20.7.06

Robota

Anpassung der Sprache an den Gegenstand: Roboter

Microsoft announces the Microsoft Robotics Studio, which offers end-to-end robotics development environment customer technical preview for hobbyist, academic, and commercial developers.

13.7.06

Wir verstehen

phpBB kennt man. Die gute Forensoftwae. Beim download heißt es:

phpBB is released free of charge. However, you must read and fully understand the license agreement before you download and use the software.


Das License Agreement ist ein Link auf die GNU GPL v2. Und wer die voll versteht, darf phpBB installieren. Fragt sich, wieso es da überhaupt so viele Nutzer von phpBB gibt.

12.7.06

Moldova will nicht in die EU

The Republic of Moldova will unite with the great European family, but more than that, we will not unite with anybody. This is out of the question," says Moldovan President Vladimir Voronin.


und weiter geht es um einen Konflikt mit Rumänien:

The president explained that Romania denounced the Ribbentrop-Molotov accord which tore the Romanian people in two and added that Bucharest authorities understand the desire of the Moldovan authorities to create their own path to the European Union. Moldova was part of Romania until after World War II.


Ribbentrop? Ach ja, ein "deutscher Aussenminister". Der Molotov-Ribbentrop Pakt ist vielleicht besser bekannt als Hitler-Stalin Pakt.

Zuck divides Europe

Zuck divides Europe over antitrust case. "said ACT president Jonathan Zuck." Jonas weißt darauf hin, dass deren Präsident doch Mike Sax heiße. Ich werde mal nachfragen.

Die Kommunikation

Da haben wir einen Streiter, der der Meinung ist, einem Medium einen Kommunikationsstil empfehlen zu wollen. Bezeichnenderweise ein Jurist, der die Schar der Spiegel.de Online-Sittenwächter mehrt.

Hallöchen, Herr Professor! von Thomas Hoeren

Natürlich hat er recht mit der Kritik. Nur das Problem ist in der Praxis, wenn du zu sehr auf Formalia Wert legst, signalisierst du damit Unprofessionalität.

Thomas Hoeren verrät sich durch seine Sprache:
Fernab der geregelten Bahnen universitärer Kommunikation und brieflichen Anstandes gerät man in einen Dschungel von Pseudo-Anbiederei, Jugend-Slang und Hybris, der viele Profs schockt und verwirrt.


Dazu André's Law #1: Email eignet sich nicht für Beziehungsbotschaften und zum Konfliktaustragen. Also versuche erst gar nicht etwas außer der Sachinformation hineinzudeuten.

#2 Destilliere die Sache aus dem Email und vergesse die Form. Sie bedeutet nichts.

Parlamentsfernsehen

Parliament set to launch own web TV channel

Latvian centre-right MEP Valdis Dombrovskis said "I have asked people during the last month: how many hours have you watched web TV? Almost nobody watched. The question then is: who will watch us?"


Ich mag Web TV. Und mich wundert gar nicht, dass bestimmte Abgeordnete damit keine Erfahrung haben. In dem Moment wo es politische Inhalte gibt, wird es auch für sie und die breite Fachöffentlichkeit interessant. Ich freue mich drauf, denn ich mag dieses Europaparlament.

Deutsche Grillen zum US-Präsidentenbesuch

Der US-Präsident kommt vorbei und alle machen den Besuch mies. Aus Kostengründen.

Die Wams etwa lässt es sich nicht nehmen:
Schon einmal, bei der Belagerung durch Wallenstein vor 400 Jahren, sei die Stadt Festung gewesen, versucht Oberbürgermeister Harald Lastovka die Bürger zu beschwichtigen.


Oder:
Im Planungsstab des Berliner Kanzleramts beugten sich Beamte über die Landkarte: Wo zum Kuckuck liegt denn Trinwillershagen?


Und die Taz in die gleiche Kerbe:
Und bei jedem Besuch, so muss es dem Präsidenten scheinen, wird dieses Deutschland immer kleiner und netter. Erst war er in Berlin, dann in Mainz, und nun kommt er - über Stralsund - nach Trinwillershagen, 1.300 Einwohner.


Beim nächsten Mal dann Helgoland. Da kann auch die Bundesmarine zeigen, was sie auf dem Kasten hat.

Alles falsch, ihr Idioten

So jedenfalls der Tenor von Jed Babbin bei Yahoo News. Und worum geht es eigentlich?

The new memorandum about the status of terrorist detainees held at Guantanamo Bay...is being widely misreported. The memo... doesn't say that the terrorists are now POWs under the Geneva Conventions or that they will be afforded the full rights and protections of the Geneva Conventions. What it does say is that ... the treatment of the terrorist enemy combatants .... is believed to be consistent with Geneva standards. The media hype of this is entirely wrong.


