[Struve vom ZDF] wäre es ja auch lieber, wenn er sein Nachmittagsprogramm mit einer dreistündigen Bildungsbürger-Service-Show bestücken könnte. Warum tut er es also nicht? ... Weil nichts funktionierte, bis die Mainzer ihre "Bianca" auffuhren, die einschlug wie eine Handgranate beim Senioren-Tanztee.
30.9.05
Broadcast Treaty
In Genf habe ich eine Menge Leute gefunden, die in Sachen WIPO Austrahlungsvertrag lobbyieren. Die EFF hat meiner Erinnerung nach 150 000 Eur für Lobbyingaktivitäten erhalten. Dazu gibt es auch eine Seite.
Eolas für Kelten
Eolas heisst auf keltisch die Wissensgottheit, die mit folgendem Spruch in Verbindung gebracht wird:
I reach into the air, the knowledge is there, once it is mine, it is mine for all time.
Schlimme Nachrichten: Eolas
Eolas Technologies Inc. hat es offenbar geschafft sein Patent gegen Microsoft durchzusetzen (mein kurzer Artikel). Ich persönlich habe Grund genug auf das hirnlose Patentlobbying der MS-Proxies in Brüssel wütend zu sein (insofern sind naive MS-Blogger, die jetzt Doyle von Eolas als un-amerikanisch verunglimpfen wenig ernst zu nehmen so ernst es doch ist, die übliche Kasperei eben), habe aber nie die Anti-MS Kultur geteilt, die bei den Medienvertretern so beliebt ist.
Es ist sehr traurig/fürchterlich für das Internet, wenn sich Eolas doch mit seinem Browser-Plugin-Patent durchgesetzt hätte. Microsoft hatte erst eine 500 Mio$+ Schlappe gegen Eolas hinnehmen müssen, war dann aber erfolgreich gegen das Eolas-Patent vorgegangen. Ich habe einen Rapid Response Artikel gebaut. Wir werden in den nächsten Tagen hoffentlich eine Klärung sehen, was das wirklich bedeutet.
Es ist sehr traurig/fürchterlich für das Internet, wenn sich Eolas doch mit seinem Browser-Plugin-Patent durchgesetzt hätte. Microsoft hatte erst eine 500 Mio$+ Schlappe gegen Eolas hinnehmen müssen, war dann aber erfolgreich gegen das Eolas-Patent vorgegangen. Ich habe einen Rapid Response Artikel gebaut. Wir werden in den nächsten Tagen hoffentlich eine Klärung sehen, was das wirklich bedeutet.
29.9.05
Naguine
Gerade höre ich "Naguine" von Reinhardt, 30.6.39 Paris. Ich bin sehr beeindruckt. Ein brilliantes Solostück.
Hoch auf den Parlamentarismus
Gerade beim Zappen durch die Kanäle. Vollblutparlamentarier Pöttering, von der EVP, sehr engagiert und erregt im Europaparlament in Sachen Türkei. Die Kommission kriegt eine echte Breitseite von ihm. Martin Schulz navigiert herum. Cohn-Bendit mahnt erst zur Besonnenheit und ereifert sich dann über alles Maß. Ich liebe dieses Parlament.
28.9.05
PA Horns entdeckt EPO Reformvorschlag
Patentanwalt Horns hat die Ideenskizze zur Liberalisierung des Prüfungsvorgangs bei der EPO entdeckt. Er polemisiert in seinem Weblog, eine Abschaffung der EPO sei beabsichtigt. Siehe auch meinen Kommentar in seinem Blog.
Riesenkalmar
Japaner haben einen lebenden Riesenkalmar in der Tiefsee fotografiert. Seit Jahrzehnten werden alle Jubeljahre wieder tote Riesenkalmare angeschwemmt. Einer wird zum Beispiel in Schwerin ausgestellt. Die Mammute der Tiefsee. Bis über 20 Meter.
Vielen Dank für die Blumen
Florian just called to say that FFII and NSP has received the CNET award in the category "Outstanding Contribution to Software Development".
