Wort des Tages: Zagen. Wusst gar nicht, dass es das gibt. "Verzagen" ist geläufiger. So wie man (na gut, "ich") sich bei "vergessen" fragt, wie das wohl mit "ge-gessen" zusammen hängt, "gezagen"? Ohne ge- und ver- usw. besser. Oder wie es bei Bach heisst, BWV12 "Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen, Angst und Not Sind der Christen Tränenbrot"... hmm vielleicht doch "Tränenbrot". Tränenbrotzeit. ...Träzen ... Äntrenitze
Für Assoziationen gibt es auch den Blaster von Alvar. Ich nehme da am liebsten den Palm und notiere einfach alles, was mir einfällt oder vielmehr ausfällt.
30.4.06
29.4.06
Lisbon strategy or EU plays African Leaders Summit
Realsatire: Barroso explains the Lisbon strategy renewal (commission video stream).
Another Barroso key quotation
Na, denn wird es ja wohl klappen!
Another Barroso key quotation
Our clear aim is to achieve more and better jobs in a more dynamic, innovative and attractive Europe. With this strategy I believe we now have the right tools to achieve our goals.
Na, denn wird es ja wohl klappen!
Verdachtszensur gegen MTV-Popetown?
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) schreibt einen Brief an MTV wegen einer geplanten Serie mit dem Namen "Popetown":
Nun aber kommt es, noch mal den Brief von vorne lesen:
Die einzige Organisation, die sich meiner Ansicht nach damit eingehend befassen sollte, wären die Sprachschützer. 'Popetown' klingt so schrecklich, dass es schon wieder gut wird. Wo kommen wir hin, wenn man sich nicht mehr in Fernsehen und Kunst über religiöse Inhalte äußern darf oder mit diesen Themen als Medienschaffender arbeiten! Im übrigen gibt es genug Informationen im netz zu dieser Serie und den bizarren Protesten gegen die Serie.
Was ist das eigentlich die KJM, was sind das für Menschen, die präventiv gegen Fernsehprogramme zu Felde ziehen, die möglicherweise entwicklungsbeeinträchtigend auf Kinder und Jugendliche wirken?
Dass die in der Kritik geäußerten Sorgen, die Serie könne die religiösen Überzeugungen der Bevölkerung missachten und möglicherweise entwicklungsbeeinträchtigend auf Kinder und Jugendliche wirken, nicht der Grundlage entbehren, wird durch die Printanzeigen von MTV belegt, mit der sich mittlerweile auch der Werberat befasst.
Nun aber kommt es, noch mal den Brief von vorne lesen:
Sicherlich ist Ihnen nicht entgangen, dass es hinsichtlich der geplanten Ausstrahlung der Zeichentrickserie ‚Popetown' fundamentale Kritik aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft gibt, ohne dass derzeit tatsächlich Details der Serie bekannt sind.
Die einzige Organisation, die sich meiner Ansicht nach damit eingehend befassen sollte, wären die Sprachschützer. 'Popetown' klingt so schrecklich, dass es schon wieder gut wird. Wo kommen wir hin, wenn man sich nicht mehr in Fernsehen und Kunst über religiöse Inhalte äußern darf oder mit diesen Themen als Medienschaffender arbeiten! Im übrigen gibt es genug Informationen im netz zu dieser Serie und den bizarren Protesten gegen die Serie.
Was ist das eigentlich die KJM, was sind das für Menschen, die präventiv gegen Fernsehprogramme zu Felde ziehen, die möglicherweise entwicklungsbeeinträchtigend auf Kinder und Jugendliche wirken?
Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hat sich am 2. April 2003 konstituiert. Sie nimmt gemäß dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) die Aufsicht über Rundfunk und Telemedien (Internet) wahr. Mitglieder sind sechs Direktoren der Landesmedienanstalten, vier von den Ländern und zwei vom Bund benannte Sachverständige.
Mitglieder der KJM: Vorsitz: Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring; Stv. Vors.: Dr. Lothar Jene, Reinhold Albert, Prof. Dr. Ben Bachmair, Manfred Helmes, Dr. Victor Henle, Folker Hönge, Thomas Krüger, Prof. Kurt-Ulrich Mayer, Elke Monssen-Engberding, Sigmar Roll, Frauke Wiegmann
28.4.06
Wer informiert mich, dass ich Europäer bin?
Vom Infodienst des EU-Parlamentes "Civil society groups join debate on EU’s future":
Many of those taking part also argued that the EU institutions need to improve their capacity to inform the public of the advantages of being European citizens. According to Simon Stocker, from Concord, the confederation of development NGOs, this can only happen if there is "a committed political leadership at national level...NGOs can contribute to it, but they cannot lead that debate."
Google sketch-up
Sehe ich das richtig, dass Google in der letzten Zeit viel Energie darauf verwendet neue Programme unter das Volk zu bringen. Programme, die wir alle lieben lernen? Auf die wir nicht mehr verzichten wollen? Nun gibt es Sketch-up.
Danke, google!
an easy-to-learn 3D modeling program that enables you to explore the world in 3D. With just a few simple tools, you can create 3D models of houses, sheds, decks, home additions, woodworking projects - even space ships. And once you've built your models, you can place them in Google EarthIm 3D Warehouse, einer Art Modellsuchmaschine, kann man sich ein paar Beispiele angucken. Die raffinierte Idee ist es, auf diese Weise 3D-Objekte in Google Earth einzuführen.
Danke, google!
Exportschlager
Die Financial Times Deutschland ist eine der wenigen guten Wirtschaftszeitungen, um nicht zu sagen: die Beste hierzulande. Dieser etwas zu breit angelegte Artikel hat einen interessanten Gedanken im Kontext der Europäischen Gemeinschaftspatent-Debatte:
Exportschlager Rechtsschutzsystem
... "Die Europäisierung der Rechtsschutzsysteme funktioniert gut. Deutsche Rechtsschutzsysteme sind ein Exportschlager", sagt Christian Donle, Anwalt aus Berlin. 70 bis 80 Prozent aller europäischen Patentrechtsprozesse würden wegen niedriger Kosten und schneller Durchführung in Deutschland geführt.
27.4.06
Kommission gegen Internet-Zensur
Die Eu-Kommission sucht globale Partnerschaft auf dem Gebiet der Internet-Verwaltung, der Meinungsfreiheit und der Bekämpfung der Zensur im Internet. All das bezogen auf das Internet Governance Forum der Vereinten Nationen.