Ja, diese schauerlichen Richtigstellungen.

a) doesn't say that the terrorists (!) are now POWs under the Geneva Conventions or that they will be afforded the full rights and protections of the Geneva Conventions

vs.

b) the treatment of the terrorist (!) enemy combatants .... is believed to be consistent with Geneva standards.


Das muss man erst mal verstehen...

11.7.06

UIMA

IBM macht sein Forschungsprojekt UIMA öffentlich, das sind Komponenten zur Inhaltsanalyse. Spannende Sache.

6.7.06

Patalongs Aufregung um nichts

Spiegel.de Frank Patalong erkennt ein Problem darin, dass aktuelle Wikipediartikel wie ja auch bei Agenturen und bei Zeitungsredaktionen sich gemäß dem jeweiligen Kenntnisstand entwickeln. Das problematisiert Frank Patalong kritisch, und stellt auf eine angebliche "Aufregung" und "Empörung" ab. Aufregen kann man sich nur über den Journalismus, denn statt Strohmannkritiken mit Bauchgefühl hätte ihm doch was anderes einfallen können zum Schliessen des Sommerloches. Strohmann? In der Tat. "AUFREGUNG UM WIKIPEDIA" steht im Titel. In Variationen:

..., sorgt für Diskussionen.
So überzogen die Empörung darüber ist...
...sorgte das für ein großes Hallo - und einigen Spott.



Der Kernfehler seiner journalistischen Kritikmasche ist: Du nimmst ein interessantes Medium nicht als eigenes Phänomen mit eigenen Gesetzen und Maßstäben wahr, sondern trägst eine fremde Messlatte an, etwa ein eigenes journalistisches Ideal, das aus den Erfahrungen des heimischen Mediums und seinen Bedingungen erwächst, bzw. einfach nur Tradition ist -- man erkläre mir mal, warum das Konzept der Werktreue in der Musik so bedeutsam und im Schauspiel abgelehnt wird.

Das weiss natürlich auch Patalong. Statt Unsinn zu schreiben, bevorzugt er eine Kritik des Unsinns, nämlich über Mr. Strohmanns Aufregung, zu schreiben. Eine Relativierung von 100% Stohmannkritik auf 60%. Denn da gibt es natürlich die übliche Dosis Ethikunterricht und wie-ich-alles-besser-machen-würde als Nachschlag.

Ein Thema öffentlich zu diskutieren ist gut, die Hintergrunddiskussion zu einem ernsten Beitrag aber zur Plattform für Gerüchte und Konspirationstheorien zu machen, wohl kaum.


Nehmen wir diesen Satz.
zur Plattform für Gerüchte und Konspirationstheorien zu machen

Wer macht das was zum Gerücht? Der Betreiber der Plattform? Nein, Gerüchte werden von Privatpersonen verbreitet. Gerüchte sind auch nichts Schlimmes, weil man sie widerlegen kann. Hinter dem Satz von Patalong steht der Gedanke, dass er eine Art Zugangsbeschränkung für das Schreiben haben will. Eine offene Diskussionskultur ist für ihn gefährlich.

Alternativ kann man Patalongs Vorgehen auch als Kritik an einer Kritik aus "seriöser Quelle" sehen nach dem Senfadditionsprinzip. Und da sollte er sich mal Gedanken um seine eigenen Quellenbewertungen machen.
Die Nachrichtenagentur Reuters stürzte sich auf den Vorgang, und binnen eines Tages berichteten allein im englischsprachigen Internet mehr als 1400 Zeitungen darüber. Der Grundton der Berichte: Da kann man mal sehen, was die für einen Unsinn treiben.

Kolportage, der alte Vorwurf. Kolportage auch beim Kritiker der Kolportage.

Horns und die Internetrevolution

IPjurs Horns entdeckt den Technoliberalismus und die Ablehnung des unwissenschaftlichen Konzeptes einer Digital Divide. Ich war damals selbst zum Weltgipfel gefahren, der unter dieser dubiosen Agenda stand:

"The Digital Majority", attempting to re-define the concept of the Digital Divide. A more traditional definition would understand this term as the the gap between those with regular, effective access to digital technologies and those without, the gap caused by outer circumstances, e.g. scarceness of financial resources in developing countries, social imbalances in industrialised countries or the like. Now, Mr. Hintjens proposes to understand the concept of the Digital Divide in view of a personal mindset of individuals by stating a dichotomy between those who have accepted the existence of a digital revolution caused by unleashing the Internet in the mid-1990s and who embrace a new world order coming over us in consequence thereof, on the one hand, and those deniers, who do not, on the other hand...

Spät aber richtig erkannt und zugleich auf die Unterschiede hinweisend:

I am inclined to accept that the Internet will change everybody's life more than what is perceivable today because of I agree to a common notion that, with regard to technological basic innovations, short-term effects are often overestimated while long-term effects are grossly underrated.


und da haben wir dann eben eine kulturelle Barriere, wenn man diesem Axiom nicht zustimmt. Sehr gut von Horns destilliert.


