26.4.06

Joachim Wuermeling und der peinliche Eindruck

Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich eines Tages zufällig Zeuge wurde, wie Manfred Kanther, damaliger Innenminister, im Bahnhof von Oldenburg plötzlich ausfällig wurde und eine Gruppe von (linken?) Demonstranten anschrie. Ich fand das damals ausgesprochen peinlich. Nun ist Herr Kanther Geschichte, und hat inzwischen selbst Erfahrung mit der Strafverfolgung machen müssen, in deren Dienst er damals als Innenminister noch stand. Trotzdem verbinde ich Kanther nach wie vor mit diesem Erlebnis, ein körperlich großer Minister, welcher seinem Personenschutz davonläuft, auf eine Gruppe zustürmt und sie anbrüllt. ... und das ist also unser Minister, dachte ich.

Nun berichtet Heise, dass der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Dr. Joachim Wuermeling sich auf einer Veranstaltung des BDI zum Welttag des Geistigen Eigentums zu ziemlichen Unverschämtheiten verleiten ließ.

Wie im Falle Kanthers ist das menschlich verständlich aber dem Amte abträglich. Ein Staatssekretär muss eben anderen Standards in seiner Kommunikation genügen als der bayrische Stammtisch des CSU-Mannes.

Zu dem Termin: Ich hatte selbst die Unterlagen, CDs usw. von der WIPO bekommen und überlegt, was man anlässlich des UN-Feiertages des Geistigen Eigentums von der WIPO tun kann. Es gab dann aber andere Prioritäten.