has many great chapters to come.

1.9.08

Dissertation zu Mehrdeutigkeit

http://dissertations.ub.rug.nl/faculties/fil/2003/j.a.van.laar/

The dialectic of ambiguity : a contribution to the study of argumentation
Laar, Jan Albert van

The three research questions of this study have been: what exactly is active ambiguity?; how should we assess active ambiguities in an argumentative discussion?; what does an adequate dialectical account of active ambiguity look like? These three questions have been answered by giving a definition of active ambiguity, and by elaborating on the properties of active ambiguity.

Dramatiker Test

Welcher Dramatiker wir sind erfahren wir beim Arte Dramatiker Psycho-Test

30.8.08

Erweckung beim Kebab

Ende 2003 sei ihm bei einem Essen vor einem Kebab-Laden plötzlich klargeworden, dass auch er in den Dschihad ziehen müsse.


Quelle: Spiegel.de

27.8.08

Sack Rice

Das US-Magazin [Forbes] hat die Kanzlerin zur mächtigsten Frau der Welt gekürt - zum dritten Mal in Folge. US-Außenministerin Rice rutschte vom vierten auf den siebten Platz.
Quelle:Spiegel

Sack Rice..

Mingoebele und ACTA


Gerade mal im Blog Netzpolitik.org reingeschaut, da hat Markus Beckedahl heute die Inhalte einer Anhörung zu ISP-Fragen im Europaparlament ad hoc gestreamed. Eine dieser Sachen, die eigentlich seit Uhrzeiten plug'n play funktionieren müssten, aber es nie tun. Bei ihm schon, man konnte fast neidisch werden. Doch ich habe den Eindruck, der Francisco Mingorance sah heute in natura jünger aus.

Mitgeschnitten wurden auch die wilden Interventionen des Franzosen Toubon, der einmal Minister in Frankreich war -- für Kultur... -- und nun im Parlament sitzt. Unterhaltungswert: ****

Stefan Krempl hat über den ACTA-Bericht bei Heise geschrieben. Titel: "EU-Berichterstatter fordert schaerferes Vorgehen gegen Produktpiraterie". Wenn es darum ginge, schön. Inhaltlich ist der Bericht von Susta "extrem" wie ich es bisher nie gesehen habe (das böse Wort vom Italorecht musste sich schon der ausgeschiedene Kommissar Frattini bei Initiativen im gleichen Bereich vorhalten lassen) und jenseits der derzeitigen Verhandlungsrealitäten im Gemeinschaftsrahmen. Problematisch ist grundlegend vor allem der Missbrauch von Handelsinstrumenten für die Durchsetzung allgemeiner Politikziele was Jagdish Bhagwati schon im Zusammenhang mit dem TRIPs-Abkommen angemerkt hatte. Eine wichtige Ko-Berichterstatterin ist die Österreicherin Lichtenberger im Rechtsauschuss, die heute auf der Veranstaltung war, ihr Meinungsbericht ist aber noch nicht geschrieben. Der Rechtsausschuss wird hoffentlich dem Berichterstatter Susta aus dem Handelsausschuss einiges "technisch" erklären.

24.8.08

Pieters Tagesweisheit

Ein Gärtner, der seinen Garten mit einem Flammenwerfer pflegt, tut nichts für ihn.

22.8.08

Brain drain good for Africa?

Stephanie Hanson, sponsored by Morgan Stanley, argues:

Development experts decry the adverse impact of brain drain on the region. But recent research on migration of skilled workers concludes that brain drain might, through remittances and the return of talented workers, be good for Africa.

Source: CFR

I would suggest she defends a lost cause. She cannot overcome the fact that the phrase "brain drain" has an inherent bias. The use of loaded language is nothing special but you should be aware.

21.8.08

Einsturz in Strassburg

Die erste Plenartagung des Europäischen Parlaments im September wird ausnahmsweise in Brüssel abgehalten, entschied heute Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering. Grund dafür ist der teilweise Einsturz der Decke des Plenarsaals am 7. August.