This attempt of semantical warfare appears to be nothing else than a means for fishing for supporters by offering a manichaeic duality between the good, which are not only superior in morality but also forming an exclusive elite knowing what the new digital world order is demanding, on the one hand, and the bad, who are not only inferior in morality but also ignorant of the new digital world order, on the other hand.


Das ist richtig erkannt. Nur wird kaum einer den kritischen Gehalt erkennen. Der entfaltet sich erst, wenn man von anderen Vorraussetzungen ausgeht. Die etwas aristokratische Haltung erwächst eben aus der Auseinandersetzung.

ITRE mit neuen Tönen

Parlamente sind merkwürdig und immer für Überraschungen gut. Unter dem Berichterstatter Pilar del Castillo Vera wurde das folgende heute im Europaparlament verabschiedet.

P6_TA-PROV(2006)0301 More research and innovation - investing for growth and employment (A6-0204/2006 - Rapporteur: Pilar del Castillo Vera)Committee on Industry, Research and Energy PE 370.183

European Parliament resolution on implementing the Community Lisbon Programme: more research and innovation - investing for growth and employment: A common approach (2006/2005(INI))

The European Parliament,

13. Stresses the importance of promoting the integration of products, processes and knowledge-based services and the introduction of different support systems into non-technological sectors; draws attention in this connection to the fact that non-technological innovation also encompasses social innovation and institutional innovation;

17. Urges Member States to create an innovation-friendly market for citizens and businesses, ensuring better regulation, standards, public procurement and intellectual property rights; urges the Commission to provide information on the protection of the intellectual property rights;

18. Takes note of the Commissions' view that the EU must acquire a cost-effective, legally watertight and user-friendly system of intellectual property protection so as to attract technologically advanced companies; considers that the protection of intellectual property must not interfere with open access to public goods and public knowledge; urges the Commission to promote a socially inclusive knowledge-based society by supporting, for example, free and open source software and licensing concepts like the General Public License (GPL) and the Public Documentation Licence (PDL);

24. Notes the need for a Community patent and trademark, and for improved reciprocity between the European, United States' and Japanese patent systems; stresses that an integrated Community patent system based on democratic legal standards must be part of an innovation strategy, in which it is essential to ensure a balance between protection of industrial property, dissemination of technical knowledge and free and unrestricted competition; underlines that the purpose of the protection provided by a patent is the safeguarding of an invention and not the controlling of market sectors;

25. Asks the Council to end the stalemate over the proposed Community patent as far as the language regime is concerned;

5.7.06

Otto Flöte

Ach, mein Otto hat 'ne Flöte. Edison Amberol: 15008, 1910

Martin und Paul Bendix: Am Stammtisch, 1907

Nebe-Quartett:Am Ort, wo meine Wiege stand, 15468: Edison Goldguss Walzes, 1907

Otto Goritz: Am Rhein und beim Wein, 3820: Edison Record, 1915

4.7.06

Lego im Fussballfieber

Fritz-Walter-Stadion mit Lego nachgebaut. Das steint.

3.7.06

OpenRaw

Hier machen sich Leute Gedanken um Quelldateien von Digitalkameras. Sie wollen die Hersteller dazu bewegen sich auf einen gemeinsamen RAW-Standard zu einigen.

2.7.06

Super Weltraumfahrt sozusagen errm

Weltraumfahrt. It's rocket science. Heute bei Phoenix ein verschobener Start des Space Shuttles zur ISS. Und wirklich gutes Programm. Liebevoll verkorkste Statements und Schachtelsätze. Fast wie 1968 beim Mondlandungsfernsehprogramm. Ich mag das ungeheuer gern, wenn das alles nicht so glatt im Fernsehen läuft und die Fachleute live braindumpen. Anatol Johanson erklärt warum man nach Osten wegfliegt und verzettelt sich in W. von Braun-Exkurse. Sogar die Shuttle-Wetterfee passt sich an und streut nettes Sprachstroh ein.

Was ich noch spannend fand, Archivbilder von Thomas Reiter mit der Beschriftung Raiter, drunter gab es noch mal den Name in Russisch an seinem Anzug.

Ein Astronaut erklärt vor die Kamera gezerrt das Erlebnis Shuttlestart:
Ich war mehr darauf konzentriert zu funktionieren und die richtigen Eingaben auf meinem Steuerpult zu machen.

Oder flapsiger:
Mit 3g auf dem Bauch, da hat man auch die Überzeugung, jetzt geht's richtig los.


Die Reporter passen sich an:
Sie haben jetzt die Situation mental beschrieben...
Gibt es dafür ein genaues Procedure...