...
Hic rhodos, hic salta!
Die Kommission begrüßt die klare und eindeutige Haltung des Weltgipfels zur vorrangigen Bedeutung der Informationsgesellschaft für die Demokratie und die Wahrung der Menschenrechte und Grundfreiheiten. Dies gilt insbesondere für das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung sowie für das Recht auf den freien Empfang von Informationen und den Zugang zu ihnen. Deshalb nimmt die Kommission mit Besorgnis die Fälle der Zensur im Internet zur Kenntnis, bei denen repressive Regime die IKT dazu missbrauchen, um den freien Informationsfluss im Internet zu behindern. Die Kommission fordert die betroffenen Unternehmen auf, in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen einen Verhaltenskodex zu diesem wichtigen Thema auszuarbeiten.
...
Schließlich erklärt sich die Kommission in der heutigen Mitteilung bereit, alle Versuche aus nächster Nähe zu beobachten, die den neutralen Charakter des Internet in Frage stellen wollen.
Hic rhodos, hic salta!
Sendung mit der Maus vom WDR
Die Sendung mit der Maus...
und dem Elefanten!
Hier gibt es ein paar Streams vom WDR.
Eines Tages kam mal der Geistesblitz, warum der Elefant eigentlich kleiner als die Maus sei.
Dazu gibt es eine eine interessante Theorie. Der Hintergrund ist ja bräunlich, die Maus orange und der Elefant blau. Wenn der Elefant nun größer wäre, würde er die Maus überstrahlen und ihr die Schau stehlen. Mäusliche Farbentheorie sozusagen.
und dem Elefanten!
Hier gibt es ein paar Streams vom WDR.
Eines Tages kam mal der Geistesblitz, warum der Elefant eigentlich kleiner als die Maus sei.
Dazu gibt es eine eine interessante Theorie. Der Hintergrund ist ja bräunlich, die Maus orange und der Elefant blau. Wenn der Elefant nun größer wäre, würde er die Maus überstrahlen und ihr die Schau stehlen. Mäusliche Farbentheorie sozusagen.
In den breiten Klüften der Bänder
Was ist eigentlich die Breitbandkluft? Ein neuer Modetrend?
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages spricht schon von ihrer Überwindung (pdf). Das ist ja gerade der Trick: erst eine Kluft postulieren, dann ihre Überwindung propagieren.
So funktioniert Sprache als Interessenmechanik.
Hüstel... (die anderen Massnahmen zur Überwindung der Kluft sind auch nicht besser).
Neologismus des Tages: Breitbandsalat
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages spricht schon von ihrer Überwindung (pdf). Das ist ja gerade der Trick: erst eine Kluft postulieren, dann ihre Überwindung propagieren.
So funktioniert Sprache als Interessenmechanik.
Maßnahme 5
Die Kommission wird eine Website einrichten,
um den Austausch bewährter Verfahren (Best
Practices) zu fördern und die angeregte Nachfragebündelung
zu erleichtern.
Hüstel... (die anderen Massnahmen zur Überwindung der Kluft sind auch nicht besser).
Neologismus des Tages: Breitbandsalat
26.4.06
Joachim Wuermeling und der peinliche Eindruck
Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich eines Tages zufällig Zeuge wurde, wie Manfred Kanther, damaliger Innenminister, im Bahnhof von Oldenburg plötzlich ausfällig wurde und eine Gruppe von (linken?) Demonstranten anschrie. Ich fand das damals ausgesprochen peinlich. Nun ist Herr Kanther Geschichte, und hat inzwischen selbst Erfahrung mit der Strafverfolgung machen müssen, in deren Dienst er damals als Innenminister noch stand. Trotzdem verbinde ich Kanther nach wie vor mit diesem Erlebnis, ein körperlich großer Minister, welcher seinem Personenschutz davonläuft, auf eine Gruppe zustürmt und sie anbrüllt. ... und das ist also unser Minister, dachte ich.
Nun berichtet Heise, dass der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Dr. Joachim Wuermeling sich auf einer Veranstaltung des BDI zum Welttag des Geistigen Eigentums zu ziemlichen Unverschämtheiten verleiten ließ.
Wie im Falle Kanthers ist das menschlich verständlich aber dem Amte abträglich. Ein Staatssekretär muss eben anderen Standards in seiner Kommunikation genügen als der bayrische Stammtisch des CSU-Mannes.
Zu dem Termin: Ich hatte selbst die Unterlagen, CDs usw. von der WIPO bekommen und überlegt, was man anlässlich des UN-Feiertages des Geistigen Eigentums von der WIPO tun kann. Es gab dann aber andere Prioritäten.
Nun berichtet Heise, dass der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Dr. Joachim Wuermeling sich auf einer Veranstaltung des BDI zum Welttag des Geistigen Eigentums zu ziemlichen Unverschämtheiten verleiten ließ.
Wie im Falle Kanthers ist das menschlich verständlich aber dem Amte abträglich. Ein Staatssekretär muss eben anderen Standards in seiner Kommunikation genügen als der bayrische Stammtisch des CSU-Mannes.
Zu dem Termin: Ich hatte selbst die Unterlagen, CDs usw. von der WIPO bekommen und überlegt, was man anlässlich des UN-Feiertages des Geistigen Eigentums von der WIPO tun kann. Es gab dann aber andere Prioritäten.
21.4.06
Noch mehr Wortzeln: Stittstand
Rheinische Post:
Die Regierungsbildung im Irak kommt nach monatelangem Stittstand endlich wieder auf Touren.
Ein Herz für verfolgte Wörter
..oder Wörter, die uns verfolgen. Verfolgte Anglismen(*) zum Beispiel, aber das ist eine andere Baustelle. Sehr Baustelle ist dagegen die schöne Formulierung ,Das Buch ist ein ultrasupres Dokument …' dazu die ultrasupre Wahrheit:
Ich finds aber ultrasupré. Gratuliere dem mir unbekannten Erfinder. Ob sich etwas auf dem Phrasen-- ehem markt ehem -- durchsetzt, liegt allein an unserem Einsatz für verfolgte Wörter, all die kleinen widerwärtigen Sonderlinge suchen eine Kuschelecke, aus der sie sich in die Welt zacken können.
Tschüssikofferinberlinsky!