Europarl

Oh je...

18.8.08

Georgien

Report Mainz "deckt auf"

Georgische Spezialeinheiten sind offenbar mit deutschen Sturmgewehren ausgerüstet worden und damit nach Südossetien einmarschiert.


Wohlgemerkt, Südossetien ist völkerrechtlich Teil des Georgischen Staatsgebietes. Also kann von einem Einmarsch keine Rede sein. Und nun fehlt nur die Frage, wo das Problem ist, wenn ein de facto Nato-Partner seine Truppen mit deutschen Waffen ausrüstet.

Viel Aufregung um einen Schnickschnacklieferung von zweihundert Gewehren.

14.8.08

Alter Ego Gesichtsanimation

Beeindruckend, was alles schön möglich ist:

8.8.08

Ein Test

 
Posted by Picasa

5.8.08

Ich brauche Google News trotz Tagesschau.de

Die Tagesschau.de wartet mit einer diffamierenden Polemik von Patrick Gensing gegen Google News auf. Im Newsaggregator werden auch PR Kanäle erfasst und aggregiert. Das ist für Nutzer sehr sinnvoll, weil sie damit manche Quellen der Journalisten erhalten.(*) Das polemische Argument ist, dass direkt neben Artikeln der Sueddeutschen Zeitung und so weiter auch Pressemeldungen rechtsextremer Parteien aggregiert werden können, die über Presseverteil-Dienste rausgeschickt werden. Da endet der Artikel mit der Schlussfolgerung: "Und auch die NPD dürfte mit Google News bislang zufrieden sein." Internetinnovation wird auf eine Plattform für Rechtsextreme verkürzt. Der Internet-Nutzer als ein unmündiges Subjekt, der beiden Quellen den gleichen Rang beimesse. Ein merkwürdiges journalistisches Menschenbild. Seltsam die Unterstellung, dass die anderen gesellschaftlichen Interessengruppen die medialen Möglichkeiten nicht ebenso zu nutzen wissen. Zugang zu Primärquellen aller Art ist hilfreich und erzieht zu pluralistischer Mündigkeit, zur Quellenkritik.

"Der Medienwissenschaftler Alexander Görke betonte ... mit dem Angebot von Nachrichten, die nicht redaktionell ausgewählt, "sondern auf der Basis von Suchalgorithmen - gleichsam parasitär - zusammengeklaubt werden, versucht etwa Google News ... auf dem Terrain des Journalismus zu wildern, ohne an dessen Kompetenz heranzureichen".


Welcher Nutzer mag von einer automatischen Aggregation "journalistische Kompetenz" erwartet haben? Technische Aggregation erlaubt dem Anwender ganz neue Möglichkeiten. Gerade das Fehlen einer redaktionellen Aufbereitung macht doch gerade den Reiz für Infojunkies aus. Mich interessieren z.B. überhaupt keine Boulevardnachrichten. Birnen sind problematisch, weil sie nicht nach Apfel schmecken, und statt Äpfeln verspeist werden?

"Den Nutzen, den eine politisch interessierte Öffentlichkeit von einem derartigen Angebot haben kann, sehe ich nicht." Daher schlug er vor, dass sich Suchmaschinen auf ihre Kernkompetenz beschränken oder auf diese rechtlich beschränkt werden sollten.


Sagt der Herr Görke vorm Bundestagsausschuss. Wenn Nutzer keinen Nutzen sehen, wird der Dienst wohl kaum für sie angeboten werden. Das Gegenteil ist allerdings der Fall. Wie unterm alten Erich will da einer bestimmen, was der Bürger "braucht". Und möchte sogar die Verfügbarkeit solcher Dienste durch Regulierung unterdrücken. China lässt grüßen.

Wo ich z.B. den Nutzen von Google News habe

Zum Beispiel interessiere ich mich für alle möglichen Quellen zum Nischenthema "Offene Standards". Quellen kann ich natürlich selbst bewerten. Ich brauche keinen "journalistischen" Filter.

