3.2.06

Disput ist gut

Thomas Leif kübelt ewiggestrige Kritik über die Blogger im Internet:
Die meisten Blogger sind von ihrer Selbstdefinition her viel subjektiver als jeder seriöse Journalist. Während ernsthafte Journalisten zumindest versuchen, objektivierbare Kriterien einzuführen, sind viele Blogs von einer Hypersubjektivität getrieben.
und noch schöner
Viele Blogs sind gespickt mit Anfeindungen, Unterstellungen und systematischer Provokation. Es werden beispielsweise bewusst andere niedergemacht, ohne dass der Blogger jemals persönlich mit ihnen in Kontakt getreten ist. ... Dem Großteil der Blogger geht es eben nicht ernsthaft darum, einen Sachverhalt aufzuklären oder einen Vorgang zu analysieren. Die meisten präsentieren nur einen privaten Tabledance.
Möglicherweise demonstrieren die jüngsten Vorgänge in Dänemark wie wichtig die Subjektivität ist, und was passiert, wenn eine Kultur der Objektivität als Schein eine Disputkultur verhindert. Die Unfähigkeit zum Disput schlägt sich dann in den Äusserungen von Gralshütern marke Leif oder spontanen Gewaltausbrüchen nieder. Den Streit zu lernen und den Dissenz auszuhalten, das ist wichtig. Die Subjektivität ist immer an das Prinzip der persönlichen Verantwortung gebunden, aus der sich der Scheinobjektive stehlen will.

Auch Kofi Annan zeigt uns seine kulturellen Wurzeln.

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