(*) verfolgter Ausdruck, oft von "Anglizismen" verdrängt
Die monierte Formulierung "ultrasupres Dokument" ist so HIP und auf dem QUIVIVE sein wollend wie ihr Erfinder; zur Verteidigung dieses beknackten Fehlversuchs kann aber vorgebracht werden, dass er nur einmal in die Welt gestellt wurde und auch nicht das Zeug dazu hat, massenhaft wiederholt und wiedergekäut zu werden. "Ultrasupres Dokument" klingt hässlich im Ohr und ist, bei aller Entschlossenheit zur völligen Inhaltsferne, enorm verschwurbelt. Das Ungetüm wird sich deshalb auf dem Phrasenmarkt nicht durchsetzen.
Ich finds aber ultrasupré. Gratuliere dem mir unbekannten Erfinder. Ob sich etwas auf dem Phrasen-- ehem markt ehem -- durchsetzt, liegt allein an unserem Einsatz für verfolgte Wörter, all die kleinen widerwärtigen Sonderlinge suchen eine Kuschelecke, aus der sie sich in die Welt zacken können.
Tschüssikofferinberlinsky!
(*) verfolgter Ausdruck, oft von "Anglizismen" verdrängt
Donald Rumsfeld aus dem Feuer ziehen
Ein Washington post op-ed Artikel von Krauthammer verteidigt den nun auch ins Schussfeld der amerikanischen Öffentlichkeit geratenen Verteidigungsminister Rumsfeld. Der wird zur Zeit mit ungeheurer Schärfe in den Zeitungen angegriffen und zum Rücktritt aufgefordert. Die Verteidigung von Krauthammer trägt den Dolch im Gewande:
Und Krauthammer betont
weil er eine Politisierung durch Personen aus dem Militär ablehnt:
Andererseits haben die Vereinigten Staaten eine Tradition Generäle in zivile Ämter zu setzen. Der ehemalige Aussenminister Powell ist da ein gutes Beispiel. Und Generäle, die nicht mehr im Dienst sind, müssen vermutlich anders beurteilt werden. Funktion, Amsträger, Person - nicht immer leicht zu trennen. Bei Spaniern zum Beispiel verschmilzt das meistens, eine sehr kulturabhängige Frage.
Update: Dieser LA-times Meinungsartikel bezieht sich wohl auf diesen oder ähnlich gelagerte Artikel und stellt eine Gegenposition auf:
Man sieht, es wird scharf geschossen im amerikanischen Meinungskampf.
The six generals make that charge, but it is thoroughly disproved by the two men who were closer to Rumsfeld day to day, week in, week out than any of the accusing generals: former Joint Chiefs chairman Richard Myers and retired Marine Lt. Gen. Michael DeLong. Both attest to Rumsfeld's continual consultation and give-and-take with the military.
Und Krauthammer betont
In our system of government, civilians fire generals, not the other way around.
weil er eine Politisierung durch Personen aus dem Militär ablehnt:
That kind of dissident party within the military is alien to America. Some other retired generals have found it necessary to rise to the defense of the administration. ... It is precisely this kind of division that our tradition of military deference to democratically elected civilian superiors was meant to prevent. Today it suits the antiwar left to applaud the rupture of that tradition. But it is a disturbing and very dangerous precedent that even the left will one day regret.
Andererseits haben die Vereinigten Staaten eine Tradition Generäle in zivile Ämter zu setzen. Der ehemalige Aussenminister Powell ist da ein gutes Beispiel. Und Generäle, die nicht mehr im Dienst sind, müssen vermutlich anders beurteilt werden. Funktion, Amsträger, Person - nicht immer leicht zu trennen. Bei Spaniern zum Beispiel verschmilzt das meistens, eine sehr kulturabhängige Frage.
Update: Dieser LA-times Meinungsartikel bezieht sich wohl auf diesen oder ähnlich gelagerte Artikel und stellt eine Gegenposition auf:
it's the civilians in the White House and the Pentagon who have been eager to embrace the values normally exemplified by military juntas, while many uniformed military personnel have struggled to insist on values that are supposed to characterize democratic civil society.
Man sieht, es wird scharf geschossen im amerikanischen Meinungskampf.
Torrents für die Videos zum 22C3 sind da
Wie ich gerade erfahren habe, sind nun die Torrents für mp4-Videos von den Vorträgen der Berliner Computerfreak-Konferenz 22C3 online. Die CCC-Videos sind ein Beispiel dafür, dass Filesharing auch sinnvoll für die kostengünstige Verbreitung legaler Inhalte verwendet werden kann.
Gestern hatte ich mir die Keynote von Ito konventionell herunter geladen. Es ist interessant erneut und genau zuzuhören. Das Hauptproblem - und das war auch etwas was mir nicht gelang zu knacken - ist der unglaubliche Defätismus, der gerade von US-Gästen immer wieder gezeigt wird. Was mir etwas entgangen war, ist, dass auch Ito das erkennt und auf die Schädlichkeit hinweist. Die gängige Verdrossenheit bei uns ist sozusagen die weiche Variante, die Aktualisierung unseres Nationalcharakters: Kassandra auf Streifzug durch die ewig sterbenden Wälder. Die verlorenen "Krieger" vom Kongress sollten meiner Ansicht nach sich besser fragen, warum zum Beispiel Dataret unnötigerweise verloren wurde. Möglicherweise liegt es daran, dass kaum einer der Frustrierten in Brüssel war. Interessen, die nicht vor Ort vertreten werden, haben kaum Chancen auf magische Durchsetzung.
Es tut mir leid, wenn auch von mir zu verantwortende Kommunikation eine Negativstimmung genährt hat. Die meisten echten "Frontkämpfer" - um dieser schwachsinnigen Militärmetapher des war on (insert pillepalle) zu folgen - haben ein positives Verhältnis zu dem, was mit geringen Mitteln erreicht werden kann. Es sind nur nicht viele dort, wo es brennt.
Wer kümmert sich eigentlich um Com(2005) 646 final?
Man lese nur zum Beispiel
Keine Verschwörung, die es - wie Ito unterstrich - nicht gibt, sondern gut gemeinter Jugendschutz...