Deshalb habe ich bei meinem RSS-Reader unter anderem eine RSS-Suche über den Suchbegriff bei Google news eingerichtet. Das ist unglaublich praktisch! Das macht Google News zu einer Webapplikation, die ich haben muss. Ausserdem durchsuche ich englische Nachrichten und alle bei Google Blogs erfassten Nachrichten zu diesem Thema und zu anderen Themen. Gibt es einen neuen Artikel oder Produktwerbung, so erfahre ich davon. Parallel habe ich meine eigenen RSS-Feeds von Portalen, die mich interessieren. Alles wunderbar integriert.

Ich erinnere mich noch sehr gut daran selbst einmal Pressespiegel erstellt zu haben. Das heisst lokale Zeitungen mühsam durchzusehen, institutionell relevante Beiträge auszuschneiden, und an sammelnde Dienststellen zu faxen. Was für eine Ressourcenverschwendung! Über den beschriebenen Mechanismus macht das Google News für mich.

Möglicherweise sollte sich die Tagesschau.de Reaktion mal an die eigene Nase fassen und die Polemik gegen andere Medien unterlassen. So weit wie es die journalistische Selbstbespiegelung aufscheinen lässt, ist es zumeist nicht mit journalistischer Qualität her.

(*) So speiste sich ein BILD-Artikel über ein angebliches Pinkeln auf die Deutschlandfahne bei einem Grüne Jugend Kongress ausgerechnet aus diesen sächsischen NPD-Quellen.

14.7.08

Milch vergessen

http://www.rememberthemilk.com/

Ein neuer Online-Dienst für TODO Listen. Wirklich praktisch.

Obama am Brandenburger Tor

Der amerikanische Kandidat Obama will am 24. Juli am Brandenburger Tor in Berlin sprechen. Soll er doch! Bei uns kann schliesslich jeder reden und Obama KANN ja bekanntlich auch reden. In dem ganzen Hickhack unserer Kleingeister in Amt und Würden und ganz ohne Kompetenz für die Bundeshauptstadt vermisse ich doch eine wichtige Frage:

Wo bleibt der Gegenkandidat McCain? Keen McCAIN zu sehn.

Zum Thema Speckgürtel von Berlin fällt mir noch ein, dass Benjamin, überzeugt zu fett zu sein, was ziemlicher Blödsinn ist, heute das Beispiel Obama anführte bzgl. seiner ich-muss-jetzt-wieder-Sport-treiben Manie. Der Kandidat habe bei einem Fitnessvergleich mit seinem Gegenkandidaten mit einem zero-Fett Massstäbe gesetzt.

Diese ganze Hickhack um den Torbesuch kommt doch nur wegen der Pflicht zu "historischen Worten", die allen amtierenden US-Präsidenten beim Berliner Torbesuch aufgebrummt ist. Die ZDF-Hofberichterstatter sourcen seit Kennedy historische Worte in Berlin an die Amerikaner aus. Schon bei Reagan war das peinlich, weil erwartet historisch wortend. Ein Kandidat braucht dagegen gar nicht historisch zu worten. Der kann einfach da sein. Wenn er nichts vom Stapel lässt, wäre das sogar besser. Wer nach Berlin kommt, den belohnt das Leben! Und die Amerikaner, gleich ob McCain oder Obama sind sowieso willkommen.

10.7.08

Athleten mit Silberjodid im Haar

China setzt zum Schutz der olympischen Stätten auf Techniken der Wetterbeeinflussung mit chemischen Mitteln:

Stufe zwei des Plans beinhaltet zwei Flugzeuge und ein Arsenal von 20 Artillerie- und Raketenabschussplätzen rund um Peking. Von hier aus wollen die Wetteringenieure Trockeneis oder Silberjodid in herannahende Wolken schießen. Im Idealfall können die dadurch zum Abregnen gebracht werden, bevor sie dem Stadion allzu nahe kommen.