Zum Hintergrund findet man hier bei CNET die Übersicht. "Outstanding Contribution to Software Development", vielen Dank an CNET. Wir sind Outstanding Contribution.
27.9.05
Privacy Override Indicator
Wieder einen hübschen Bürokratenterm gelernt: Privacy Override Indicator (POI). Es geht dabei um das Überwachen von Telefongesprächen, zum Beispiel in Mobilfunknetzen. Ich dachte erst der Begriff sei ein Scherz, aber die obige Google-Suche lieferte doch tatsächlich Treffer. Traditionell wurde das zum Beispiel bei 911 Anrufen verwendet. Wenn jemand eine Notrufnummer wählt, soll die Identität des Anrufers erkannt werden können.
Realexistierende EU-Demokratie
Ein interessanter Blogbeitrag auf Andreas.org. Der wundert sich über die realexistierende europäische Demokratie im Zusammenhang mit einem ihm am Herz liegenden Richtlinienprojekt zur Vorratsdatenspeicherung. Für alle, die es noch nicht wissen: das EU-Parlament leistet eine tolle Arbeit. Leider ist der Parlamentarismus auf europäischer Ebene sehr schwach, viel schwächer als es der Bürger annimmt. Das EU-Parlament steckt die Prügel des Bürgers für die Arbeit in Brüssel ein und darf ein bisschen "mitsprechen".
25.9.05
Hexenwahn in Nigeria
In Nigeria mit seinem bekannten afrikanischen Hexenwahn wurde ein Mann wegen Hexerei zu Tode geschlagen.
Entwickler zurück an die Macht bei Microsoft
Microsoft unternimmt große Anstrengungen um wieder echte Softwareentwickler anzusprechen, mit Channel 9 machen die Softwareproduzenten aus Redmond alles richtig. Die Seite ist klasse und setzt auf Transparenz und Entwicklercommunity. Nun frotzeln sogar schon die channel9 Leute über die Zensur von Marketing und Rechtsabteilung.
Und wie geht das mit den videos?
Man sieht, es bleibt noch Raum für weitere Öffnung.
Apparently, this C9 interview with a member of the MS-CRM team got killed, because he admitted that they "watch what they [their CRM competitors] do closely." Needless to say, I'm very disappointed with MS legal and-or marketing. Lawyers/marketing 1, transparency 0.
Und wie geht das mit den videos?
... my videos have this signoff process:
1) Me.
2) The Channel 9 team.
3) The person being interviewed.
4) Our PR team.
Man sieht, es bleibt noch Raum für weitere Öffnung.
Günter G. muss Günter G. bleiben
Ausnahmesweise die Taz mit einem lesenswerten Artikel, der zahlreiche belanglose Phrasen zusammenträgt. Fast schon große Literatur.
24.9.05
In die Satzung geschaut
"Befähigung zur Bewältigung unvorhergesehener Probleme, Hinführung zum Ausgang aus selbstverschuldeter informationeller Unmündigkeit."
:-)
:-)
23.9.05
Laura Veirs in Hamburg
28. September Weltbühne Hamburg. Ihre neue CD "Year Of Meteors" ist Ende August heraus gekommen und hat auch sehr positive Besprechungen erhalten. Reinhören! Mehr zu der aussergewöhnlichen Sängerin aus Seattle auf ihrer eigenen Homepage. Dort auf ihrer Homepage wird die Weltbühne zur Weltebuhne. Auch nicht unpassend, wenn man denn weiss, was eine Buhne ist.
22.9.05
Paradoxe Wahl
Es ist ein spannendes Thema: Wahlparadoxien. Hier sind Möglichkeiten aus dem deutschen Wahlrecht zusammengestellt.
Wissen schaffen bei der EU-Kommission
In den letzten 50 Jahren ist der Anteil Europas an der Schaffung von Wissen langsam zurückgegangen. Dies zeigt sich z.B. darin, dass der relative Anteil europäischer Nobelpreisträger abgenommen hat.
