Der Tod beschließt nach notwendigen Gesetzen das Leben; nicht, um es zu vernichten, sondern um es immer wieder neu zu gebären. .. Jedes Sterben in der Natur trägt die Keime des neuen Werdens in sich.
Ganz gleich Bernd Hüppauf gegen Sprachvielfalt:
Es ist aussichtslos, an dieser Position zu zweifeln oder sie bekämpfen zu wollen. Das führt aber keineswegs – wie oft zu hören ist – zum Absterben anderer Sprachen, weder der außereuropäischen noch der anderen europäischen Kultursprachen. Geht man von der unangefochtenen Position ...aus, ...kann man durchaus beobachten, wie Globalisierung kreativ auf Sprachen wirken kann – auch auf das Englische... Sprachen wie das Deutsche haben sich stets durch Kulturkontakt und die Fähigkeit zu Mischungen lebendig erhalten. Was wären die europäischen Sprachen ohne ihre wechselseitigen Beeinflussungen? ... Der Reichtum europäischer Sprachen ist das Erbe ihrer Aufnahme- und Wandlungsfähigkeit.
Schön, Selbstmord aus Angst vor dem Tode?! Teil dieses Sprachhumus-Programms ist die Annahme und Predigt der Dominanzbehauptung, die vielen "Kultursprachen" Europas ihre Berechtigung historisch entzieht. Sich willig in den angeblich vorgezeichneten Lauf der Dinge ergeben? Das ist nicht nur ein post-, sondern ein bemerkenswert anti-heroischer Aspekt bei Hüppauf. Er zeigt sich zwar dynamisch denkend im Vergleich zu Sprachbewahrern, das ist ja durchaus ein Fortschritt der Debatte - ohne sich jedoch von den bequemen Ohnmachtsfantasien zu trennen. Vollstrecker vs. Bewahrer ist eine typische Modernisierungskonstellation. Bei beiden konstatiert der Beobachter merkwürdige Prämissengleichheit.