Gestern hatte ich mir die Keynote von Ito konventionell herunter geladen. Es ist interessant erneut und genau zuzuhören. Das Hauptproblem - und das war auch etwas was mir nicht gelang zu knacken - ist der unglaubliche Defätismus, der gerade von US-Gästen immer wieder gezeigt wird. Was mir etwas entgangen war, ist, dass auch Ito das erkennt und auf die Schädlichkeit hinweist. Die gängige Verdrossenheit bei uns ist sozusagen die weiche Variante, die Aktualisierung unseres Nationalcharakters: Kassandra auf Streifzug durch die ewig sterbenden Wälder. Die verlorenen "Krieger" vom Kongress sollten meiner Ansicht nach sich besser fragen, warum zum Beispiel Dataret unnötigerweise verloren wurde. Möglicherweise liegt es daran, dass kaum einer der Frustrierten in Brüssel war. Interessen, die nicht vor Ort vertreten werden, haben kaum Chancen auf magische Durchsetzung.
Es tut mir leid, wenn auch von mir zu verantwortende Kommunikation eine Negativstimmung genährt hat. Die meisten echten "Frontkämpfer" - um dieser schwachsinnigen Militärmetapher des war on (insert pillepalle) zu folgen - haben ein positives Verhältnis zu dem, was mit geringen Mitteln erreicht werden kann. Es sind nur nicht viele dort, wo es brennt.
Wer kümmert sich eigentlich um Com(2005) 646 final?
Man lese nur zum Beispiel
Article 3g
Member States shall ensure that audiovisual commercial communications (siehe Artikel 1 f) provided by providers under their jurisdiction comply with the following requirements:
...
(b) audiovisual commercial communications must not use subliminal techniques; (funktionieren bekanntlich sowieso nicht)
(c) audiovisual commercial communications must not:
(i) include any discrimination on grounds of race, sex, or nationality;
(ii) be offensive to religious or political beliefs;
(iii) encourage behaviour prejudicial to health or to safety;
(iv) encourage behaviour prejudicial to the protection of the environment.
...
(f) audiovisual commercial communications must not cause moral or physical detriment to minors. Therefore they shall not directly exhort minors to buy a product or service by exploiting their inexperience or credulity, directly encourage them to persuade their parents or others to purchase the goods or services being advertised, exploit the special trust minors place in parents,teachers or other persons, or unreasonably show minors in dangerous situations.
Keine Verschwörung, die es - wie Ito unterstrich - nicht gibt, sondern gut gemeinter Jugendschutz...
Das Zitat zur Romantik
Von der Wikipedia-Diskussionsseite zu dem Romantik-Artikel (nicht ganz geglückt):
Heinrich von Kleist und Friedrich Hölderlin gehören, weder der Klassik noch der Romantik an. Kleist brachte sich auch wegen des Mangels an Zugehörigkeit um.
20.4.06
Es geht noch arger
Dem Weltblogger wurde ein Literaturpreis verliehen.
Unter dem Titel "Honoring Hate: Leon De Winter Receives Medal in Berlin" über den GUTEN wird die Tageseitung zitiert:
Henryk M. Broder ist anderer Meinung und preist den Weltblogger als seinen Lieblingsdichter. Was man an Herrn Broder liebenswert findet, ist seine wunderbare Widersprüchlichkeit, die ihn immer ins Gespräch bringt. Bei ihm, einem meiner Lieblingspolemiker, klingt das so:
Gänzlich störenfriedlich rundet sich das Bild mit dieser Aussage aus dem Dialog-Blog ab:
Ein anderer Blogger stellt schon mal die Anti-Blog-Verschwörung auf:
Auch nicht gerade überzeugend, aber jedenfalls eine spaßige Erläuterung.
The Buber-Rosenzweig Medaille which is presented each year in Berlin to an individual for outstanding contributions in promoting tolerance and understanding between religious faiths and ethnic groups.
Unter dem Titel "Honoring Hate: Leon De Winter Receives Medal in Berlin" über den GUTEN wird die Tageseitung zitiert:
Gegen den Islamismus, im Grunde freilich gegen die in seinen Augen sich in Parallelgesellschaften verpuppenden muslimischen Migranten-Communities schreibt de Winter mit einer Verve an, die mitunter den schmalen Grat, der den Warnruf von der rassistischen Hetze trennt, überschreitet.
...
Man kann sich fragen, ob es eine gute Idee ist, einem Autor, der Sätze schreibt wie de Winter, einen Anti-Rassismus-Preis zu verleihen.
Henryk M. Broder ist anderer Meinung und preist den Weltblogger als seinen Lieblingsdichter. Was man an Herrn Broder liebenswert findet, ist seine wunderbare Widersprüchlichkeit, die ihn immer ins Gespräch bringt. Bei ihm, einem meiner Lieblingspolemiker, klingt das so:
Er ist ein Dichter, der auch im täglichen Meinungskampf eine klare Position bezieht: gegen die dummdreisten Gutmenschen, die den Terror der Fundamentalisten mit multikulturellem Dialog beantworten möchten, gegen die Fürsprecher der angewandten Feigheit, die glauben, verschont zu bleiben, wenn sie rechtzeitig kapitulieren.
Gänzlich störenfriedlich rundet sich das Bild mit dieser Aussage aus dem Dialog-Blog ab:
De Winter remained true to form at the ceremony and told the audience ""Ich glaube nicht an den Dialog zwischen Religionen" (I don't believe in dialogue between religions).Eine outstanding contributions in promoting tolerance and understanding between religious faiths and ethnic groups, nämlich der Rückgriff auf den streitbaren Diskurs. Auf in den Kulturkampf...
Ein anderer Blogger stellt schon mal die Anti-Blog-Verschwörung auf:
Das anti-islamische Jaulradio, das diese beiden Herren betreiben, wird allerdings erst dadurch vernehmlich, dass gewisse Rechtsaussenblogger deren Lieder lautstark mitsingen. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass es sich hier um ein besonders perfides Manöver der Mainstreammedien handelt, die immer stärker anwachsende Konkurrenz um die Einflussnahme auf die öffentliche Meinung durch private Blogger soweit auf dünnes Eis zu locken, bis sie schliesslich einbricht und untergeht.
Auch nicht gerade überzeugend, aber jedenfalls eine spaßige Erläuterung.