Ob das wohl gesund ist? Silberjodid ist als Chemikalie nicht ungefährlich, wurde aber sogar für die Trinkwasseraufbereitung verwendet und ist am bekanntesten für Anwendungen in der klassischen Fotografie.

Die BBC suggeriert, dass eine Wetterkatastrophe in einem Dörfchen in England mit Wetterexperimenten mit dem Salz Silberjodid zusammen stand. Damals kamen 32 Leute ums Leben.

1.7.08

Bach Blüten

Unglaublich, indische Zeitungen berichten über die Festnahme des 88 jährigen Johann Bach, Sohn des Ambrosius Bach, als Kriegsverbrecher mit Argentinischen Pass, der ein gestohlenes Piano auf Goa verkaufen wollte.

Der Telegraph India hat die seltsame erfundene Geschichte sogar noch illustriert.

Der Fall zeigt, dass die Hinzufügung von bestimmten Fakten eine unter Umständen glaubwürdige Mediengeschichte baut. Es bedarf nicht viel, dass eine Geschichte über Massenmedien funktioniert, die 40% stimmt, wenn die Geschichte gut ist.

22.6.08

General gegen deutsche Prinzipien bei der Polizeiausbildung?

[Der deutsche Nato-General] Ramms griff auch die Arbeit der Bundeswehr an, indem er heftige Kritik an der Polizeiausbildung in Afghanistan übte. Sie bleibe etwa zweieinhalb Jahre hinter der Ausbildung der afghanischen Armee zurück, sagte der ranghöchste Nato-Offizier der Bundeswehr. ... Außerdem müsse die Ausbildung US-Maßstäben folgen und nicht, wie lange geschehen, deutschen Prinzipien.


Wieso tritt ein deutscher General für amerikanische Prinzipien bei der Ausbildung ein?

Die Antwort ist, dass diese SPON-Zusammenfassung entstellt. Man lese die Quelle Deutschlandradio.

19.6.08

Aus dem Internet kopiert...

Deutsche Hymne ist nur die dritte Strophe, beim Schweizer Fussball aber gibt es den ganzen Text. Gion Linder erklärt:
Wir entschuldigen uns in aller Form dafür." Den Fehler hätten zwei junge Kollegen gemacht, die schlecht recherchiert und den falschen Text aus dem Internet kopiert hätten.


Klingt wie der Witz: "Der Praktikant wurde gefeuert."

Der irisch abgelehnte Reformvertrag. Dazu Kleinert:

Eine Gegenmeinung vom Politikwissenschaftler Hubert Kleinert:

Die politischen Eliten des demokratischen Großprojekts Europa zittern nicht mehr nur vor dem Votum ihrer Bürger, manche flüchten jetzt sogar in offen manipulative Prozeduren.


Seine Analyse ist wenig überraschend, aber dieser Punkt ist verzerrt:
Dabei wird die EU ganz überwiegend als Akteur wahrgenommen, der eine uneingeschränkt marktwirtschaftliche Wettbewerbsphilosophie vertritt, von deren Nutzen wachsende Teile der Bürger nicht überzeugt sind


Doch wer in Brüssel arbeitet, weiss wie schwach ordoliberales Denken in der Wirtschaftspolitik gestellt ist. Es ist gar nicht das wirtschaftsliberale Denken, sondern seine "als ob"-Variante, die dominiert.

So wie neulich der Peter Jungen für den KMU-Token SME Union beim 4. Microsoft SME Tag die Keule schwang und von Hayek fabulierte, Deutschland, Frankreich als Schlusslicht brandmarkte, den Blick gen Amerika warf, die herrschende Politiklinie in Europa als "marxistisch" diffamierte. Nun mag es für die Karikatur eines Kapitalismusideologen mit Fussballvergleichen einen Markt in Brüssel geben und eine amerikanische Firma nicht die Kontraproduktivität solcher Kommunikatoren verstehen. Das Gefährliche ist, dass solche Kommunikation das wirtschaftsliberale Projekt beschädigt. So war es dort auch: Alle reden von Wettbewerb und Risikobereitschaft des Einzelnen (in Amerika ist natürlich alles besser), während gleichzeitig die Hunde auf die Brüsseler Wettbewerbsbehörden losgelassen werden.