So heisst es in einer Papier der EU-Kommission. Es geht noch seltsamer weiter:
Wenn wir z.B. die Patentämter der EU mit denen der USA in den Jahren zwischen 1992 und 2001 vergleichen, sehen wir, dass der relative Anteil von Patenten, die EU-Unternehmen bewilligt wurden, zurückging, während sich der Anteil für US Firmen erhöhte
Wer es nachlesen will... kann sich auch gleich an der Konsultation beteiligen, und den Praktikanten bei der Kommission erklären, wo ihr Denkfehler lag.
Menschenrechte im WSIS-Land
Einige Nichtregierungsorganisationen versuchen Tunesien am wunden Punkt zu treffen im Zusammenhang mit dem Weltgipfel Teil II.
Möglicherweise hat das obstruierende Eingreifen der so genannten Tunesischen Zivilgesellschaft bei den Vorbereitungssitzungen zur Verhinderung einer Debatte dieser Fragen eher einen negativen Effekt gehabt. Er erinnere mich noch gut an das unmögliche Auftreten der Tunesier in Berlin. Astroturfing lohnt sich nicht.
"Unter dem Titel "Ist Tunesien noch ein Rechtsstaat?" haben gestern mehrere Nichtregierungsorganisationen (NGO) in Genf eine Konferenz über die Einschränkung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Tunesien"
Möglicherweise hat das obstruierende Eingreifen der so genannten Tunesischen Zivilgesellschaft bei den Vorbereitungssitzungen zur Verhinderung einer Debatte dieser Fragen eher einen negativen Effekt gehabt. Er erinnere mich noch gut an das unmögliche Auftreten der Tunesier in Berlin. Astroturfing lohnt sich nicht.
Florian Müller nominiert
Florian Müller ist nominiert worden zum "Europäer des Jahres". So erklärt er in dieser Pressemeldung seiner Firma. Mit auf der Liste ist auch Michel Rocard.
21.9.05
Symposium bei der GI
Für die Gesellschaft für Informatik e.V Jahrestagung in Bonn am Montag hatte ich die Gelegenheit einen Redebeitrag kurzfristig zu übernehmen. Sehr interessantes, leider nicht sehr zahlreiches Publikum. Den Gegenpart übernahm ein Herr Heiske, der offenkundig unter Kai Brandt bei Siemens arbeitet. Was mir vor allem gut gefiel war die Diversität der versammelten Auffassungen. Nicht das, was man auf der EU Ebene erlebt hatte. Sehr anregend.
18.9.05
Katalanendomain
Die Katalanen kriegen eine eigene Internetdomain. Und wann sind Bayern und Friesen dran?
Das neue Word
Die MS-Word-Oberfläche, die der Öffentlichkeit gezeigt wurde ist nicht die endgültige Version. Microsoft will noch weiter an seinem Office-Flagschiff herumwerkeln:
Ich frage mich allerdings, ob solche radikalen Änderungen an der Bedienung wirklich von den Kunden akzeptiert werden. In der Vergangenheit wurden immer die Migrationskosten betont und ein wichtiges Argument für Word war der Lock-in bezüglich der Bedienung. Mich erinnert die präsentierte Oberfläche entfernt an gescheiterte Wettbewerber Ende der 90er Jahre. Es ist schön zu hören, dass weitere Verbesserungen geplant sind. Mit seinem neuen Bedienkonzept geht der Softwarehersteller volles Risiko ein. Wenn es dann nicht klappen sollte beim Anwender, ist Holland in Not.
In other words, the huge swath of gray colors is not final, and the icons will be dramatically improved with photo-realistic graphics as the product is developed. I had a nice look at a much more recent build of the product than the versions that were shown at PDC, and was told it had a ways to go. What Microsoft was really revealing was that the menu/toolbar interface in Office is dead, as obsolete as the folder/file system we use in Windows is today, ... So Office 12 will include a "ribbon" interface with tabs and groups of commands, and so on, but it will be much prettier and better looking than what was shown this week.
