20.4.06

Es geht noch arger

Dem Weltblogger wurde ein Literaturpreis verliehen.
The Buber-Rosenzweig Medaille which is presented each year in Berlin to an individual for outstanding contributions in promoting tolerance and understanding between religious faiths and ethnic groups.

Unter dem Titel "Honoring Hate: Leon De Winter Receives Medal in Berlin" über den GUTEN wird die Tageseitung zitiert:
Gegen den Islamismus, im Grunde freilich gegen die in seinen Augen sich in Parallelgesellschaften verpuppenden muslimischen Migranten-Communities schreibt de Winter mit einer Verve an, die mitunter den schmalen Grat, der den Warnruf von der rassistischen Hetze trennt, überschreitet.
...
Man kann sich fragen, ob es eine gute Idee ist, einem Autor, der Sätze schreibt wie de Winter, einen Anti-Rassismus-Preis zu verleihen.

Henryk M. Broder ist anderer Meinung und preist den Weltblogger als seinen Lieblingsdichter. Was man an Herrn Broder liebenswert findet, ist seine wunderbare Widersprüchlichkeit, die ihn immer ins Gespräch bringt. Bei ihm, einem meiner Lieblingspolemiker, klingt das so:
Er ist ein Dichter, der auch im täglichen Meinungskampf eine klare Position bezieht: gegen die dummdreisten Gutmenschen, die den Terror der Fundamentalisten mit multikulturellem Dialog beantworten möchten, gegen die Fürsprecher der angewandten Feigheit, die glauben, verschont zu bleiben, wenn sie rechtzeitig kapitulieren.

Gänzlich störenfriedlich rundet sich das Bild mit dieser Aussage aus dem Dialog-Blog ab:
De Winter remained true to form at the ceremony and told the audience ""Ich glaube nicht an den Dialog zwischen Religionen" (I don't believe in dialogue between religions).
Eine outstanding contributions in promoting tolerance and understanding between religious faiths and ethnic groups, nämlich der Rückgriff auf den streitbaren Diskurs. Auf in den Kulturkampf...

Ein anderer Blogger stellt schon mal die Anti-Blog-Verschwörung auf:
Das anti-islamische Jaulradio, das diese beiden Herren betreiben, wird allerdings erst dadurch vernehmlich, dass gewisse Rechtsaussenblogger deren Lieder lautstark mitsingen. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass es sich hier um ein besonders perfides Manöver der Mainstreammedien handelt, die immer stärker anwachsende Konkurrenz um die Einflussnahme auf die öffentliche Meinung durch private Blogger soweit auf dünnes Eis zu locken, bis sie schliesslich einbricht und untergeht.

Auch nicht gerade überzeugend, aber jedenfalls eine spaßige Erläuterung.