Natürlich fühlen sich Europäer nicht sonderlich heimisch in Brüssel, wenn die Szenerie von Akteuren aus Übersee dominiert wird, die Kulissen für die magischen 80% KMU in Europa schieben. Während der Euro-Technokrat in Phrasgewittern den verbalen Handgranaten ausweicht denkt der Bürger an Mondlandschaft. Wer fühlt sich von dem penetranten Wir angesprochen, das die Public Affairs-Industrie benutzt?
Is a European Silicon Valley an impossible dream? Be part of a highly interactive Q&A on how Europe needs to be more aggressive in the creation of high-growth entrepreneurs, in particular, the proliferation of innovation clusters and incubation zones attracting VC investment and pushing the region into a leadership role in the development of new breakthrough technology.


Sprache und Stil Europas müssten sich ändern, sie tun es ja auch Schritt für Schritt.

Schrilles von VG Wort

Heise Meldung:
Habe das Urheberrecht früher eine "Mauer aus Paragraphen" gebildet, welche die geistige Leistung der Kreativen geschützt habe, regiere nun "die globale Enteignungsmaschinerie Internet" mit ihren "Tauschbörsen als Umsatzplätzen digitaler Piraterieware" und ein "wieder eingeführter Kommunismus".


Wer hätte solche Töne bei einer 50 Jahre Veranstaltung der VG Wort erwartet. Der Name klingt doch schon wie der Papier gewordene Beamtenstaat. Natürlich lässt sich durchaus fragen, ob das knapp 100 Jahre ökonomisch wirksame Urheberrecht nicht tatsächlich an der elektronischen Realität zerschellen wird. Ein ökonomisches Argument dafür ist die mediale Überproduktion. Die Erzeugung von Gütern, die nicht knapp sind, braucht man auch nicht anzureizen. Die Verwertungsgesellschaften stehen für eine altbacken sozialistische Denke der Gebührenhortung und -verteilung und es ist keine Überraschung, dass linke Globalisierungskritiker heute noch ihre eigenen Verteilungsmaschinen basteln wollen, ich denke da z.B. an die Vision von der Kulturflatrate.

Inzwischen liege das Aufkommen, das zur Verteilung an die von der VG Wort vertretenen Textschaffenden und Verlage bereit stehe, bei fast 90 Millionen Euro.


"Peanuts" wie die Deutsche Bank sagen würden.

Das wichtigste Argument ist aber die Überproduktion als solche. Wenn der Content immer stärker wächst und nicht verschwindet, unsere Aufmerksamkeit aber beschränkt bleibt auf den 24 Stunden Tag, sinkt der ökonomische Wert eines Teils des jährlich anwachsenden Korpus. Es ist gar nicht die Piraterie, die es schon immer gab, sondern es ist das weiter expandierende Angebot bei stabiler Nachfrage. Die Spezialisierung und Zersplitterung des Marktes ist nur ein Symptom.

Man kann viele Meinungen über die digital induzierte Entwicklung haben. Da möchte ich auch gar nicht bewerten sondern nur feststellen wohin der Zug abgefahren ist. Unsere Socken kommen aus Asien, unsere Musik aus dem Internet und für Online-Texte zahlt schon seit 15 Jahren niemand mehr. Und kaum einer wird verstehen, warum man für Opas Urheberverwertung Geräteabgaben zahlen sollte, ohne echte Gegenleistung versteht sich.

8.9 Display für eeePC

Noch mehr eeeeeeeePc. Bei 8.9 Zoll wäre ich dann auch dabei. Nur, wenn Asus meint, dass man die Dinger nur mit WinXP auf den deutschen Markt karren sollte, verlieren sie doch arg an blinkblinkblink.