Ich frage mich allerdings, ob solche radikalen Änderungen an der Bedienung wirklich von den Kunden akzeptiert werden. In der Vergangenheit wurden immer die Migrationskosten betont und ein wichtiges Argument für Word war der Lock-in bezüglich der Bedienung. Mich erinnert die präsentierte Oberfläche entfernt an gescheiterte Wettbewerber Ende der 90er Jahre. Es ist schön zu hören, dass weitere Verbesserungen geplant sind. Mit seinem neuen Bedienkonzept geht der Softwarehersteller volles Risiko ein. Wenn es dann nicht klappen sollte beim Anwender, ist Holland in Not.
17.9.05
Phishing filter beim IE7
Der Internet Explorer 7 wird einen Phishingfilter enthalten, eine sehr simple aber vielleicht nicht ganz bedeutungslose Angelegenheit. Nachteil könnte sein, dass sich Benutzer auf diesen Filter zu sehr verlassen, aber ich will eine solche Neuerung, die eine kleine gute Idee ist nicht zerreden.
14.9.05
Spiegel.de über das Bloggen
Spiegel.de, genauer gesagt der Frank Pantalong, schreibt über das Bloggen und die Subjektivität:
Genau. Sagen wir doch. Oder "finde ich auch".
Im Blog ist die subjektive Sicht also eine Tugend. Warum auch nicht? Immerhin ist das ehrlich. Die so lange gepflegten hehren journalistischen Tugenden einer durch Stilformen und Handwerksregeln definierten Objektivität - Kommunikationswissenschaftler reden hier von einer "hergestellten" Objektivität - waren nie frei von Selbstbetrug
Genau. Sagen wir doch. Oder "finde ich auch".
SPAM im Wahlkampf
Ich erwarte mir ja nichts von der Politik in Sachen Spambekämpfung, vor allem nicht im Wahlkampf. Vielleicht mit Recht... jetzt gibt es auch noch ein CSU SPAM Politikum.
Und wieder
Der Linuxverband kritisiert Microsoft, weil in der Wahlkampfberichterstattung Microsoft-Logos in Grafiken aufgeführt werden. Wieder einmal gelingt es den Linux-Unternehmen ihren "Konkurrent" Microsoft öffentlich ins Zwielicht zu setzen. Der NDR hat hier sogleich via ots geantwortet, was auf ein funktionierendes Krisenmanagement schliessen läßt.
§2 (2) Im Sinne dieses Staatsvertrages ist
6. Schleichwerbung die Erwähnung oder Darstellung von Waren, Dienstleistungen, Namen, Marken oder Tätigkeiten eines Herstellers von Waren oder eines Erbringers von Dienstleistungen in Programmen, wenn sie vom Veranstalter absichtlich zu Werbezwecken vorgesehen ist und die Allgemeinheit hinsichtlich des eigentlichen Zwecks dieser Erwähnung oder Darstellung irreführen kann. Eine Erwähnung oder Darstellung gilt insbesondere dann als zu Werbezwecken beabsichtigt, wenn sie gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung erfolgt,
7. Sponsoring jeder Beitrag einer natürlichen oder juristischen Person oder einer Personenvereinigung, die an Rundfunktätigkeiten oder an der Produktion audiovisueller Werke nicht beteiligt ist, zur direkten oder indirekten Finanzierung einer Sendung, um den Namen, die Marke, das Erscheinungsbild der Person oder Personenvereinigung, ihre Tätigkeit oder ihre Leistungen zu fördern,
§8 Sponsoring
(6) Nachrichtensendungen und Sendungen zum politischen Zeitgeschehen dürfen nicht gesponsert werden.
In der Tat sollte jeder Ansatz von Sponsoring oder "Schleichwerbung" im Rahmen der Wahlkampfberichterstattung nichts zu suchen haben. Dass der NDR sich hier auf ein Urteil beruft, ist schwach. Denn was möglicherweise erlaubt ist, muss noch lange nicht getan werden. Weil alle Werbeaktionen der Firma Microsoft die Kritik anziehen wie die Fliegen, könnte sich der NDR und sein Sprecher Gartzke hier eine blutige Nase holen.
