Das Bundeswirtschaftsministerium von Michael Glos (CSU) ist wegen eines Fehlers seiner Werbeagentur in die Kritik geraten. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ warf der Agentur vor, das Schalten einer bezahlten Anzeige angeboten zu haben, wenn eine PR-Veranstaltung des Ministeriums mitgestaltet und darüber berichtet wird.
Wo ist denn der Fehler? Es klingt alles so arg kompliziert. Irgendwas hat der Herr Glos falsch gemacht?
Die Auflösung ist ganz einfach: in der deutschen Presse gibt es das Ideal einer Trennung von redaktioneller Arbeit und Anzeigenpolitik. Angeblich hält man sich auch daran. Hier wurde das üblicherweise miteinander vermischt. Der Auftraggeber der Agentur ist der Wirtschaftsminister. Deshalb zeigt man nicht auf die Agentur, sondern auf den Minister. Alle üben sich in Schadensbegrenzung und andere in Schadenfreude:
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Wend, sprach von einem „unglaublichen Vorgang“ und forderte, den Vorgang im Wirtschaftsausschuss zu erörtern