Web 2.0 verbieten?

Ein Hotelbesitzer fand die Vision des Web 2.0 gar nicht nett. Joachim Graf will den Geist nicht in Flasche zurück lassen und verulkt den Hotelier:

Millionenfache Schlechtbewertungen in einschlägigen Tourismusbewertungsportalen befürchtete er, hineingesetzt von übelwollenden Konkurrenten, die mit Millionenetats hinterhältige Programmierer einstellen würden, um maschinengesteuert Dreck über sein kleines Hotel zu schleudern.


Joachim Graf geht durchaus zu weit, solange die deutsche Justiz an norddeutschen Landgerichten etwas anders tickt und auf Persönlichkeitsrechte Wert legt.

Warum bloggen?

Oft werde ich gefragt, warum ich ein Weblog habe. Die Antwort ist schlichtweg 'als Infokippe', für alles, das unwichtig ist. Gerade habe ich einen Ordner im Schrank wiedergefunden. Beschriftet ist er als "Tralala-Ordner". Hier wurden allerlei Kuriosa, Zeitungsausschnitte und der dergleichen gesammelt. Die Idee war, dass hier etwas von Interesse war, da es kurios, diskursbrechend oder anderweitig herausfordernd für mich war. Das Problem ist nur, dass du einen fetten Ordner im Schrank hast. Digital ist Platz kein Thema.

Kettenbriefe z.B.
Machen Sie Schluß mit ihren Geldsorgen...

Eine Broschüre für ein Mercedes-Benz Kunst- oder Bühnenprojekt "Simbiosis", LA FURA del BAUS:
durch vier Körper, geboren aus Konkons verbindet sich die Makro- mit der Mikro-Welt. Diese Körper, als Teil der Menge, verirren sich in der Traumwelt. Am Ende werden sie wieder der Makro-Welt angehören: Traumwelt und Realität in harmonischen Gleichgewicht.


Wahlwerbung für Michael Goldmann, FDP:
Die Teilnahme der 17jährigen an Reittunieren fordert den Vater als Chauffeur des Pferdeanhängers. Auch Michael Goldmann hat sportliche Ziele: Einmal Wimbledon gewinnen, das wär' was! Die Verwirklichung dieses Traums wird Michael Goldmann aber nicht so leicht fallen wie der Sieg am 1. März.
und das Familienbild:
Michael Goldmann mit seinen drei Kindern und dem Pferd der jüngsten Tochter. Alle fünf aus gutem Stall.


Oder in der Zeitung ein Interview mit "Max" von Freundeskreis, von dem Reporter als 'mitunter belehrend daherkommend' beschrieben:
Wenn Du dein ganzes Leben nur Fußball gespielt hast, dann wirst Du sagen:'wir tragen es vor, wie Bobie den Ball zum Tor' oder sowas. Weißt du, wir machen halt mehr politische Vergleiche. 'In Gefahr bleib ich klar wie Che Guevara' zum Beispiel.


Ein Flugblatt von Steffen S aus Oldenburg überschrieben mit
Ich habe nicht immer RECHT! Beweisen Sie mir das Gegenteil !
und im Text:
sind Sie [Herr Otter] der neue Diktator in Oldenburg ?? Haben Sie etwas zu befürchten?? darf ich Sie fragen ?? keine Behauptung!!


Über die Kriegsgräberfürsorge in der NordWestZeitung:
Oldenburg. Noch scheppert die blaue Büchse blechern und hohl. Christian Romkowski atmet durch bevor er den ersten Schritt Richtung Passantin unternimmt.


Ein Zeitungskommentar zum Thema "Wer redet vom Inhalt?"
Dabei stellt keiner mehr die Frage, wo denn die Medien verflachen könnten, wenn nicht in ihren Inhalten, da die Technik dabei nicht zur Debatte steht...