Im Urteil des LG Hamburg vom 13. November 2002 (Az 315 O 549/02) heißt es u.a.: "Bei der Erstellung von Hochrechnungen spielt die Genauigkeit und die Geschwindigkeit, mit der Ergebnisse ermittelt werden können, eine entscheidende Rolle. Zu deren Ermittlung sind aufwendige Computerprogramme und Datennetzwerke erforderlich. Wenn diese von einem bestimmten Unternehmen gestellt werden, so hat der Hinweis auf das Unternehmen einen durchaus informativen Wert und lässt sich daher als Quellenangabe rechtfertigen. Dies ist vergleichbar mit dem Hinweis auf die Quelle von Zeitmessungen oder einen Ergebnisdienst bei Sportübertragungen."Dagegen merkt der Welt-Artikel an:
Das für die ARD-Prognosen zuständige Institut infratest dimap konnte gestern keine Angaben dazu machen, welche Leistungen Microsoft für die Wahlforschung erbringt.Und ferner lohnt ein Blick in den Rundfunkstaatsvertrag, die Primärquelle:
§2 (2) Im Sinne dieses Staatsvertrages ist
6. Schleichwerbung die Erwähnung oder Darstellung von Waren, Dienstleistungen, Namen, Marken oder Tätigkeiten eines Herstellers von Waren oder eines Erbringers von Dienstleistungen in Programmen, wenn sie vom Veranstalter absichtlich zu Werbezwecken vorgesehen ist und die Allgemeinheit hinsichtlich des eigentlichen Zwecks dieser Erwähnung oder Darstellung irreführen kann. Eine Erwähnung oder Darstellung gilt insbesondere dann als zu Werbezwecken beabsichtigt, wenn sie gegen Entgelt oder eine ähnliche Gegenleistung erfolgt,
7. Sponsoring jeder Beitrag einer natürlichen oder juristischen Person oder einer Personenvereinigung, die an Rundfunktätigkeiten oder an der Produktion audiovisueller Werke nicht beteiligt ist, zur direkten oder indirekten Finanzierung einer Sendung, um den Namen, die Marke, das Erscheinungsbild der Person oder Personenvereinigung, ihre Tätigkeit oder ihre Leistungen zu fördern,
§8 Sponsoring
(6) Nachrichtensendungen und Sendungen zum politischen Zeitgeschehen dürfen nicht gesponsert werden.
In der Tat sollte jeder Ansatz von Sponsoring oder "Schleichwerbung" im Rahmen der Wahlkampfberichterstattung nichts zu suchen haben. Dass der NDR sich hier auf ein Urteil beruft, ist schwach. Denn was möglicherweise erlaubt ist, muss noch lange nicht getan werden. Weil alle Werbeaktionen der Firma Microsoft die Kritik anziehen wie die Fliegen, könnte sich der NDR und sein Sprecher Gartzke hier eine blutige Nase holen.
13.9.05
Defend the right to be offended says Rushdie
Salman Rushdie meint: "Defend the right to be offended".
Naumann geht von Blog
Es hat ja schon etwas an sich, wenn der Herr Michael Naumann auf Englisch bei OpenDemocracy zum Bundestagswahlkampf bloggt. Irgendwie seltsam. Hat der Schröder-Freund auch erkannt.
Oje, der Arme, was hat er geschrieben? Für einen Diplomaten so richtig schon unstaatsmännisch, erst der Jammerton:
und dann wird Paul Kirchhof auch noch zum Witzvorschlag erklärt:
Mehr Meinungen von ihm über den Wahlkampf und das deutsche unWesen gibt es in dem Naumann Blog zu lesen. Muss man denn erst auf Englisch bloggen, um gerade heraus seine Auffassung in Wahlkampfzeiten kund zu tun? Und ist es fair gegenüber einem Dienst wie OpenDemocracy einfach sich davon zu stehlen... ?