19.4.06
Geduldsprobe: Welt.de Blog mit Gewaltaufruf
Die Welt hat einen englischsprachigen Blogger, der die geistige Belastungsgrenze seiner Leser arg strapaziert:
Diese Provokationen sind recht bedenklich, wenn man auch noch einen Blick auf andere der Blogpost des Welt.de Bloggers lenkt, zum Beispiel
Ich frage mich, warum Die Welt für einen solche Botschaften ihren guten Namen hergibt. Möglicherweise ist der Einsatz militärischer Mittel gegen den Iran tatsächlich notwendig, in der Tat wird dieser Einsatz vom Iran geradezu provoziert. Deswegen muss aber eine deutsche Zeitung nicht zulassen, dass die Standards ins Bodenlose, arg an der Grenze des strafrechtlich zulässigen, fallen. Oder wie der Blogger spricht:
Das Böse ist keine journalistische Kategorie, es ist keine politische Kategorie, mag man sich erinnern und die gegenteilige Auffassung eines US-Präsidenten als religiöse Verirrung abtun, aber der Welt.de Blogger erklärt uns, dass wir da falsch liegen:
Ich frage mich, warum deutsche Zeitungen mit ihrer selbstgefälligen Journalistischen Ethik, mit der sie sich über Blogger im Internet erheben, selbst mit ihren eigenen Blogs in die Schmuddelkiste greifen, statt mit besserem Beispiel voran zu gehen. Die Qualität des öffentlichen Diskurses dürfte nur gewinnen, wenn Die Welt ihre Ressourcen seriöseren Kommentatoren zur Verfügung stelle. Der Gute kann ja auch ohne solche Unterstützung Das Böse bekämpfen.
Death, violence, cruelty, suffering, as expressions of the merciless nature of our universe, were de-ritualized in Nazi ideology and as such Nazi’s were trying to de-christianize Europe. The effect of Political Islam is surprisingly identical to the effects if Nazism; again, death and suffering have been brought from the religious environment into the core of the living community.
Diese Provokationen sind recht bedenklich, wenn man auch noch einen Blick auf andere der Blogpost des Welt.de Bloggers lenkt, zum Beispiel
There is only one option to stop the Mullahs now, and that option is violence. Any other option is just postponing the acceptance of reality until it is too late - which has the advantage that violence cannot be used anymore and bloodshed will be prevented for some time, but it will also mean that Iran will remain a religious tiranny, in the near future controlling the Middle Eastern oil reserves.
If the West wants to protect its culture, lifestyles, values, arts, it needs to break with its newly found pacifistic soul - which was not a bad thing after the cruelties of WWI and II - and take up its arms.
Ich frage mich, warum Die Welt für einen solche Botschaften ihren guten Namen hergibt. Möglicherweise ist der Einsatz militärischer Mittel gegen den Iran tatsächlich notwendig, in der Tat wird dieser Einsatz vom Iran geradezu provoziert. Deswegen muss aber eine deutsche Zeitung nicht zulassen, dass die Standards ins Bodenlose, arg an der Grenze des strafrechtlich zulässigen, fallen. Oder wie der Blogger spricht:
Evil only leaves us the option between disasters and catastrophes.
Das Böse ist keine journalistische Kategorie, es ist keine politische Kategorie, mag man sich erinnern und die gegenteilige Auffassung eines US-Präsidenten als religiöse Verirrung abtun, aber der Welt.de Blogger erklärt uns, dass wir da falsch liegen:
... Western commentators, often fed with the terminology and models of neo-marxism, which is still the fashion in many Western universities, reduce the concept of Evil to socio-economical processes.
Ich frage mich, warum deutsche Zeitungen mit ihrer selbstgefälligen Journalistischen Ethik, mit der sie sich über Blogger im Internet erheben, selbst mit ihren eigenen Blogs in die Schmuddelkiste greifen, statt mit besserem Beispiel voran zu gehen. Die Qualität des öffentlichen Diskurses dürfte nur gewinnen, wenn Die Welt ihre Ressourcen seriöseren Kommentatoren zur Verfügung stelle. Der Gute kann ja auch ohne solche Unterstützung Das Böse bekämpfen.
Grenzen für TV ohne Grenzen
Na endlich, jetzt hat sich ein Industriebündnis zusammen gefunden, welches sich Com(2005) 646 final näher angeschaut hat.
16.4.06
Spaß mit dem Vokabular
Auf dieser Seite gibt es Pünktchen und Anton - Vokabeln mit englischer Übersetzung. Auch für uns interessant, um unseren Schatz an Wendungen zu erweitern.
15.4.06
Dosenöffner
Ich habe es doch tatsächlich verpasst, von der Software Dosbox gibt es nach langer, langer Zeit endlich wieder eine neue Version, die 0.65.
Unbedingt zu empfehlen, wenn man alte Dos-Software zum Laufen kriegen will. Auch wenn das Projekt in erster Linie das Ausführen alter Dosspiele unterstützen will, läuft eigentlich alles. Kein Wunder, reizen doch Spiele in der Regel die Hardware am meisten aus.
Unbedingt zu empfehlen, wenn man alte Dos-Software zum Laufen kriegen will. Auch wenn das Projekt in erster Linie das Ausführen alter Dosspiele unterstützen will, läuft eigentlich alles. Kein Wunder, reizen doch Spiele in der Regel die Hardware am meisten aus.
Hunde beissen Menschen, Reis fällt, Papst hält Osterwache im Vatikan...
"Papst Benedikt XVI. leitet Osterwache im Vatikan" berichtet Web.de zur Überraschung aller. Offenkundig funktioniert das auch mit der Personalisierung von Webinhalten auch noch nicht so richtig, dafür gebe ich dann auch gerne meine Religionszugehörigkeit an....
Interessanter dürfte da doch etwa der Reisfall sein.
Interessanter dürfte da doch etwa der Reisfall sein.
14.4.06
Horns vs. Pieter Hintjens
My favourite patent attorney on the blog, Mr. PA Horns, reviews an article by Pieter.
Perhaps it the waiver of cheap propaganda as it is not needed. Horns insults Pieter and others as an "anti-patent activists" and continues ad hominem:
Pieter is a business man, but perhaps policy makers should better listen to patent attorneys when they implement sector-specific law? Who knows. At least Horns rant demonstrates that Pieter's posting was straight to the point. Or as he originally wrote:
And regarding the rhetorical question I must add that lack of confidence is always dangerous for advocacy. This is one reason why it is important to be honest, because you often cannot bear the total costs of ownership of a lie. In many fields of professionalism people are forced to advocate positions which are not based on their own convictions and they perform poorly.
Want more fun? Read Pieters latest piece.
But what about the "total, unshakeable, systematic conviction that they are on the side of right" of those anti-patent activists?