...und so weiter.

16.6.08

Info overload

Eine neue Organisation, die sich mit unserer Informationsüberflutung beschäftigt:

http://www.iorgforum.org/

11.6.08

Das irische Wunder

Eine Konferenz in Brüssel schaut sich das irische Wirtschaftswunder näher an.

Blogging als Gefahr?

So sehen es jedenfalls einige Personen im europäischen Parlament:

whereas weblogs are an increasingly common medium for self-expression by media professionals as well as private persons, the status of their authors and publishers, including their legal status, is neither determined nor made clear to the readers of the weblogs, causing uncertainties regarding impartiality, reliability, source protection, applicability of ethical codes and the assignment of liability in the event of lawsuits,


Solange ein gewisses Landgericht das Fallrecht setzt, dürfte das wohl grob fahrlässig angesehen werden. Wieder einmal findet man die Schwierigkeit von Menschen zu verstehen, dass sich prinzipiell jeder überall frei äußern kann und das gewöhnlicherweise auch tut. Das Internet ist nicht nur ein weiterer Mediendistributionskanal. Die positiv-gläubige Quellenkritik von Juristen ist oft faszinierend.

11.5.08

Adamczak applies for WIPO revolution

MY AGENDA FOR WIPO: MAIN ISSUES
by Dr. Alicja Adamczak

Intellectual Property today is facing a crisis of trust and is affected by multiple tensions. So is the World Intellectual Property Organization. [she links the recent WIPO corruption scandal to a general mistrust, AR]A crisis of identity, of morale, of confidence. Numerous challenges, unanswered questions, unsolved conflicts, rising doubts have led to an institutional and political crisis. [true, AR] There is no winner in such a situation. We are all on the losing side: creators, innovators, businesses, Member States, civil society and consumers. It is said that the fundamental system of protection of IPRs has spiraled out of control [!], and does not meet the concerns and needs of most of us anymore.
This is true. Therefore, it is up to us today to define a new approach for IP. An innovative and proactive option which integrates principles and values such as integrity, professionalism, respect for diversity, balance, transparency, participation, independence, creativity, openness to new alternatives and to development, etc.


I wonder if that really fits into the technocratic spirit of the institution? The insightful word of the Polish applicant is of course "control".

10.5.08

Birma böse böse

Die Militärs verteilen inzwischen zwar die Pakete internationaler Hilfsorganisationen. Doch auf den Kisten prangen jetzt die Namen führender Generäle - um das eigene Regime zu stützen.
Quelle.

Wer hätte das gedacht, dass solche "Gemeinheiten" in diesem Staat passieren? Doch wovon zeugt so eine Erkennis. Strunzdummheit deutscher Medien oder Mediengau eines Schurkenstaates?

Huch, da will das Kindchen den Tiger streicheln und der ist gar nicht brav. Böse böse.

9.5.08

Tagesschau für Regimewechsel in Birma

Da ist den Journalisten wohl etwas die Sicherung durchgebrannt. Journalisten der Tagesschau fordern die diplomatischen Gremien der Vereinten Nationen zum Regimewechsel in Birma auf. Grund: Die Militärs behindern die internationalen Rettungsmassnahmen.

Dieses Regime hat es nicht länger verdient, von den Staaten der Welt als rechtmäßige Repräsentanz des birmanischen Volkes anerkannt zu werden.


und noch einen drauf gesetzt:
Wenn die Vereinten Nationen nicht in der Lage sind, sich angesichts einer Katastrophe diesen Ausmaßes über unterschiedliche politische Positionen hinweg auf umfassende Maßnahmen zur Rettung von Menschenleben zu einigen, dann hat dieses Gremium nicht nur sein Ansehen sondern auch seine Existenzberechtigung verloren.


Der Rundumschlag trifft auch das chinesische Regime:
Und China, das Land, das den Militärmachthabern von Birma auch in dieser Situation noch politisch den Rücken stärkt, hat es nicht verdient, Austragungsort für die olympischen Spiele zu sein.