German election called off by od editor ...well not really. But this blog has been. Michael Naumann got sick of the election, got married, and sailed away. Call it real-time political disenchantment if you will, brought to you exclusively by openDemocracy.
Oje, der Arme, was hat er geschrieben? Für einen Diplomaten so richtig schon unstaatsmännisch, erst der Jammerton:
No, the Germans are not very interested in this election campaign. The alienation of citizens from politics goes on: a phenomenon with many faces.
und dann wird Paul Kirchhof auch noch zum Witzvorschlag erklärt:
Then came Merkel’s second joke-proposition: she introduced the former supreme-court judge, Paul Kirchhof, as her future finance minister. He is an eccentric and avid fan of flat taxes who advocates a top income tax rate of 25% for everybody.
Mehr Meinungen von ihm über den Wahlkampf und das deutsche unWesen gibt es in dem Naumann Blog zu lesen. Muss man denn erst auf Englisch bloggen, um gerade heraus seine Auffassung in Wahlkampfzeiten kund zu tun? Und ist es fair gegenüber einem Dienst wie OpenDemocracy einfach sich davon zu stehlen... ?
Vernehmlassung
Wieder was Neues gelernt: Vernehmlassung, eine Spezialität aus der Schweiz und ein tolles Wort.
8.9.05
2.9.05
Operation Vollmeise
Schlimm, was den Menschen von New Orleans und Lousiana durch Naturgewalt widerfahren ist. Interessant auch, dass die deutschen Medien sich mehr auf organisatorische Mängel der Hilfsaktionen stürzen als die amerikanischen. Das ist auch in UK so, siehe zum Beispiel dieser Guardian-Artikel. Da lesen wir, was die Sorgen der Rettungkräfte sind:
Operation Vollmeise? Nicht ganz
Hundreds of National Guardsmen hardened on the battlefield in Iraq have landed in New Orleans. ``They have M-16s and they're locked and loaded,'' she [Gov. Kathleen Blanco] said. ``These troops know how to shoot and kill, and they are more than willing to do so, and I expect they will.''
Operation Vollmeise? Nicht ganz
But when some hospitals try to airlift patients, Coast Guard Lt. Cmdr. Cheri Ben-Iesan said, ``there are people just taking potshots at police and at helicopters, telling them, `You better come get my family.'''
Was ist eigentlich ein Blog?
Fragt mich meine E.R. Was ist ein Blog? So und jetzt spielen wir mal Dingsda, ihre Vorschläge:
Okay, ich versteh nichts. Aber natürlich findet man solche Informationen wie alles andere im Internet.
ein austausch... ein Forum .. wo ist der Unterschied von einem forum ... ich kenn ja Gesundheitsforum... zu einem forum
Okay, ich versteh nichts. Aber natürlich findet man solche Informationen wie alles andere im Internet.
Wipotreffen in Genf
Benjamin aus Belgien fragt an, was bei dem WIPO-Treffen zu dem wir eingeladen sind, genau sein wird. Wir drei werden da sein, soviel ist sicher. Ich habe noch diesen Link von zivilgesellschaftlichen Vertretern gefunden. Das a2K-Projekt. Grob bin ich informiert (meistens ist man als Externer mit Erfahrung aus anderen Vorgängen besser informiert als Leute, die seit Monaten in einem solchen internationalen Prozess sumpfen), aber im Detail würde ich mir ein Briefing schon wünschen. Hat aber noch Zeit bis nach dem 12.9.
Veni, vidi, vici. Wie so oft.
Veni, vidi, vici. Wie so oft.
Schule der Nation
Huch, da hat mal wieder einer ganze Arbeit geleistet. Spiegel online verkündet den Nutzen des Wehrdienstes als Karrierehilfe, um dann aber den Zivildienst in diesem Sinne zu hofieren. Zugegeben, auch mich hat meine Grundwehrdienstzeit entscheidend geprägt. In Wilhelmshaven hat man die Marine vor der Haustür und eine positive Einstellung zur Marine. Ich landete ausgerechnet beim Heer, genauer gesagt im Stabsdienst.