Perhaps it the waiver of cheap propaganda as it is not needed. Horns insults Pieter and others as an "anti-patent activists" and continues ad hominem:
Do you want to see any substantial political influence or power handed over to guys who are proponents of some total and unshakable conviction not only in questions concerning first principles of our western industrialised societies but also concerning very particular questions of how to implement sector-specific laws?
Pieter is a business man, but perhaps policy makers should better listen to patent attorneys when they implement sector-specific law? Who knows. At least Horns rant demonstrates that Pieter's posting was straight to the point. Or as he originally wrote:
There is something about working with brilliant individuals who have a total, unshakeable, systematic conviction that they are on the side of right. You can't buy them, you can't bully them. Every threat just makes them more stubborn. Every underhand manoever makes them more angry.
And regarding the rhetorical question I must add that lack of confidence is always dangerous for advocacy. This is one reason why it is important to be honest, because you often cannot bear the total costs of ownership of a lie. In many fields of professionalism people are forced to advocate positions which are not based on their own convictions and they perform poorly.
Want more fun? Read Pieters latest piece.
Trolle neutralisieren?
Eine neue Konferenz im Mai in San Francisco:
Corporate Counsel's Guide to Software Patents Developing strategy, drafting & prosecuting applications, and safeguarding your property
Wednesday, May 24, 2006 to Thursday, May 25, 2006
Grand Hyatt Hotel, San Francisco, CA , United States
...
My opinion was that the US patent reform debate needs better guidance. So I am surprised that this is not my personal view:
We know how to solve the mess but we don't have the ressources right now to join the US debate. So it will be up to the Americans to make up their own minds.
Corporate Counsel's Guide to Software Patents Developing strategy, drafting & prosecuting applications, and safeguarding your property
Wednesday, May 24, 2006 to Thursday, May 25, 2006
Grand Hyatt Hotel, San Francisco, CA , United States
When it comes to software patenting, it's an uphill battle for any IP counsel. The patent process is long and the patent generally doesn't outlast the short lifespan of the software, bringing into question a patent's whole economic worth. Deciphering which legal issues apply to software is a question that has not yet been sorted through, and no court has ever decisively held what constitutes a patentable software invention. And drafting the patent application and pushing it through the archaic channels of the PTO process can prove to be laborious and frustrating.
...
With the software patent industry seemingly in chaos and virtually no one stepping to the forefront for guidance, American Conference Institute has assembled the Corporate Counsel's Guide to Software Patents, a forum offering a unifying strategy to clarify the patent process and show how all these apparently distinct issues are connected. Some of the major tools this ACI conference offers include how to:
* Neutralize patent trolls' methods, motivations, and reasons for being
...
My opinion was that the US patent reform debate needs better guidance. So I am surprised that this is not my personal view:
no one stepping to the forefront for guidance
We know how to solve the mess but we don't have the ressources right now to join the US debate. So it will be up to the Americans to make up their own minds.
WIPO SPLT stalled
IP-Watch about the WIPO confrontation between Developing Countries and the B group.
Now the USA put forward USPTO's Michael S. Keplinger who would replace Rita Hayes.
The 10-12 April informal session of the Standing Committee on the Law of Patents (SCP) was mandated by the October 2005 WIPO General Assembly to define a work programme for a formal five-day SCP meeting later this year. That meeting now will not take place.
Now the USA put forward USPTO's Michael S. Keplinger who would replace Rita Hayes.
“The USPTO [US Patent and Trademark Office] confirms that the US Administration has officially supported the candidacy of Michael Keplinger of the USPTO for a WIPO deputy director position,” said USPTO spokeswoman Brigid Quinn.
Forsche Ahnen
Huch, da sucht man bei meinen Vorfahren herum.
Meine sind natürlich die Bürgerlichen aus Geyersdorf (bei Annaberg) im erzgebirgischen Sachsenlande.
Den mir bekannte älteste Nachweis ist Martin Rebentisch(22.März 1597-28. Dez 1673).
Meine sind natürlich die Bürgerlichen aus Geyersdorf (bei Annaberg) im erzgebirgischen Sachsenlande.
Den mir bekannte älteste Nachweis ist Martin Rebentisch(22.März 1597-28. Dez 1673).
12.4.06
Bundesrat zum EPLA und Gemeinschaftspatent
Das Land NRW unter Jürgen Rüttgers hat eine Vorlage durch den Bundesrat gebracht, die sich intensiv mit Compat und EPLA auseinandersetzt.
In der Begründung heißt es:
Demzufolge ist NRW also gegen einen gemeinschaftlichen Gerichtshof und eine schwache Anwendung des Subsidiaritätsprinzips. Im Antrag selbst klingt das verworrener. Die Medienberichterstattung hat eine ganz eigene Interpretation destilliert, die sich aber meiner Ansicht nach nicht aus dem Text ergibt. Man kann die Kernforderung des Bundesrates ruhig vernachlässigen, weil die nicht besonders praktikabel ist. Deshalb ist das Beiwerk des Antrags der Betrachtung Wert.
Die Betonung der Übersetzungsfrage ist - nicht zuletzt durch das formale Scheitern an dieser Frage - natürlich Teil der Gemeinschaftspatent-Diskussionsfolklore und darf nicht fehlen. Dass die Sprachfrage mehr der Charakter eines Roten Herings hat, ist wohl von NRW noch nicht erkannt worden.
Die folgende Formulierung ist ein meisterhaft formulierter Widerspruch gegen die BMJ Haltung. Statt zu sagen wir wollen deutsch-französisch-englisch, schreibt NRW:
Ebenso spitzbübisch:
Es gibt erhebliche rechtliche Zweifel, ob die Mitgliedsstaaten aufgrund des acquis communautaire solche Projekte parallel zum EU-Rahmen durchführen dürfen/sollten. Ausserdem wird das EPLA weniger von der EU als vielmehr einzelnen Mitgliedsstaaten blockiert, ein EPO-Instrument um in der ComPat-Debatte die Kommission unter Druck zu setzen.
Die Harmonisierungsproblematik findet Erwähnung:
aber die Ursache EPO wird nicht gesehen:
In der Begründung heißt es:
In dem Entschließungsantrag werden die wesentlichen Schwachpunkte der bisherigenVerhandlungsergebnisse aufgezeigt, nämlich insbesondere der Verzicht auf das vom Bundesrat stets befürwortete Regionalkammersystem mit der Einbindung der
gut funktionierenden nationalen Patentgerichte zu Gunsten einer zentralen Gemeinschaftspatentgerichtsbarkeit, das teure Sprachen-Regime mit dem Erfordernis von
derzeit 21 Übersetzungen der Patentansprüche und die damit verbundene Problematik
der Rechtswirkungen der (fehlerhaften) Übersetzungen.
