7.2.06

Das Weblog als Schulbank des Liberalismus

Der "Internetexperte" Marcel Machill äußert sich im Tagesschauinterview über Feedback aus der Blogger-Community zu seiner Meinung über Weblogs:

Vor einigen Wochen habe ich in der "Leipziger Volkszeitung" ein kurzes Interview zum Thema Weblogs gegeben und dort genau das Gleiche wie hier gesagt. Dieses Interview wurde in mehreren Weblogs heiß diskutiert - manche Blogger haben extrem beleidigt und beleidigend auf meine Aussagen reagiert.(1)


Wie wäre es da, sich einmal zu überlegen, ob man in Zukunft etwas anders erzählen soll? "Lernkurven" gibt es auch für Professoren und es ist nie zu spät. Vor allen Dingen ist es ausgesprochen unhöflich, selbst auszuteilen und nicht einstecken zu können. Liberales Denken kann gelernt werden.

Da wird mir beispielsweise unterstellt, dass ich wahrscheinlich uralt sei und keine Ahnung vom Internet hätte.


Während die zweite Aussage die freundlich frappierende Offenheit im Gesicht trägt, lässt sich natürlich recherchieren, wie alt der Herr ist, aber Vorsicht:

Eine gute Recherche kann bei Google beginnen, aber sie darf nicht bei Google aufhören.

Dass zweitklassige Journalisten schlecht recherchieren, liegt bestimmt nicht an Google. Wie viel Informationen in der Presse können dank Google-Profis richtig gestellt werden? Ich hatte aus der PR-Perspektive mal die Formel aufgestellt, dass 40% aller Nachrichten sachlich fehlerhaft oder ungenau sind, ganz gleich, ob in deinem Sinne oder gegen deine Interessen gerichtet.

Wie viele Zeitungsleser kommentieren und korrigieren die Presselektüre, ohne dass es je ein Redakteur erfahren wird oder kann!



(1) Bei Google Blogsearch finden wir viele treffliche Kommentare. Zu diesem Tagesschau-Interview schrieb Marcel Bartels:
Gerade gelesen, gut gelacht und schon gebloggt. ... Clever gemacht, wie Prof. Marcel Machill den Begriff Pseudojournalismus bald genauso eng an seinen Namen bindet, wie dies Prof. Jean-Remy von Matt mit dem Begriff Klowand bereits gelungen ist.