Die monierte Formulierung "ultrasupres Dokument" ist so HIP und auf dem QUIVIVE sein wollend wie ihr Erfinder; zur Verteidigung dieses beknackten Fehlversuchs kann aber vorgebracht werden, dass er nur einmal in die Welt gestellt wurde und auch nicht das Zeug dazu hat, massenhaft wiederholt und wiedergekäut zu werden. "Ultrasupres Dokument" klingt hässlich im Ohr und ist, bei aller Entschlossenheit zur völligen Inhaltsferne, enorm verschwurbelt. Das Ungetüm wird sich deshalb auf dem Phrasenmarkt nicht durchsetzen.
Ich finds aber ultrasupré. Gratuliere dem mir unbekannten Erfinder. Ob sich etwas auf dem Phrasen-- ehem markt ehem -- durchsetzt, liegt allein an unserem Einsatz für verfolgte Wörter, all die kleinen widerwärtigen Sonderlinge suchen eine Kuschelecke, aus der sie sich in die Welt zacken können.
Tschüssikofferinberlinsky!
(*) verfolgter Ausdruck, oft von "Anglizismen" verdrängt