Demzufolge ist NRW also gegen einen gemeinschaftlichen Gerichtshof und eine schwache Anwendung des Subsidiaritätsprinzips. Im Antrag selbst klingt das verworrener. Die Medienberichterstattung hat eine ganz eigene Interpretation destilliert, die sich aber meiner Ansicht nach nicht aus dem Text ergibt. Man kann die Kernforderung des Bundesrates ruhig vernachlässigen, weil die nicht besonders praktikabel ist. Deshalb ist das Beiwerk des Antrags der Betrachtung Wert.
Die Betonung der Übersetzungsfrage ist - nicht zuletzt durch das formale Scheitern an dieser Frage - natürlich Teil der Gemeinschaftspatent-Diskussionsfolklore und darf nicht fehlen. Dass die Sprachfrage mehr der Charakter eines Roten Herings hat, ist wohl von NRW noch nicht erkannt worden.
Die folgende Formulierung ist ein meisterhaft formulierter Widerspruch gegen die BMJ Haltung. Statt zu sagen wir wollen deutsch-französisch-englisch, schreibt NRW:
Für die Wirkung des Patents können im Interesse der internationalen Akzeptanz eines europäischen Patents nur die Sprachen maßgeblich sein, die vom Europäischen Patentamt akzeptiert werden oder die im Patentwesen gebräuchlich sind.
Nur dann kann auch das eigentliche Ziel der Harmonisierung des Patentrechts in der EU erreicht werden. Eine Ausweitung der Rechtswirkungen von etwaigen - und auf ein Mindestmaß zu beschränkenden - Übersetzungen ist abzulehnen; diese dürfen im Grundsatz nur eine rechtlich unverbindliche Information darstellen.
Ebenso spitzbübisch:
Der Bundesrat hält einen Fortgang und Abschluss der Verhandlungen über das Streitregelungsabkommen für wünschenswert und erforderlich. Er würde es daher
begrüßen, wenn die EU weiteren Verhandlungen durch die Mitgliedstaaten des EPÜ zumindest parallel zum Gemeinschaftspatent offen gegenüber stehen würde.
Es gibt erhebliche rechtliche Zweifel, ob die Mitgliedsstaaten aufgrund des acquis communautaire solche Projekte parallel zum EU-Rahmen durchführen dürfen/sollten. Ausserdem wird das EPLA weniger von der EU als vielmehr einzelnen Mitgliedsstaaten blockiert, ein EPO-Instrument um in der ComPat-Debatte die Kommission unter Druck zu setzen.
Die Harmonisierungsproblematik findet Erwähnung:
Darüber hinaus besteht aber auch Harmonisierungsbedarf im Hinblick auf die in den Mitgliedstaaten divergierende Spruchpraxis, soweit diese in Grundsatzfragen voneinander abweicht, wie etwa bei der Festlegung des Schutzumfangs eines Patents (nur Wortsinn oder auch sog. äquivalente Lösung). Insoweit bedarf es aber zunächst einer umfassenden und sorgfältigen Informationsgewinnung über die bestehenden Divergenzen und ihrer Gründe.
aber die Ursache EPO wird nicht gesehen:
Für die Patenterteilung ist aufgrund seiner besonderen Kompetenz das Europäische Patentamt berufen. Das Erteilungsverfahren muss jedoch im Interesse der Patentanmelder möglichst effizient durchgeführt werden und kostengünstig sein.
7.4.06
Eier ausblasen bei der Zeit
Bei der Zeit kann man sich an der Umfrage beteiligen:
Vogelgrippe
Werden Sie dieses Jahr zu Ostern Eier ausblasen?
[ ] Nein, ich habe Angst vor infizierten Eiern
[ ] Ja, das Risiko erscheint mir gering
Spiegel knackt W-Lan ohne COBOL
Man erinnere sich an die Steinzeit des Rechners und eines seiner Fossile: COBOL
Matthias Kremp von Spiegel Online verkündet:
Hätte mich allerdings schon interessiert wie man mit COBOL "in fremde Netzwerke" eindringen sollte. Wäre jedenfalls recht "unkonventionell".
Matthias Kremp von Spiegel Online verkündet:
Man kann es nicht oft genug sagen: Man braucht weder einen Abschluss in Informatik noch Kenntnisse in COBOL, um in fremde Netzwerke einzudringen.
Hätte mich allerdings schon interessiert wie man mit COBOL "in fremde Netzwerke" eindringen sollte. Wäre jedenfalls recht "unkonventionell".
RIM vor dem US Repräsentantenhaus
Trolle kosten Millionen, wenn man RIM glauben darf, und die Situation in den USA ist für Firmen wirklich verflixt.
Es handelt sich um ein PDF mit dem "Statement of James Balsillie, Chairman and Co-Chief Executive Officer, Research In Motion, Before the Subcommittee on Courts, the Internet and Intellectual Property of The House Committee on the Judiciary On “Patent Quality” April 5, 2006"
Siehe auch folgende Presseerklärung des Repräsentantenhauses.
Einen Video-Stream der Anhörung gibt es auch. Den sollte sich jeder mal anschauen, um einen Eindruck von der Us-Debatte zu bekommen.
Es handelt sich um ein PDF mit dem "Statement of James Balsillie, Chairman and Co-Chief Executive Officer, Research In Motion, Before the Subcommittee on Courts, the Internet and Intellectual Property of The House Committee on the Judiciary On “Patent Quality” April 5, 2006"
Siehe auch folgende Presseerklärung des Repräsentantenhauses.
Einen Video-Stream der Anhörung gibt es auch. Den sollte sich jeder mal anschauen, um einen Eindruck von der Us-Debatte zu bekommen.
US über die EU in Genf
Our concerns with EU policies in this sphere remain from previous discussions in this body. Specifically, we echo the Secretariat's identification in its report that EU rulemaking processes are often perceived by third countries as exclusionary, allowing no meaningful opportunity for non-EU parties to influence the outcome of regulatory decisions.
Statement by the United States,Ambassador Linnet Deily, Wednesday, July 24, 2002
5.4.06
Brian Kahin zur US-Patentreformlage
Brian Kahin von der Universität von Michigan verbreitet seine Gedanken zur US-Reform.