15.4.08

RFC1

Guck mal einer an: Request for comments Nr. 1

Damit ging es los mit dem Internet.

Online durchsuchen nur via Kabel


SPON
[BMJ und BMI] einigten sich darauf, dass zur Online-Durchsuchung die entsprechende Wohnung vorher nicht betreten werden darf. "Das heißt: Online-Durchsuchung nur per Kabel", sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.

14.2.08

'PRIVATE VERFIELFÄLTIGUNGEN'

Die Kommission startet einen Konsultationsaufruf 'GERECHTER AUSGLEICH FÜR PRIVATE VERFIELFÄLTIGUNGEN'.


Da könnte man zum Beispiel antworten: "Mehr Fielfalt.

28.1.08

Seitennummerierung mit OpenOffice

Hier findet sich ein Tutorial zur Usability-Hölle von OpenOffice.org: Der Seitennummerierung.

21.1.08

Dollarschwäche

Nette Softnews-Verpackung:

RIO DE JANEIRO, Brazil - Euros? Dollars? Pounds? Gisele Bundchen says she's perfectly happy with them all, denying reports that the Brazilian supermodel is shunning the weak U.S. dollar in favor of European currency.

20.1.08

Neuer EU-Korpus für Maschinenübersetzung

Gerade gelesen:

Europäische Kommission macht computergestützte Übersetzung einfacher und leichter zugänglich
Als wichtigen Teil der Initiative „Einheit Europas in der Vielfalt“ unternimmt die Europäische Kommission einen weiteren Schritt in ihren Bemühungen zur Förderung der Mehrsprachigkeit. Die Kommission verfügt über eine Sammlung aus über einer Million Sätze und deren hochwertiger Übersetzung in 22 der 23 EU-Amtssprachen, zu denen auch die Sprachen der neuen Mitgliedstaaten gehören. Dieser weltweit größte Bestand in so vielen Sprachen wird nun frei zugänglich gemacht. Diese Art von Daten ist bei Entwicklern maschineller Übersetzungssysteme hoch begehrt, deren automatische Übersetzungsprogramme von Humanübersetzungen „lernen“, wie Wörter und Sätze im Zusammenhang richtig zu übersetzen sind. Auch bei der Entwicklung anderer Sprachsoftware könnten diese Daten hilfreich sein, z. B. für Programme zur Grammatik- und Rechtschreibprüfung, Online-Wörterbücher und mehrsprachige Textklassifizierungssysteme.

18.1.08

Trent Reznor's free music experiment

The American artist experiences a free rider effect:

http://machinist.salon.com/blog/2008/01/04/reznor/

17.1.08

European Parliament resolution on the second Internet Governance Forum

European Parliament resolution on the second Internet Governance Forum,
held in Rio de Janeiro from 12 to 15 November 2007, 14 - 01 - 2008


2. Stresses that lessons can already be learnt from the fruitful exchanges held in the context of the IGF up to now, and put in motion, notably on electronic communications regulatory aspects and data security and privacy issues; underlines the need to secure an open and independent Internet in the future, based on the initiatives and needs of the stakeholders, as well as freedom of expression;

3. Calls on the EU institutions concerned to take the Tunis agenda into consideration in their legislative work, such as the revision of the electronic telecommunications framework, the revision of i2010 and any upcoming ICT legislative proposals; emphasises the means of making the
Internet more accessible for more people, e.g. competition between operators and service providers, neutrality between technology and development of ICT;

13.1.08

Meinen wir auch

Für die Sammlung:
Die Idee, dass außer eindeutig strafrechtlich relevanten Äußerungen alles erlaubt sein und unter die Meinungsfreiheit fallen könnte, ist für Journalisten in deutscher Tradition so ungeheuerlich, dass sie niemand auch nur ansatzweise erwägt.

Okno

Heute im Okno ein Künstler, der seltsame Klang-Geräte gebastelt hat.