Was habe ich dort gelernt? a) Liberale Grundwerte sind ein dünnes Eis b) Ich bin protestantisch geprägt, nach dem Prinzip der persönlichen Verantwortlichkeit, was in einer militärischen Organisation nichts zählt c) Es gibt Formen der Organisation, die suboptimal funktionieren. Nicht nur im Realsozialismus, auch in unserem Staat d) bestimmte psychologische Mechanismen, die einfach funktionieren, aber häufig nicht einmal reflektiert werden von denen, die sie einsetzen. e) das Lebensmotto meines Opas verstehen: "Alles gut, alles bestens". f) "institutionalisierte Interessen" g) Prozessorientierung ist wichtig in hierarchischen Strukturen
Und vieles mehr. Ich glaube es ist wichtig, dass es auch weiterhin die Möglichkeit zur Wehrpflicht in Deutschland gibt. Den Wehrdienst sollten auch Frauen ableisten.
Was habe ich dort gelernt? a) Liberale Grundwerte sind ein dünnes Eis b) Ich bin protestantisch geprägt, nach dem Prinzip der persönlichen Verantwortlichkeit, was in einer militärischen Organisation nichts zählt c) Es gibt Formen der Organisation, die suboptimal funktionieren. Nicht nur im Realsozialismus, auch in unserem Staat d) bestimmte psychologische Mechanismen, die einfach funktionieren, aber häufig nicht einmal reflektiert werden von denen, die sie einsetzen. e) das Lebensmotto meines Opas verstehen: "Alles gut, alles bestens". f) "institutionalisierte Interessen" g) Prozessorientierung ist wichtig in hierarchischen Strukturen
Und vieles mehr. Ich glaube es ist wichtig, dass es auch weiterhin die Möglichkeit zur Wehrpflicht in Deutschland gibt. Den Wehrdienst sollten auch Frauen ableisten.
Lehman in WSJ: Keine Angst
Lehman schreibt einen Artikel im Wallstreet Journal: Don't fear Software Patents. Bruce A. Lehman führte damals in den USA die Konsultationen mit der Wirtschaft. In Europa bemühten sich alle Offiziellen zu betonen, dass sie dem US-System nicht folgen wollen. Bruce A Lehmann ist dennoch zuversichtlich, und möchte die Externalitäten der europäischen Debatte auf den US-Kongress abwehren. Interessant zu lesen!
Zur Verfassung
Nochmal zur Verfassung: Lessig blogte bei anderer Gelegenheit:
And second, that it captured beautifully the single most important thing that I learned from my years working on “constitutionalism” in Eastern Europe: That 90% of the challenge is to build a culture that respects the rule of law, and that practices it. A document doesn’t build that culture. And no one has a formula — either for building it, or preserving it.
Die irakische Verfassung auf Englisch
AP hat die irakische Verfassung übersetzt: Ein wirklich seltsamer Rechtstext.
http://news.bbc.co.uk/2/shared/bsp/hi/pdfs/24_08_05_constit.pdf
http://news.bbc.co.uk/2/shared/bsp/hi/pdfs/24_08_05_constit.pdf
1.9.05
Nachgerechnet
Verwundert rief mein Vater bei der Lokalpresse an. Grund für die Aufregung war ein Interview mit Paul Kirchhof, bei dem die Zahlen nicht stimmten. Meine Mutter, der das ebenfalls aufgefallen war, konnte dann im Videotext erfahren wie die Zahlen zustande gekommen waren. Die Steuer von 4000 Eur werde von einer Durchschnittssekretärin mit 1,3 Kindern und 40 000 Eur Gehalt gezahlt, die "ein bisschen verheiratet" sei. Mehr darüber gibt es in der Financial Times. Der Donaukurier erklärt uns auch noch: "Kirchhofs Beispiel ist also ein Fall, der in der Realität nie auftauchen wird." Ach nee. Mich dünkt so etwas gab es auch schon mal bei Loriot.
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