How Washington reinvented invention
How Washington reinvented invention
We want invention to promote innovation--not invention that rewrites history.
Andere Sprachen
Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg verstarb 92jährig am 2.April. Sie war die Frau von dem wohlbekannten Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg.
AP berichtet dazu "Widow of Hitler's Would-Be Assassin Dies".
Would-be, heisst das etwa Möchtegern?
"Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.", so wird der von Stauffenberg zitiert.
"Neben den Geschwistern Scholl gilt Stauffenberg bis heute als Symbolfigur des deutschen Widerstandes.", so stellte das ZDF unlängst fest. Die BBC hat mal wieder die besten Grafiken. Der Artikel heißt ausgerechnet "Honouring a would-be assassin". Und es wird deutlich, dass der Anschlag zwar sein Hauptziel verfehlte, aber einige gewichtige Personen im Generalstab traf. Ein unglücklicher Anschlag, aber bekanntlich ein moralischer Gewinn.
Den Angehörigen seiner verstorbenen Witwe gilt mein herzliches Beileid.
AP berichtet dazu "Widow of Hitler's Would-Be Assassin Dies".
Would-be, heisst das etwa Möchtegern?
"Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.", so wird der von Stauffenberg zitiert.
"Neben den Geschwistern Scholl gilt Stauffenberg bis heute als Symbolfigur des deutschen Widerstandes.", so stellte das ZDF unlängst fest. Die BBC hat mal wieder die besten Grafiken. Der Artikel heißt ausgerechnet "Honouring a would-be assassin". Und es wird deutlich, dass der Anschlag zwar sein Hauptziel verfehlte, aber einige gewichtige Personen im Generalstab traf. Ein unglücklicher Anschlag, aber bekanntlich ein moralischer Gewinn.
Den Angehörigen seiner verstorbenen Witwe gilt mein herzliches Beileid.
3.4.06
Lonien - das Baby, das ich meine
Du bist Deutschland. Deutschland bist du jetzt auch in deutscher Sprache. Oder: Du bist Deutschland und sprichst deutsch. Wußte ich schon. Danke, dass man es mir sagt.
http://www.wortpatenschaft.de/ heisst das lustige Projekt, in dem man Patentschaften für arme deutsche Wörter übernehmen kann. Wie das Baby Lonien und drüber die Babybadewanne. Ja, auch NRJ(!) Bremen übernimmt die Wortpatentschaft für "Moin". Das ist aber gar nicht deutsch, sondern friesisch. Man sieht, es lohnt sich für die deutsche Sprache einzutreten. Leider mag der Veranstalter, der Verein deutsche Sprache, einer anderen Blüte unserer deutschen Kultur gar nicht so gern: Das Denglisch. Wer will einen Verein zur Rettung des Denglisch gründen?
Die Macher der Kampagne von Medflux schreiben:
Auf Denglisch wär es schöner gewesen. Ma schnell gucken, ob "Werbungsgesülze" noch frei ist...
http://www.wortpatenschaft.de/ heisst das lustige Projekt, in dem man Patentschaften für arme deutsche Wörter übernehmen kann. Wie das Baby Lonien und drüber die Babybadewanne. Ja, auch NRJ(!) Bremen übernimmt die Wortpatentschaft für "Moin". Das ist aber gar nicht deutsch, sondern friesisch. Man sieht, es lohnt sich für die deutsche Sprache einzutreten. Leider mag der Veranstalter, der Verein deutsche Sprache, einer anderen Blüte unserer deutschen Kultur gar nicht so gern: Das Denglisch. Wer will einen Verein zur Rettung des Denglisch gründen?
Die Macher der Kampagne von Medflux schreiben:
"Wer die Sprache beherrscht, herrscht." Bildsprache und Körpersprache zählen dazu. Wir beherrschen diese (und andere) Sprachen - für Sie; mit uns sprechen Sie die Sprache Ihrer Kunden.
Auf Denglisch wär es schöner gewesen. Ma schnell gucken, ob "Werbungsgesülze" noch frei ist...
Konsultation zum EU-Gemeinschaftspatent verlängert
Die Konsultation der Europäischen Union zum Gemeinschaftspatent wurde auf den 12. April 2006 verlängert. So hatte es Nooteboom Benjamin in einem Mail versichert. Nun auch ganz offiziell auf der Website.
Es geht um die Themen Gemeinschaftspatent und EPLA.
Es geht um die Themen Gemeinschaftspatent und EPLA.
Die Schlange vor der Tür
"the line keeps getting longer out the door", so sieht man es beim USPTO. Der Grund ist der sogenannte "examination backlog", über den sich die US delegation jüngst bei der WIPO bitterlich beklagte.
1.4.06
Mike Sax is back
Reuters wrote: "Microsoft claims EU breakthrough, rivals sceptical
Fri Mar 31, 2006 2:59 PM ET"
... oh well ...
I remember another EU hearing with Mike Sax and observers from the Commission's DG Competition in the audience. Here is a little piece I found, written by Mike Sax, about the history of ACT. Jonathan Zuck is probably the best known representative of ACT.
The current state of Microsoft public affairs at the EU is a horrible mess, an intercultural clash so to speak. Either a complete loss of reality or a weird strategy to win support of DG Competition by not listening to blunt messages between the lines. What a good idea to get the US embassy involved as Reuters reported... tse, tse. And now a "breakthrough" is announced as they still mistake the EU for a bazaar trade. But who knows...
Fri Mar 31, 2006 2:59 PM ET"
Microsoft was not without its supporters at the hearing.
The Association for Competitive Technology,..., said the Commission's demands were unreasonable. "As a software engineer with 12 years of experience ... I know that search for perfect documentation is a search for the Holy Grail," said ACT's president, Mike Sax. "It is equally true that perfect documentation has never been necessary to create interoperable software," he said.
... oh well ...
I remember another EU hearing with Mike Sax and observers from the Commission's DG Competition in the audience. Here is a little piece I found, written by Mike Sax, about the history of ACT. Jonathan Zuck is probably the best known representative of ACT.
The current state of Microsoft public affairs at the EU is a horrible mess, an intercultural clash so to speak. Either a complete loss of reality or a weird strategy to win support of DG Competition by not listening to blunt messages between the lines. What a good idea to get the US embassy involved as Reuters reported... tse, tse. And now a "breakthrough" is announced as they still mistake the EU for a bazaar trade. But who knows...
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